Emporkömmling, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Emporkömmlings · Nominativ Plural: Emporkömmlinge
Aussprache
Worttrennung Em-por-kömm-ling
Wortzerlegung emporkommen -ling
eWDG
Bedeutung
jmd., der sich aus kleinen Anfängen emporgearbeitet hat
Beispiele:
Karl Leberecht hegte noch die naive Freude des Emporkömmlings an seinem Glücke [ PolenzBüttnerbauer1,203]
Er zeigte sich als Feinschmecker mit Resten jener Gier, die Emporkömmlingen eigen ist [ Wasserm.Wahnschaffe1,273]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
empor · Empore · Emporkömmling
empor Adv. ‘hinauf, aufwärts’. Zugrunde liegen die Präpositionalverbindungen ahd. in bor(e) ‘in die Höhe’, in bore ‘in der Höhe’, zusammengesetzt aus der Präposition in (s. d.) und bor(e), Akkusativ bzw. Dativ von ahd. bor ‘Höhe, Spitze’ (8. Jh.), das auf die gleiche Wurzel zurückgeht wie die unter empören (s. d.) genannten dehnstufigen Formen. Aus der Zusammenrückung mhd. enbor(e) wird über frühnhd. entbor (mit Gleitlaut -t-) gemäß der unter Himbeere (s. d.) dargestellten Lautentwicklung nhd. empor. Die Auffassung ‘in der Höhe, oben’ (noch bei Adelung 1774) tritt im 18. Jh. zurück; empor verbindet sich seitdem fast ausschließlich mit Verben und bezeichnet aufwärtsführende Bewegungen. – Empore f. ‘offenes Obergeschoß (in Kirchen), erhöhter Raum’, gekürzt im 18. Jh. aus Emporkirche (auch Porkirche, Borkirche, mhd. borkirche, zu ahd. bor, s. oben). Emporkömmling m. ‘schnell zu Macht und Einfluß Aufgestiegener’ (80er Jahre 18. Jh.), Verdeutschung für Parvenü (s. d.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Arrivierter ·
Aufsteiger ·
Emporkömmling ·
Neureicher ●
Homo novus geh., lat. ·
Parvenu geh. ·
Parvenü geh.
Oberbegriffe |
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›Emporkömmling‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Emporkömmling‹.
Verwendungsbeispiele für ›Emporkömmling‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Als erstes zeigte er uns mit dem ganzen Stolz des erfolgreichen Emporkömmlings seine Villa.
[Der Spiegel, 01.03.1982]
Vorher hat sie für kurze Zeit einen Emporkömmling von Schriftsteller geliebt.
[Tucholsky, Kurt: Auf dem Nachttisch. In: Kurt Tucholsky, Werke – Briefe – Materialien, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1930]]
Die etablierten Ensembles konnten es sich leisten, den Emporkömmlingen sogar noch zu helfen.
[Die Zeit, 28.09.1984, Nr. 40]
Deren Direktor ist ein fieser Emporkömmling, der es längst schon verdient hat, eins auf die Nase zu bekommen.
[Süddeutsche Zeitung, 04.09.2003]
Die »Besitzer« aber waren meist nur kleine, verschuldete Emporkömmlinge mit einem angeheirateten, unzulänglichen Vermögen.
[Wohlmuth, Alois: Ein Schauspielerleben, Ungeschminkte Selbstschilderungen von Alois Wohlmuth. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1928], S. 1405]
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