Falschheit, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Falschheit · Nominativ Plural: Falschheiten · wird meist im Singular verwendet
Aussprache
Worttrennung Falsch-heit
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
2.
Unrichtigkeit, Unwahrheit
Beispiele:
die Falschheit der Aussagen beweisen
die Falschheit der Nachricht, des Gerüchtes stellte sich später heraus
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
falsch · Falschheit · fälschlich · Falschmünzer · Falschspieler · fälschen · Fälscher · Fälschung
falsch Adj. ‘unrichtig, fehlerhaft, unecht, hinterlistig’. Das im Westmd. des 12. Jhs. geläufige mhd. vals ‘treulos, unredlich, unwahrhaft, unecht, irrig, trügerisch’ geht zurück auf gleichbed. afrz. faus, älter fals (frz. faux), das aus lat. falsus ‘erdichtet, unecht, falsch, trügerisch’, dem Part.adj. zu lat. fallere ‘betrügen, täuschen, irreführen’, entstanden ist. Im Mnl. wird ebenfalls aus dem Afrz. entlehntes mnl. vals nach dem Muster anderer Adjektive auf germ. -ska- (mnl. -sc, bereits gesprochen wie -s) zu mnl. valsc umgebildet; es gelangt durch Heinrich v. Veldeke und seine Dichtungen nach Osten und ergibt mhd. valsch. Diese Entwicklung wird zweifellos begünstigt durch das frühere Vorhandensein des wahrscheinlich unmittelbar an das Lat. anzuschließenden Verbs mhd. velschen, ahd. (gi)felsken, (gi)falscōn (s. unten). Substantivierung ist mhd. vals(ch), frühnhd. Falsch ‘Unredlichkeit, Betrug’, heute noch in (durch Luthers Bibelübersetzung bewahrtem) ohne Falsch, mhd. āne vals(ch). – Falschheit f. ‘Treulosigkeit, Unredlichkeit, Hinterlistigkeit’, mhd. valschheit. fälschlich Adj. ‘irrtümlich, mit betrügerischer Absicht’, mhd. valschlich ‘treulos, unredlich, betrügerisch’. Falschmünzer m. ‘Hersteller von falschem Geld’, neben falscher Münzer (16. Jh.). Falschspieler m. ‘wer beim Spiel betrügt’ (17. Jh.). fälschen Vb. ‘betrügen, bewußt Unechtes für echt ausgeben’, ahd. (gi)falscōn (9. Jh.), (gi)felsken (10./11. Jh.) ‘für falsch erklären, widerlegen’, mhd. velschen ‘(ver)fälschen, treulos machen, irreführen, verleumden’, wohl entlehnt aus vlat. *fals(i)cāre, Verkürzung von spätlat. falsificāre, zu lat. falsus (s. oben) und facere ‘machen, tun’ gebildet. Fälscher m. ‘Betrüger’, mhd. valschære, velschære ‘Treuloser, Verleumder, Betrüger, Falschmünzer, Ketzer’. Fälschung f. ‘betrügerische Nachahmung’ (16. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›Falschheit‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Falschheit‹.
Verwendungsbeispiele für ›Falschheit‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Die dialektische Kritik sieht sich selbst als einziges Licht in der Nacht der »richtigen Falschheiten«.
[Sloterdijk, Peter: Kritik der zynischen Vernunft Bd. 1, Frankfurt: Suhrkamp 1983, S. 87]
Aber die direkte Lüge ist nicht ihr einziges Mittel zur Falschheit.
[o. A.: Einhundertsiebenundachtzigster Tag. Freitag, 26. Juli 1946. In: Der Nürnberger Prozeß, Berlin: Directmedia Publ. 1999 [1946], S. 18466]
Dadurch kann man leicht in den Ruf der Falschheit kommen.
[Richter, Alfred: Aus Leipzigs musikalischer Glanzzeit, Erinnerungen eines Musikers. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1913], S. 43871]
Niemand hat mich bislang der Falschheit bezichtigen können, niemals habe ich gelogen.
[Der Spiegel, 19.10.1981]
Das erzeugt eine Situation der Falschheit, in der ich äußerst vorsichtig sein muß.
[Die Zeit, 06.12.1985, Nr. 50]
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