Diskretion, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Diskretion · Nominativ Plural: Diskretionen · wird meist im Singular verwendet
Aussprache
Worttrennung Dis-kre-ti-on
Grundformdiskret
Herkunft aus gleichbedeutend discrétionmfrz frz
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutung
Zurückhaltung
a)
b)
Verschwiegenheit, Geheimhaltung
Beispiele:
Diskretion ist Ehrensache!
jmdm. strengste Diskretion zusichern
Sie können meiner unbedingten Diskretion gewiss, versichert sein
auf jmds. Diskretion rechnen
etw. mit Diskretion (= diskret) behandeln
jmdm. etw. unter Diskretion sagen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
diskret · indiskret · Diskretion · Indiskretion
diskret Adj. ‘taktvoll, zurückhaltend, verschwiegen’, Entlehnung (Ende 16. Jh.) von gleichbed. mfrz. frz. discret, afrz. discré, discret ‘verständig, verschieden’, das auf lat. discrētus ‘getrennt, unterschieden’, spätlat. ‘urteilsfähig, verständig’, Part. Perf. zu lat. discernere ‘absondern, trennen, unterscheiden’, zurückgeht; zu lat. cernere (crētum) ‘unterscheiden’ und dis-. Aus der im Spätlat. und Mlat. nachzuweisenden Bedeutung ‘fähig zu unterscheiden, urteilsfähig, verständig’ entwickeln sich im Frz. die modernen Verwendungen. – indiskret Adj. ‘unverständig, unhöflich’ (17. Jh.), ‘taktlos, nicht verschwiegen’ (18. Jh.), nach gleichbed. mfrz. frz. indiscret, lat. indiscrētus ‘ungetrennt, ohne Unterschied’, spätlat. ‘nicht urteilsfähig, unklug, unbesonnen’. Diskretion f. ‘Zurückhaltung, Verschwiegenheit’ (16. Jh.), nach gleichbed. mfrz. frz. discrétion, afrz. discrecion ‘Unterscheidungsvermögen, Unterschied’, spätlat. discrētio (Genitiv discrētiōnis) ‘Trennung, Unterscheidung, Urteilsvermögen’, Verbalabstraktum zu lat. discernere (s. oben). Indiskretion f. ‘Geschwätzigkeit, Aufdringlichkeit, Neugier, Vertrauensbruch’ (18. Jh.), nach mfrz. frz. indiscrétion ‘Unklugheit, Unbescheidenheit, Mangel an Verschwiegenheit’, afrz. indiscrecion ‘Unverständigkeit’, spätlat. indiscrētio ‘Untrennbarkeit, Unverständigkeit’.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Typische Verbindungen zu ›Diskretion‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Diskretion‹.
Anonymität
Ehrensache
Gebot
Grund
Mannigfaltigkeit
Mantel
Schleier
Wert
Zurückhaltung
absolut
bedachen
geboten
gewahrt
geübt
grösster
grösstmöglicher
größtmöglich
sprichwörtlich
viktorianisch
wahren
zusichern
äusserste
äusserster
äußerst
Verwendungsbeispiele für ›Diskretion‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Auch bei der Abgabe von Erklärungen sollen sie in ihrem eigensten Interesse größte berufliche Diskretion walten lassen.
[o. A.: Einundzwanzigster Tag. Montag, den 17. Dezember 1945. In: Der Nürnberger Prozeß, Berlin: Directmedia Publ. 1999 [1945], S. 29033]
Genau dieser Mantel der Diskretion verbirgt auch das aktuelle Problem.
[Die Zeit, 03.09.1998, Nr. 37]
Diskretion ist schließlich wichtig für das indiskreteste Gewerbe der Welt.
[Die Zeit, 05.09.1997, Nr. 37]
Er machte sich unsichtbar, wenn er trank, und er starb mit der Diskretion, mit der er sein verstörtes Leben gelebt hatte.
[Die Zeit, 27.12.1996, Nr. 1]
Hinter der Diskretion des Diplomaten braucht sich nichts zu bergen, das merkt die Welt erst später.
[Berliner Tageblatt (Morgen-Ausgabe), 05.03.1929]
selten | häufig | |||||
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