Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Mündung, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Mündung · Nominativ Plural: Mündungen
Aussprache 
Worttrennung Mün-dung
Wortzerlegung münden -ung
Wortbildung  mit ›Mündung‹ als Erstglied: Mündungsebene · Mündungsfeuer · Mündungsgebiet · Mündungskappe · Mündungsschoner
 ·  mit ›Mündung‹ als Letztglied: Bachmündung · Deltamündung · Donaumündung · Flussmündung · Gewehrmündung · Pistolenmündung · Trichtermündung · Tunnelmündung · Waffenmündung
eWDG

Bedeutungen

1.
Stelle des Einmündens
Beispiele:
die Mündung der Elbe in die Nordsee
die sieben Mündungen des Nils
die Mündung der Straße, des Weges öffnet sich auf einen Platz hin
die Mündung eines Tales, Tunnels
2.
vordere Öffnung einer Feuerwaffe
Beispiele:
die Mündung eines Gewehres, Geschützes, einer Pistole, Kanone
Er sah das schwarze Loch der Mündung [ RemarqueZeit zu leben398]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
1Mund · munden · münden · Mündung · mündlich · Mundart · mundfaul · Mundraub · Mundwerk
1Mund m. die durch die Lippen verschließbare Öffnung in der unteren Gesichtshälfte. Die etymologische Zuordnung von ahd. mund (8. Jh.), mhd. mnd. munt, asächs. mund, mnl. mont, nl. mond, anord. munnr, schwed. mun, got. munþs und (mit Nasalausfall und nachfolgender Dehnung des Stammvokals) asächs. mūð, afries. mūth, aengl. mūþ, engl. mouth (germ. *munþa-) ist nicht sicher bestimmbar. Möglich ist Verwandtschaft mit griech. masā́sthai (μασᾶσθαι, aus *μαθ-) ‘kauen, beißen’ und lat. (nasaliert) mandere ‘kauen’ und Annahme von ie. *menth- bzw. schwundstufig *mṇth- ‘kauen, Gebiß, Mund’, so daß Mund als ‘Kauer, Beißer’ gedeutet werden könnte. Wahrscheinlicher ist jedoch eine Verbindung mit kymr. mant ‘Kinnlade, Mund’ und lat. mentum ‘Kinn, Gebäudevorsprung’; dies würde auf eine Verbalwurzel ie. *men- ‘emporragen’ führen, deren in Nominalableitungen auftretende schwundstufige Erweiterung ie. *mṇt- eine Bedeutungsentwicklung von ‘Kinn’ über ‘Kiefer’ zu ‘Mund’ zeigt. – munden Vb. ‘gut schmecken’ (16. Jh.). münden Vb. ‘sich ergießen, hineinfließen, enden’ (19. Jh.), wohl aus Mündung rückgebildet; doch vgl. ahd. munden ‘zusammenfließen’ (um 1000) sowie das Kollektivum ahd. gimundi n. ‘Mund, Flußmündung’ (9./10. Jh.), aengl. gemȳþe n. ‘Flußmündung’, in Ortsnamen ahd. Lechsgimundi, mhd. Gemünde, nhd. Gemünd(en), Schwäbisch Gmünd, Neckargemünd und Travemünde. Mündung f. ‘das Hinein-, Zusammenfließen, der Ort des Zusammenflusses’ (18. Jh.), häufig in technischer Verwendung anschließend an Mund im Sinne von ‘Öffnung’, vgl. Mündung eines Geschützes (18. Jh.). mündlich Adj. ‘durch den Mund geäußert, nicht schriftlich, nur in gesprochener Rede’ (16. Jh.), älter muntliche(n) Adv. (15. Jh.). Mundart f. natürlich entstandene Form der vorwiegend gesprochenen Sprache einer geographisch bestimmbaren Sprachgemeinschaft (17. Jh.), Ersatzwort für Dialekt (s. d.). mundfaul Adj. ‘wortkarg, redefaul’ (19. Jh.), oft für gröberes maulfaul. Mundraub m. ‘Entwendung von Lebensmitteln in kleiner Menge zum sofortigen Verbrauch’ (18. Jh.). Mundwerk n. ‘Rede, gute Redegabe’ (16. Jh.), anschließend an Mund als Organ zur Hervorbringung sprachlicher Laute, besonders großes, flinkes Mundwerk in bezug auf die Neigung zu anhaltendem, unüberlegtem, respektlosem Sprechen.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Geografie
Flussmündung · Mündung
Oberbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Mündung‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Mündung‹.

Aue Bach Drau Enns Fjord Fluß Flüsschen Flüsses Geeste Havel Loire Nahe Nähe Peene Perlfluss Rivière Save Schelde Somme Tejo Themse Thur Trave Tyne Unterlauf Weser birnenförmig eiförmig rundlich trichterförmig

Verwendungsbeispiele für ›Mündung‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Hier roch es schon nach Meer, die Mündung war nicht weit. [Die Zeit, 26.08.2013, Nr. 34]
Dramatisch war die Situation auch an der Mündung der Saale in die Elbe. [Die Zeit, 11.06.2013 (online)]
Dadurch haben die Mündungen viele ihrer eigentlichen biologischen Funktionen verloren. [Die Zeit, 23.09.1994, Nr. 39]
Man steigt dort überall von der Mündung in Richtung Quelle; [Süddeutsche Zeitung, 01.07.1997]
Wer auszieht, kehre zu sich zurück; Mündung und Quelle sind eins! [Langgässer, Elisabeth: Das unauslöschliche Siegel, Hamburg: Claassen 1959 [1946], S. 987]
Zitationshilfe
„Mündung“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/M%C3%BCndung>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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