Gaunerei, die
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Gauner · gaunern · Gaunerei · gaunerisch · Gaunersprache
Gauner m. ‘Betrüger, Schwindler, gerissener Kerl, Schelm’. Rotw. Juonner, Joner ‘(Falsch)spieler’ und die Verben junen, jonen ‘(falsch)spielen’ (um 1500) werden zu ‘Betrüger’ und ‘betrügen’ (Mitte 16. Jh.) verallgemeinert. Das Substantiv entwickelt sich weiter zu Jauner (18. Jh.), jedoch wird die Form Gauner (zuerst 1687 in einem rotw. Vokabular) durch Lessing (1747) schriftsprachlich. Auszugehen ist von jidd. jowen ‘Grieche’ (hebr. jawān ‘Griechenland’, eigentlich ‘Ionier’), woraus rotw. *jowonen ‘(falsch)spielen wie ein Grieche’, da den Griechen besondere Geschicklichkeit im Falschspielen nachgesagt wird (vgl. frz. Grec ‘Grieche’, als Appellativum ‘Falschspieler’). Das Wort kommt auf, als nach der Eroberung von Konstantinopel durch die Türken (1453) viele Griechen heimatlos umherziehen. – gaunern Vb. ‘Gaunereien verüben, betrügen’ und Gaunerei f. ‘Betrügerei, listiger Streich’, zuerst bei Campe (1808), älter jaunern und Jaunerei (18. Jh.). gaunerisch Adj. (Goethe 1805), jaunerisch (Anfang 18. Jh.). Gaunersprache f. ‘Sondersprache der Gauner, Rotwelsch’ (19. Jh.), Jaunersprache (18. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Gaunerei ·
Schwindelgeschäft
Betrug ·
Betrügerei ·
Gaunerei ·
Schwindel ·
Täuschung ●
Rosstäuscherei veraltend ·
Bauernfängerei ugs. ·
Beschiss derb ·
Beschmu ugs. ·
Beschub ugs. ·
Beschupp ugs. ·
Mogelpackung ugs., fig. ·
Schmu ugs. ·
Schummelei ugs. ·
fauler Zauber ugs.
Unterbegriffe |
|
Assoziationen |
|
Bluff ·
Finte ·
Gaukelei ·
Gaunerei ·
Irreführung ·
List ·
Manipulation ·
Trickserei ●
Nebelkerze fig., mediensprachlich ·
Vorspiegelung falscher Tatsachen juristisch ·
Verarsche derb ·
Verarscherei derb ·
Verarschung derb ·
Veräppelung ugs.
Oberbegriffe |
|
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›Gaunerei‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Gaunerei‹.
Verwendungsbeispiele für ›Gaunerei‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Wenn andere ihren Job erledigen, bleibt ihnen mehr Zeit für ihre schnellen Gaunereien.
[Die Zeit, 25.03.1988, Nr. 13]
Mit Erstaunen höre ich mich über die »Gaunerei« schimpfen und wüste Drohungen ausstoßen.
[Die Zeit, 13.07.1979, Nr. 29]
Für sie gab es keine Gaunerei, die sie Juden nicht zugetraut hätte.
[Die Zeit, 26.09.1975, Nr. 40]
Doch es nutzt nichts, er richtete immer neue Gaunereien an, schließlich musste man ihn entlassen.
[Süddeutsche Zeitung, 12.01.2002]
Statt großer Emotionen gab es nur kleine Gaunereien zu sehen.
[Süddeutsche Zeitung, 28.03.1994]
selten | häufig | |||||
Wortverlaufskurve Was ist das?
Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.
Weitere Wörterbücher
- Deutsches Wörterbuch (¹DWB)
- Deutsches Wörterbuch, Neubearbeitung (²DWB)
- Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG)
Belege in Korpora Was ist das?
Metakorpora
Referenzkorpora
Zeitungskorpora
Webkorpora
Spezialkorpora
- DTA-Erweiterungen (1465–1969)
- Archiv der Gegenwart (1931–2000)
- Polytechnisches Journal
- Filmuntertitel
- Gesprochene Sprache
- DDR
- Politische Reden (1982–2020)
- Bundestagskorpus (1949–2017)
- Soldatenbriefe (1745–1872)
- Korpus Patiententexte (1834–1957)
- A. v. Humboldts Publizistik (dt., 1790–1859)
- Nachrichten aus der Brüdergemeine (1819–1894)
- Der Neue Pitaval (1842–1890)
- Briefe von Jean Paul (1780–1825)
- Deutsche Kunst und Dekoration (1897–1932)
- Neuer Deutscher Novellenschatz (1884–1887)
- stimm-los – Wiedergefundene Perlen der Literatur
- Wikibooks-Korpus
- Wikipedia-Korpus
- Wikivoyage-Korpus
- Gesetze und Verordnungen (1897–2024)