gehoben Gemeinheit, Niedertracht
Beispiele:
eine schändliche Ruchlosigkeit
er handelte mit kalter Ruchlosigkeit
Ruchlosigkeit, die
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
ruchlos · Ruchlosigkeit
ruchlos Adj. ‘gewissenlos, niederträchtig, gemein, verrucht’, ahd. ruohhalōs (9. Jh.), mhd. ruochelōs ‘sorglos, unbekümmert’ ist von ahd. ruohha f. ‘Fürsorge, Bemühung’ (8. Jh.), ruoh m. ‘Bedenken, Beachtung’ (9. Jh.), mhd. ruoche, ruoch ‘Acht, Bedacht, Sorge’ (s. geruhen und verrucht) abgeleitet; vgl. die Entsprechungen mnd. rōkelōs, mnl. roekeloos, nl. roekeloos. Aus ‘sorglos, unbekümmert gegenüber dem, was als geheiligt gilt’ entwickelt sich im 16. Jh. die Bedeutung ‘gottlos, frevelhaft’, die danach in ‘gewissenlos, gemein, verbrecherisch’ übergeht. – Ruchlosigkeit f. ‘Gemeinheit, Niedertracht’, spätmhd. ruochelōsikeit ‘Sorglosigkeit’.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Arglist ·
Biestigkeit ·
Boshaftigkeit ·
Bosheit ·
Bösartigkeit ·
Böswilligkeit ·
Gehässigkeit ·
Gerissenheit ·
Heimtücke ·
Hinterhältigkeit ·
Hinterlist ·
Niedertracht ·
Ruchlosigkeit ·
Tücke ·
Verschlagenheit ·
böse / miese / schlechte / üble Absicht ●
Sadismus fig. ·
Perfidie geh.
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| Assoziationen |
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Verwendungsbeispiele für ›Ruchlosigkeit‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Der las es und war über soviel schwarze Ruchlosigkeit entsetzt.
[Die Zeit, 10.03.1949, Nr. 10]
Zehn Fälle haben ihr genug Erfahrung mit der Ruchlosigkeit des Menschengeschlechts eingetragen; jetzt erwartet sie kaum noch was und riskiert alles.
[Die Zeit, 15.12.1999, Nr. 50]
Er ersuche nochmals die Herren Geschworenen, die Ruchlosigkeit des vorliegenden Verbrechens nicht ungesühnt zu lassen.
[Friedländer, Hugo: Der Brand der Neustettiner Synagoge vor den Schwurgerichten zu Köslin und Konitz. In: ders., Interessante Kriminal-Prozesse, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1913], S. 28996]
In der Treue zu ihrem Schwarm beweist sie Charakter, in ihren Ehen lebenskluge Ruchlosigkeit.
[Die Zeit, 25.11.1994, Nr. 48]
Sollten sie sich denn nicht aus eigenem Interesse vom Ruf der Raffgier und Ruchlosigkeit in finanziellen Dingen befreien?
[Die Zeit, 07.11.2013, Nr. 44]
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