Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Schaden, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Schadens · Nominativ Plural: Schäden
Nebenform Schade
Aussprache [ˈʃaːdn̩] · [ˈʃaːdə]
Worttrennung Scha-den ● Scha-de
Wortbildung  mit ›Schaden‹/›Schade‹ als Erstglied: Schadbild · Schadenanzeige · Schadenausmaß · Schadenbegrenzung · Schadenberechnung · Schadenbericht · Schadeneintritt · Schadenereignis · Schadenersatz · Schadenfall · Schadenfeststellung · Schadenfeuer · schadenfrei · Schadenfreiheit · Schadenfreude · schadenfreudig · schadenfroh · Schadenhöhe · Schadenlage · Schadenmeldung · Schadenquote · Schadenregulierung · Schadensanzeige · Schadensausmaß · Schadensbegrenzung · Schadensberechnung · Schadensbericht · Schadensbild · Schadenseintritt · Schadensereignis · Schadensersatz · Schadensfall · Schadensfeststellung · Schadensfeuer · schadensfrei · Schadensfreiheit · Schadenshöhe · Schadenslage · Schadensmeldung · Schadensnachweis · Schadensregulierung · Schadensrente · Schadensstelle · Schadenssumme · Schadenstelle · Schadensumfang · Schadensursache · Schadensversicherung · Schadensverursachung · Schadenswert · Schadenszauber · Schadenumfang · Schadenversicherung · Schadenwert · Schadenzauber · Schaderreger · schadhaft · schadlos · Schadorganismus
 ·  mit ›Schaden‹/›Schade‹ als Letztglied: Arzneimittelschaden · Atomschaden · Auffahrschaden · Bagatellschaden · Bandscheibenschaden · Bauschaden · Begleitschaden · Bergschaden · Berufsschaden · Blechschaden · Blitzschaden · Bombenschaden · Brandschaden · Bruchschaden · Dachschaden · Dauerschaden · Drittschaden · Druckschaden · Dürreschaden · Erbschaden · Erosionsschaden · Fahrbahnschaden · Fahrnisschaden · Feuerschaden · Flurschaden · Folgeschaden · Forstschaden · Fraßschaden · Frostschaden · Frühschaden · Gefrierschaden · Gesamtschaden · Gesundheitsschaden · Getriebeschaden · Großschaden · Hagelschaden · Haltungsschaden · Herzmuskelschaden · Hirnschaden · Hochwasserschaden · Hospitalismusschaden · Hörschaden · Imageschaden · Impfschaden · Inzuchtschaden · Jagdschaden · Karosserieschaden · Kaskoschaden · Knorpelschaden · Kollateralschaden · Korrosionsschaden · Krebsschaden · Kriegsschaden · Körperschaden · Lackschaden · Lagerschaden · Leberschaden · Leibesschaden · Manöverschaden · Maschinenschaden · Maximalschaden · Meniskusschaden · Milieuschaden · Millionenschaden · Motorschaden · Myokardschaden · Nährschaden · Personenschaden · Propellerschaden · Rauchschaden · Reifenschaden · Riesenschaden · Rostschaden · Sachschaden · Salzschaden · Schälschaden · Seeschaden · Sportschaden · Spätschaden · Strahlenschaden · Strahlungsschaden · Straßenschaden · Sturmschaden · Teilschaden · Totalschaden · Transportschaden · Triebwerkschaden · Triebwerksschaden · Trittschaden · Umweltschaden · Unfallschaden · Unwetterschaden · Verbiss-Schaden · Verbissschaden · Vermögensschaden · Vibrationsschaden · Waldschaden · Wasserschaden · Wetterschaden · Wildschaden · Zahnschaden · Zivilisationsschaden
eWDG

