Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

übrigbleiben

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Alternative Schreibung übrig bleiben
GrammatikVerb
Aussprache 
Worttrennung üb-rig-blei-ben ● üb-rig blei-ben
Wortzerlegung übrig bleiben
Rechtschreibregel § 34 (2.1)
Wortbildung  mit ›übrigbleiben‹/›übrig bleiben‹ als Grundform: übrig geblieben · übriggeblieben
eWDG

Bedeutung

als Rest zurückbleiben
Beispiele:
von dem Essen blieb nichts übrig
wie viel Stück sind übriggeblieben?
von dem Geld ist nichts, sind nur drei Euro übriggeblieben
übertragen jmdm. bleibt nichts (anderes, weiter) übrig, als … (= jmd. hat keine andere Wahl, als …)
Beispiel:
unter diesen Umständen blieb ihnen nichts weiter übrig, als zu kündigen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
bleiben · verbleiben · Verbleib · unterbleiben · übrigbleiben · Überbleibsel · bleibenlassen · Hinterbliebene(r) · Bleibe
bleiben Vb. ‘einen Ort nicht verlassen, einen bestimmten Zustand beibehalten, übrig sein’, ahd. bilīban ‘(weg-, unter)bleiben’ (8. Jh.), mhd. belīben, blīben, mnd. mnl. blīven, nl. blijven, aengl. belīfan sind Präfixbildungen zu einem untergegangenen Simplex germ. *līƀan, zu dem auch die Kausativa ahd. leiben ‘hinterlassen, übriglassen’, aengl. lǣfan, anord. leifa gehören. Die germ. Formen verbinden sich mit aind. limpáti ‘schmiert, klebt (an)’, griech. lípos (λίπος) ‘Fett’, lit. lìpti ‘kleben (bleiben), klebrig sein’, aslaw. prilьpěti ‘anhaften’ und führen auf ie. *leip- ‘mit Fett beschmieren, kleben’, eine Erweiterung der Wurzel ie. *lei- ‘schleimig, schmieren’ (s. Leim), so daß für bleiben von ‘klebenbleiben, haften’ auszugehen ist (dazu s. auch leben). Möglich ist für germ. Formen mit der Bedeutung ‘übrigbleiben, -lassen’ aber auch ursprüngliche Zugehörigkeit zur Wurzel ie. *leiku̯- (s. elf und leihen). – verbleiben Vb. ‘an einem Aufenthaltsort oder in einem Zustand bleiben’, ferner ‘übereinkommen’, mhd. verblīben, verlīben ‘bleiben, ausbleiben’; dazu Verbleib m. ‘das Verweilen, Aufenthaltsort’ (aus der Kanzleisprache des 18. Jhs.). unterbleiben Vb. ‘nicht geschehen, nicht stattfinden’, seit frühnhd. Zeit belegt, doch vgl. spätmhd. underblībunge. übrigbleiben Vb. ‘als Rest zurückbleiben’ (15. Jh.), älter (heute umgangssprachlich, vornehmlich nordd.) überbleiben, mhd. überbelīben, mnd. ōverblīven, nl. overblijven; vgl. ahd. urbarlīban ‘übrigbleiben’ (9. Jh.); dazu Überbleibsel n. ‘kleiner Rest’ (17. Jh.); vgl. nl. overblijfsel. bleibenlassen Vb. ‘unterlassen, nicht mehr tun’, mhd. in der Fügung belīben lāʒen. Hinterbliebene(r) m. f. ‘Angehörige(r) eines Verstorbenen, Leidtragende(r)’ (18. Jh.), substantiviertes Part. Prät. zu dem heute untergegangenen Verb hinterbleiben ‘zurückbleiben’ gegenüber einem Scheidenden, Weggehenden. Bleibe f. ‘Aufenthaltsort, Unterkunft, Herberge’ (19. Jh.), besonders durch die Jugendbewegung verbreitet; älter, heute aber aufgegeben, sind gleichbed. Bleibeort m. und Bleibestätte f. (17. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

bestehen bleiben · bleiben · verbleiben · zurückbleiben · übrig bleiben · übrigbleiben  ●  überbleiben ugs.

Typische Verbindungen zu ›übrigbleiben‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›übrigbleiben‹.

Verwendungsbeispiele für ›übrigbleiben‹, ›übrig bleiben‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Das übriggebliebene Eiweiß war allerdings für das Unternehmen lange Zeit ein Problem. [Die Zeit, 20.04.1998, Nr. 16]
Aber es ist einfacher, die übriggebliebenen drei Kulturen zu zerstören. [Die Zeit, 14.02.1994, Nr. 07]
Von ihrem Vermögen war so gut wie nichts mehr übriggeblieben. [Courths-Mahler, Hedwig: Ich lasse dich nicht, Augsburg: Weltbild Verl. 1992 [1912], S. 216]
Übriggeblieben war nur das Bewußtsein, eine Tat vollbracht zu haben. [Walser, Martin: Ehen in Philippsburg, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1997 [1957], S. 197]
Die übriggebliebenen weltanschaulichen Vorbehalte lassen sich an den Fingern einer Hand herzählen. [Die Zeit, 22.08.1969, Nr. 34]
Zitationshilfe
„übrigbleiben“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/%C3%BCbrigbleiben>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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Wortverlaufskurve 1600−1999
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