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Nahrung, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Nahrung · Nominativ Plural: Nahrungen · wird meist im Singular verwendet
Aussprache 
Worttrennung Nah-rung
Wortzerlegung nähren -ung

Bedeutungsübersicht

  1. 1. alles, was der Ernährung dient, das Essen und Trinken
    1. [bildlich] ...
    2. [übertragen] ...
    3. Antrieb
  2. 2. [veraltet] Unterhalt
eWDG

Bedeutungen

1.
alles, was der Ernährung dient, das Essen und Trinken
Beispiele:
eine gute, gesunde, abwechslungsreiche, vitaminreiche, konzentrierte, ausreichende, reichliche, unzureichende, schwerverdauliche, kärgliche, schlechte, dürftige Nahrung
feste, flüssige, tierische, pflanzliche Nahrung
die tägliche Nahrung
für Nahrung sorgen
ich nehme genügend Nahrung zu mir
die Nahrung des Menschen
als Nahrung dienen
die Nahrung verweigern
bildlich
Beispiel:
[der Kamin] liegt in den letzten Zügen, aber ich bin zu schwach, ihm neue Nahrung zu geben (= Brennstoff nachzulegen) [ G. HartlaubGroßer Wagen196]
übertragen
Beispiele:
das Kind verlangt schon nach geistiger Nahrung
Bücher sind die Nahrung des Geistes
denn er war bemüht, ihren Gedanken Nahrung und Beschäftigung zu geben [ UhsePatrioten1,376]
Antrieb
Beispiele:
ein Gerücht, Verdacht erhält, findet (neue) Nahrung
dieser Vorfall gab seinem Zorn, Argwohn, seiner Unzufriedenheit neue Nahrung
ein Glück, daß Stefans Aussehen keiner gefährlichen Vermutung Nahrung gab [ GoesAber im Winde227]
2.
veraltet Unterhalt
Beispiel:
denn jeder Talbewohner ist … auch Landbebauer und zieht hieraus seine gute und nachhaltige Nahrung [ StifterBergkristall2,295]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
nähren · ernähren · Ernährung · Ernährer · Nahrung · nahrhaft · Nahrungsmittel
nähren Vb. ‘mit Nahrung versorgen, den Unterhalt ermöglichen, pflegen’, ahd. nerien, nerren (8. Jh.), mhd. nern, neren, nerigen, nergen, nerren ‘genesen machen, (er)retten, am Leben erhalten, ernähren’, asächs. aengl. nerian, mnd. nēren, anord. næra, schwed. nära, got. nasjan ‘retten’, germ. *nazjan sind Kausativa (in der ursprünglichen, sehr umfassenden Bedeutung ‘genesen machen’, d. h. ‘retten, davonkommen lassen, durch Nahrung, Pflege am Leben erhalten’) zu dem unter genesen (s. d.) aufgeführten Verb. – ernähren Vb. ‘mit Nahrung versorgen, für jmds. Lebensunterhalt sorgen’, ahd. irnerien, irnerren ‘erretten’ (11. Jh.), mhd. ernern ‘gesund machen, heilen, erretten, am Leben erhalten, mit Nahrung versorgen’; Ernährung f. Ernährer m. (19. Jh.). Nahrung f. ‘alles zur Ernährung Dienende, Lebensmittel’, ahd. narunga (10. Jh.), mhd. narunge ‘Lebensunterhalt’, Ableitung von (im Nhd. untergegangenem) ahd. nara ‘Erlösung’ (8. Jh.), ‘Nahrung, Unterhalt’ (10. Jh.; vgl. lībnara, 9. Jh., asächs. līfnara ‘Lebensunterhalt’), mhd. nar ‘Heil, Rettung, Nahrung, Unterhalt’ (germ. *nazō-), wozu auch nahrhaft Adj. ‘reich an Nährstoffen, gewinnbringend’ (17. Jh.), älter nahrhaftig (15. Jh.) und Nahrhaftigkeit (16. Jh.). Nahrungsmittel Plur. (17. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Gastronomie/Kulinarik
Essen · Esswaren · Lebensmittel · Nahrung · Nahrungsmittel  ●  Viktualien veraltend · Esssachen ugs. · Fressalien derb
Oberbegriffe
  • nicht lebendes Objekt · unbelebtes Objekt
Unterbegriffe
Assoziationen

Futter · Kost · Nahrung

Typische Verbindungen zu ›Nahrung‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Nahrung‹.

Verwendungsbeispiele für ›Nahrung‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Damit können wir unsere Nahrung viel gründlicher zerkleinern als ein Hund. [P. M.: Peter Moosleitners interessantes Magazin, 1985, Nr. 7]
Sie haben es jedoch nicht gelernt, flüssige Nahrung in ihren Bauten aufzubewahren. [Natzmer, Gert von: Tierstaaten und Tiergesellschaften, Berlin: Safari-Verl. 1967, S. 263]
Durch nichts anderes ist die mütterliche Nahrung vollwertig zu ersetzen! [Waegner, Martin u. Thomasius, Erich: Zeugung, Entwicklung und Geburt des Menschen. In: Das große Aufklärungswerk für Braut- und Eheleute, Dresden: Buchversand Gutenberg o.J. 1933 [1933], S. 424]
Auch sie haben verschiedene Gestalt je nach der Form der Nahrung. [Hesse, Richard: Der Tierkörper als selbständiger Organismus, Leipzig u. a.: B. G. Teubner 1910, S. 279]
Da helfen auch die künstlich zugesetzten Vitamine in der Nahrung nichts, man wendet sich oft nur mit Grausen ab. [Die Zeit, 10.12.1998, Nr. 51]
Zitationshilfe
„Nahrung“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Nahrung>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

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