Bedeutungen

1.
durch ein Ereignis, einen Umstand verursachte Beeinträchtigung eines Gutes oder Wertminderung des ursprünglichen Zustandes einer Sache
Beispiele:
ein großer, unübersehbarer, ungeheurer, gewaltiger, beträchtlicher, empfindlicher, kleiner, geringer, geringfügiger, unbedeutender, kein nennenswerter Schaden
verheerende Schäden
Schäden größeren Ausmaßes
Juraein immaterieller Schaden
der durch den Unfall entstandene materielle Schaden
das Ausmaß der materiellen Schäden im Überschwemmungsgebiet ist noch nicht genau zu bestimmen
mein Hausrat ist gegen Schäden durch Brand, Blitzschlag, Explosion, Leitungswasser, Einbruchdiebstahl und Beraubung versichert
es sind große Schäden durch unsachgemäße Behandlung, Lagerung entstanden
einen Schaden beseitigen, beheben, ausbessern, reparieren
einen Schaden verhüten, verhindern, abwenden
einen Schaden ersetzen
für den ganzen Schaden aufkommen
er musste den Schaden tragen
er ist bereit, den Schaden wiedergutzumachen
einen Schaden feststellen, (ab)schätzen
die Höhe des aufgetretenen Schadens beträgt … Euro
der Schaden beläuft sich auf rund … Euro
das Haus wies nur geringe Schäden auf
mittlere, teilweise, leichte Schäden an Gebäuden
die jährlich am Nutzholz durch pflanzliche und tierische Schädlinge entstehenden Schäden sind sehr groß
(einen) Schaden verursachen
das Hochwasser, Erdbeben hat (einen) unübersehbaren Schaden angerichtet
der Krieg hat diesem Land schweren Schaden zugefügt
der Betrieb hat durch den Ausfall (einen) großen Schaden erlitten
jmdn. vor Schaden bewahren
umgangssprachlichals ich mir den Schaden besah (= das kleine Missgeschick, Malheur sah)
sprichwörtlichdurch Schaden wird man klug
sprichwörtlichwer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen
sprichwörtlichzum Schaden auch noch den Spott haben
Ein Blitz traf den Mast, tat aber seltsamerweise keinen Schaden [ WeitendorfLogbuch62]
übertragen
Schaden anrichten, stiftenverursachen, dass sich etw. zum Negativen verändert
Beispiele:
Computerspiele können großen Schaden anrichten
die Mutter fügte durch ihre allzu große Nachsicht dem Kind großen Schaden zu
gehoben etw. leidet Schaden
Beispiel:
Seit jener Zeugenvernehmung hatte das Bild des unabhängigen und unbestechlichen Richters, als welcher der Vater sich ausgab, beträchtlich Schaden gelitten [ BecherAbschied4,305]
2.
nicht heilbarer, aber oft kompensierbarer physischer Mangel, Körperschaden
Beispiele:
organische, innere Schäden
diese Belastung kann zu schweren Schäden führen
er hat sich durch einen Unfall einen Schaden an der Wirbelsäule zugezogen
man befürchtete, dass er von dem Unfall dauernden Schaden davontragen würde
Arbeitsbedingungen zu schaffen, die eine Gefahr vor Schaden an Leben und Gesundheit ausschließen [ Einheit1956]
jmd. erleidet Schaden, kommt zu Schaden, nimmt Schaden (= jmds. Gesundheit wird beeinträchtigt, jmd. wird verletzt)
Beispiele:
Personen kamen nicht zu Schaden
der Fahrer hat bei dem Unfall keinen, ernstlich Schaden genommen
sich [Dativ] bei etw. Schaden tun
3.
ungünstige, negative Folge, Nachteil
Grammatik: nur im Singular
Beispiele:
du kannst es ruhig zugeben, ohne dass dir daraus ein Schaden erwächst
etw. mit Schaden (= Verlust) verkaufen
es war vielleicht kein Schaden, dass das so gekommen ist
gehobendas soll dir nicht zum Schaden gereichen (= nicht schaden)
gehobenetw. schlägt zum Schaden aus
Ich hab' ja doch den Schaden dabei und Sie den Nutzen [ O. M. GrafBolwieser52]
es ist für jmdn. ein Schaden, es ist jmds. Schadenetw. hat für jmdn. ungünstige, negative Folgen, einen Nachteil
Beispiele:
es ist kein Schaden für ihn, wenn er …
es ist dein eigener Schaden, wenn du …
erledigst du das für mich? Es soll dein Schaden nicht sein (= erledigst du das für mich? Nicht nur, dass du keinen Nachteil dadurch hast, du wirst sogar davon profitieren)
4.
salopp fort, weg mit Schaden! (= nur fort, weg damit!)
Beispiel:
Einige Zähne fehlten, andere waren locker … Pippig machte sich selbst eine geringwertige Handbewegung: weg mit Schaden [ ApitzNackt332]

