anlegen
GrammatikVerb
Aussprache
Worttrennung an-le-gen
Wortbildung
mit ›anlegen‹ als Erstglied:
Anlegeapparat
· Anlegebrücke · Anlegeleiter · Anlegemanöver · Anlegemittel · Anlegeplatz · Anleger · Anlegesteg · Anlegestelle · Anlegung
· mit ›anlegen‹ als Grundform: angelegt · Anlage
· mit ›anlegen‹ als Grundform: angelegt · Anlage
Bedeutungsübersicht
- 1. etw., jmdn. an etw., jmdn. legen
- a) ...
- b) etw. gegen etw. stellen
- c) ...
- d) [Kartenspiel, Domino] ...
- e) ...
- f) [veraltet] etw. einem Briefe beifügen
- 2. landen
- 3. [gehoben] (jmdm.) etw. anziehen
- 4. jmdm. etw. umlegen
- 5. ...
- 6. eine größere Geldsumme nutzbringend verwenden
- 7. ⟨es auf etw., jmdn. anlegen⟩ es auf etw., jmdn. absehen
- 8. [landschaftlich] ⟨sich anlegen⟩ sich mit jmdm. in Händel einlassen, streiten
eWDG
Bedeutungen
1.
etw., jmdn. an etw., jmdn. legen
a)
Beispiele:
den Säugling (an die Brust) anlegen
der Hund legt die Ohren an (= legt sie nach hinten)
den Winkel, das Lineal anlegen (um zu messen)
übertragen ⟨einen strengen Maßstab an etw., jmdn. anlegen⟩etw., jmdn. streng beurteilen
b)
c)
Beispiele:
Holz, Kohle anlegen (= aufs Feuer legen)
bei der Kälte müssen wir noch anlegen (= noch etw. Holz, Kohle aufs Feuer legen)
d)
Kartenspiel, Domino
Beispiele:
sie konnte wieder anlegen (= die nächste Karte, den nächsten Stein ansetzen)
Handarbeit(beim Stricken) anlegen (= einen neuen Faden beginnen, anknüpfen)
e)
⟨den Hund anlegen⟩den Hund anketten
⟨Feuer anlegen⟩einen Brand stiften
⟨auf jmdn. anlegen⟩auf jmdn. mit dem Gewehr zielen
Beispiel:
das Gewehr auf jmdn. anlegen (= das Gewehr auf jmdn. richten)
2.
landen
in gegensätzlicher Bedeutung zu ablegen
3.
gehoben (jmdm.) etw. anziehen
Beispiele:
(bessere) Kleider, Trauer(kleidung), Uniform, Zivil anlegen
Orden anlegen (= anheften)
Schmuck anlegen (= eine Kette umhängen, eine Brosche anstecken)
die Stadt hatte Festschmuck angelegt (= war festlich geschmückt)
4.
jmdm. etw. umlegen
Beispiele:
jmdm. einen (Not)verband anlegen (= jmdn. verbinden)
dem Hunde den Maulkorb anlegen
bildlich
Beispiele:
jmdm. den Maulkorb anlegen (= jmdn. zum Schweigen zwingen)
dem Pferde den Zaum anlegen
bildlich
Beispiele:
jmdm. Zügel, die Kandare, den Zaum, das Geschirr anlegen (= jmdn. zügeln, in seiner Freiheit beschränken)
Scheuklappen anlegen (= nichts hören und sehen wollen)
dem Gefangenen Ketten, Fesseln anlegen (= ihn fesseln)
5.
a)
etw. neu schaffen
Beispiele:
eine Stadt, Festung, Straße, Farm, Pflanzung anlegen
sich [Dativ] einen (Nahrungsmittel)vorrat anlegen (= bereitstellen)
ein Briefmarkenalbum, Verzeichnis, eine Kartei, Datei anlegen (= einrichten)
b)
etw. in einer besonderen Art entwerfen (und gestalten)
6.
eine größere Geldsumme nutzbringend verwenden
a)
Geld arbeiten lassen
Beispiel:
sein Kapital, eine große Summe in Wertpapieren, zu 5 %, sicher anlegen
b)
Geld für etw. ausgeben
Beispiele:
(viel) Geld für ein Auto, ein Handy anlegen
was wollen Sie anlegen?
