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Schlechtigkeit, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Schlechtigkeit · Nominativ Plural: Schlechtigkeiten
Aussprache 
Worttrennung Schlech-tig-keit
Wortzerlegung schlecht -igkeit
eWDG

Bedeutungen

1.
das Schlechtsein, Bösesein
Grammatik: nur im Singular
Beispiele:
die Schlechtigkeit des Verbrechers
So treibt er sie [die Menschen] doch geradezu in die Schlechtigkeit [ RehfischHexen177]
2.
schlechte, böse Handlung
Beispiele:
Schlechtigkeiten begehen
wo die Mutter den Sohn zu Schlechtigkeiten überredet [ FalladaWolf1,166]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
schlecht · schlechthin · schlechtweg · schlechterdings · Schlechtigkeit
schlecht Adj. ‘von minderwertiger Qualität, ungenügend, nicht gut’, ahd. sleht (8. Jh.), mhd. sleht ‘in gerader Fläche oder Linie, eben, glatt, leer, einfältig, gut, schlicht, einfach’, asächs. sliht ‘geschmückt’, mnd. slecht, slicht, mnl. sleht ‘eben, flach, gerade, richtig, einfältig, arglos’, nl. slecht, afries. sliucht, mengl. engl. (aus dem Anord.) slight ‘schmächtig, schwach, leicht, gering’, anord. slēttr ‘eben, glatt, sanft’, schwed. slät, got. slaíhts ‘schlicht’ (germ. *slihta-), nach Art der Part. Prät. mit dem Suffix ie. -to- gebildet zu der unter schleichen (s. d.) angegebenen Wurzelerweiterung ie. *(s)leiĝ- ‘schleimig, gleiten, glätten’ der auch anlautendes s- aufweisenden Wurzel ie. *lei- ‘schleimig, durch Nässe glitschiger Boden, ausgleiten, worüber hinschleifen oder -streichen’ (s. Leim, Lehm), so daß eine Ausgangsbedeutung ‘geglättet, eben’ angesetzt werden kann. Seit dem 15. Jh. gerät schlecht ‘einfach’ in Gegensatz zu ‘kostbar, wertvoll, ausgezeichnet’ und entwickelt die Bedeutung ‘geringwertig, nicht gut’, während die alte Verwendungsweise auf schlicht (s. d.) übergeht. Reste ursprünglicher Bedeutung haben sich erhalten in der Formel schlecht und recht ‘einfach und richtig’ und in den Komposita schlechthin Adv. ‘ganz und gar, überhaupt, durchaus’ (17. Jh.); schlechtweg Adv. ‘ohne weiteres, einfach’ (Ende 17. Jh.), mhd. slechtis weg (14. Jh.); schlechterdings Adv. ‘durchaus, ganz und gar, geradezu’ (Ende 17. Jh.), mit adverbialem -s nach dem älteren Genitiv Plur. schlechter Dinge (1. Hälfte 17. Jh.). – Schlechtigkeit f. ‘Zustand des Schlechtseins, Bosheit’ (18. Jh.); vgl. spätmhd. slehtecheit ‘Glätte, Ebene, Geradheit, Aufrichtigkeit, Geringheit’.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Schlechtigkeit · Verdorbenheit · Verkommenheit · Verrufenheit  ●  Verderbtheit geh., altertümelnd, ironisierend · Verworfenheit geh.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Schlechtigkeit‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Schlechtigkeit‹.

Verwendungsbeispiele für ›Schlechtigkeit‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

So hat denn weniger die Schlechtigkeit der Deutschen zugenommen als das Gerede darüber. [Die Zeit, 25.01.1993, Nr. 04]
Der Schlechtigkeit der Welt ist nur noch das allerschlechteste Theater der Welt irgendwie angemessen. [Die Zeit, 19.04.1991, Nr. 17]
Dieser fundamentalen Schlechtigkeit konnte man sich allenfalls durch erbarmungsloses Kritisieren erwehren. [Süddeutsche Zeitung, 18.07.1998]
Man will euch nur dazu verführen, Schlechtigkeiten zu begehen oder zu dulden! [Die Zeit, 04.08.1961, Nr. 32]
Dafür darf er für alles seinen Kopf hinhalten, für freche Artikel, für den Niedergang der Kunst und für die Schlechtigkeit der Welt. [Süddeutsche Zeitung, 22.09.1994]
Zitationshilfe
„Schlechtigkeit“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Schlechtigkeit>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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Wortverlaufskurve 1600−1999
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