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Schaden · Schade · schade · schaden · schädigen · beschädigen · entschädigen · unbeschadet · schadhaft · schädlich · Schädling · Schadenersatz · Schadenfreude · schadenfroh · schadlos
Schaden Schade m. ‘negative, beeinträchtigende Einwirkung und das, was sie an Verlust, Zerstörung oder Nachteil zur Folge hat’, ahd. scado (8. Jh.), mhd. schade ‘Schädigung, Verlust, Nachteil, Verderben, Mühsal, Verwundung’, asächs. skaðo, mnd. schāde, mnl. scāde, nl. schade, afries. skatha, aengl. sceaþa, anord. skaði, schwed. skada, got. skaþis (germ. *skaþa(n), *skaþi-) sind Abstrakta zu einem in aengl. scieþþan und got. skaþjan ‘schaden’ (germ. *skaþjan) belegten starken Verb. Als Nomina agentis gehören dazu ahd. scado und scadāri ‘Schädiger, Räuber, Spießgeselle’ (8. Jh.), mhd. schade, asächs. skaðo, aengl. sceaþa. Falls man außergerm. griech. askēthḗs (ἀσκηθής) ‘unversehrt, wohlbehalten’, eine Bildung mit verneinendem a- (ἀ- privativum), und mir. scīth ‘müde’ vergleichen kann, so ist Rückführung auf eine Wurzel ie. *skēth-, *skəth- ‘beschädigen’ möglich. Die Endung -n der heute vorherrschenden Form Schaden entstammt den obliquen Kasus des schwach flektierten Substantivs. Die Wendung schade sein ‘bedauerlich sein’ (16. Jh.) entwickelt sich aus der prädikativen Stellung des Substantivs, vgl. mhd. schade sīn ‘schädlich sein’. Daraus (elliptisch) schade Adj. und Interjektion ‘bedauerlich, betrüblich’ (18. Jh.). Ferner zu schade für etw. ‘zu wertvoll für etw., so daß durch diese Verwendung ein Schaden entstünde’. – schaden Vb. ‘Schaden anrichten, verursachen, verletzen’, ahd. scadōn (8. Jh.), mhd. schaden, asächs. skaðon, mnd. schāden, mnl. scāden, nl. schaden, anord. skaða, schwed. skada, von den oben genannten Abstrakta abgeleitet, dagegen aengl. sceaþian vom Nomen agentis sceaþa (s. oben); vgl. Wissmann Nomina postverbalia 1 (1932) 73 f. schädigen Vb. ‘Schaden zufügen’, mhd. schad(e)gen, sched(e)gen; vgl. mhd. schadec, schedec ‘schädlich’. beschädigen Vb. ‘schadhaft machen, an etw. Schaden verursachen’, mhd. beschedigen. entschädigen Vb. ‘entstandenen Schaden wiedergutmachen, Ersatz zahlen’, spätmhd. entschadegen. unbeschadet Part.adj. ‘unversehrt’, verneintes Part. Prät. zum Simplex beschaden ‘beschädigen’, mhd. beschaden, seit dem 17. Jh. als Präp. ‘ohne zu schmälern’ geläufig. schadhaft Adj. ‘beschädigt, ramponiert’, ahd. scadohaft ‘schädlich’ (9. Jh.), mhd. schadehaft ‘Schaden, Verlust bringend, schädlich, geschädigt, beschädigt’. schädlich Adj. ‘Schaden, Verlust, Nachteil bringend’, mhd. schedelich; vgl. ahd. unscadolīh ‘unschuldig, schuldlos’ (11. Jh.). Schädling m. ‘wer Schaden verursacht’ (19. Jh.), anfangs nur von schädlichen Tieren (zumal Insekten), bald auch von Pflanzen; die Übertragung auf Menschen ‘zerstörungssüchtige Person’ erfolgt Anfang 20. Jh. Schadenersatz m. ‘Wiedergutmachung für zugefügten Schaden’ (Ende 18. Jh.), aus einen Schaden ersetzen. Schadenfreude f. ‘Freude über den Schaden, der anderen entsteht’ (16. Jh.). schadenfroh Adj. (16. Jh.). schadlos Adj. ‘ohne Schaden’, mhd. schadelōs ‘ohne Schaden, unschädlich, nicht nachteilig’; nur noch in der Fügung sich schadlos halten ‘seinen Nachteil, Schaden (auf Kosten anderer) ersetzen’ (18. Jh.), älter jmdn. schadlos halten ‘vor Schaden bewahren’ (16. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke


Defekt · Defizit · Mangel · Manko · Minuspunkt · Schaden · Schwachstelle · Schwäche · Ungenügen · Unzulänglichkeit  ●  Insuffizienz fachspr. · Macke ugs.
Unterbegriffe
  • Wettlaufsituation · kritischer Wettlauf
Assoziationen

Schaden · Schädigung · Verlust  ●  Aderlass fig.
Unterbegriffe
Assoziationen

Beeinträchtigung · Beschädigung · Defekt · Fehler · Knacks · Läsur · Makel · Riss · Schaden · Sprung
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Schaden‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bieten die DWDS-Wortprofile zu ›Schaden‹ und ›Schade‹.

Verwendungsbeispiele für ›Schaden‹, ›Schade‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Oft machen sich die genetischen Schäden erst nach Jahrzehnten bemerkbar. [P. M.: Peter Moosleitners interessantes Magazin, 1993, Nr. 10]
Vorhandene Gelder sind zum Schaden der Behinderten verfallen, nicht verwendet worden. [Klee, Ernst: Behinderten-Report, Frankfurt a. M.: Fischer Taschenbuch-Verl. 1981 [1974], S. 86]
Er wird aber höchstwahrscheinlich auch nicht ohne Schaden für die Gemeinschaft existieren können, wenn auch nicht selten nur nicht ohne vermeintlichen Schaden. [Goldstein, Kurt: Der Aufbau des Organismus, Den Haag: Nijhoff 1934, S. 278]
Dabei gerät er in die gefährliche Nähe der Reparatur von Schäden. [Knierim, Julius: Musiktherapie. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1979], S. 40347]
Wie groß ist der finanzielle Schaden für Sie als Verleger? [Der Spiegel, 06.04.1998]
Zitationshilfe
„Schaden“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Schaden>.

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selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

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