7.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
legen · ablegen · Ableger · anlegen · Anlage · auflegen · aufgelegt · Auflage · auslegen · Auslage · beilegen · Beilager · Beilage · einlegen · Einlage · erlegen · niederlegen · Niederlage · 1überlegen · Überlegung · 2überlegen · unterlegen · Unterlage
legen Vb. ‘zum Liegen bringen’. Das gemeingerm. bezeugte Verb ahd. leg(g)en (8. Jh.), mhd. legen (auch lecken, leggen), asächs. leggian, mnd. leggen, mnl. legghen, lēghen, nl. leggen, aengl. lecgan, engl. to lay, anord. leggja, schwed. lägga, got. lagjan ist Kausativum im Sinne von ‘liegen machen’ zu dem unter liegen (s. d.) dargestellten starken Verb wie russ.-kslaw. ložiti sja, russ. ložít’sja (ложиться) ‘sich legen’ zu aslaw. ležati, russ. ležát’ (лежать) ‘liegen’. – ablegen Vb. ‘von sich tun, (Kleidung) ausziehen bzw. nicht mehr tragen, abladen, deponieren, vollziehen, leisten’, mhd. abelegen ‘(Kleidung) ausziehen, abladen, abgelten, auszahlen, außer Kraft setzen, Abbruch tun’; Ableger m. ‘junger Pflanzentrieb’ (18. Jh.), frühnhd. ‘Auf- und Ablader’ (15. Jh.). anlegen Vb. ‘an etw. legen, ankleiden, zielen, auf etw. abzielen, bezwecken, anzetteln, entwerfen, gestalten, bewirken, nutz- und gewinnbringend verwenden’, ahd. analeg(g)en ‘an-, auflegen, hineinschicken’ (8. Jh.), mhd. anelegen ‘ankleiden, anzetteln, vorbereiten, veranschlagen, auferlegen, auf Zinsen anlegen’; Anlage f. ‘Hinzu-, Beigefügtes, nutzen- und gewinnbringende Verwendung, Begabung, Neigung, das Gestaltete (Grünfläche, Baugestaltung)’, mhd. anlāge ‘Anliegen, Bitte, Hinterhalt’. auflegen Vb. ‘auf etw. legen, aufbürden, anordnen, (von Büchern) drucken und herausbringen’, ahd. ūfleg(g)en (um 1000), mhd. ūflegen ‘auf-, auslegen, aufstellen, zeigen, ausdenken, ersinnen, erschaffen, anordnen, bestimmen, veranstalten, stiften’; aufgelegt Part.adj. ‘geneigt, gestimmt zu etw., gelaunt’ (18. Jh.); Auflage f. ‘das Auferlegte, zu Leistende, Anweisung, Gebot, Beschwerde, Beschuldigung’ (16. Jh.), ‘Auferlegung, das Aufgelegte auf eine Unterlage, Anzahl der auf einmal gedruckten und verlegten Exemplare eines Druckes’ (17. Jh.). auslegen Vb. ‘ausbreiten, zur Schau stellen, mit einem Belag versehen, Geld vorschießen, deuten, interpretieren’, mhd. ūʒlegen ‘zum Verkauf anbieten, besetzen, verbrämen, ausrüsten, erfüllen, schmücken, darlegen, bestimmen, verabreden, deuten, erklären’; Auslage f. ‘Kosten, verauslagtes Geld, zur Ansicht ausgebreitete Ware, das Auslegen, zur Ansicht Bereitlegen’ (16. Jh.). beilegen Vb. ‘danebenlegen, hinzufügen, mitschicken, beseitigen, (Streit) schlichten’, ahd. bileg(g)en ‘be-, hinlegen, legend bedecken’ (8. Jh.), mhd. bīlegen ‘(sich) dazulegen (zum Beilager)’; Beilager n. ‘Eheschließung, Beischlaf’, mhd. bīleger, frühnhd. bī-, beilager (Ende 14. Jh.); Beilage f. ‘das Beigefügte’ (vielfach kanzleisprachlich von Schriften, Listen), ‘Zukost’, älter auch ‘anvertrautes Gut’ und ‘Beilager’ (15. Jh.). einlegen Vb. ‘hineinlegen, konservieren, mit einer Einlage verzieren, einzahlen’, mhd. īnlegen ‘ein-, hineinlegen, gegen jmdn. eine Klage vorbringen’; Einlage f. ‘das Hineingelegte, Versteifung (bei Kleidern), angelegtes oder eingezahltes Geld, Spargeld’ (16. Jh., bereits früh im Bankwesen). erlegen Vb. ‘(Wild) töten, (durch Tötung) niederlegen’, auch ‘einen Geldbetrag entrichten’, ahd. irleg(g)en ‘auferlegen, entgegensetzen, bestimmen’ (8. Jh.), mhd. erlegen ‘niederlegen, aus-, ein-, belegen, schlichten’. niederlegen Vb. ‘etw., sich hinlegen, ein Amt aufgeben’, ahd. nidarleg(g)en ‘hinwerfen, -legen, -stellen’ (9. Jh.), mhd. niderlegen ‘niederlegen, besiegen, beseitigen, abstellen, in Beschlag nehmen’; Niederlage f. ‘das Besiegtwerden, Unterlegensein, Warenlager, Großhandelszweigstelle’, mhd. niderlāge ‘das Niederlegen, -sinken, Sichniederlassen, Aufenthalt, Ruhe, Verlust, Schaden, das Niedermetzeln’. 1überlegen Vb. ‘überdecken, nachdenken, bedenken, erwägen’, ahd. ubarleg(g)en ‘vorwerfen, vorhalten’ (um 1000), mhd. überlegen ‘überziehen, bedecken, belegen mit, über-, zu-, zusammenrechnen’; Überlegung f. ‘Erwägung, das Bedenken’ (18. Jh.). 2überlegen Vb. ‘über etw. legen, ein Tuch umnehmen, ein Kind strafen’ (18. Jh.). unterlegen Vb. ‘als Unterlage darunterschieben, zuschreiben’, ahd. untarleg(g)en ‘stützen, unterstellen’ (8. Jh.), mhd. underlegen; Unterlage f. ‘Fundament, Grundlage, das Untergelegte, (beweisendes) Schriftstück, Beweisstück’, mhd. underlāge ‘Unterwerfung’.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
anlegen ·
anwenden (auf) ·
auflegen
anlegen ·
anordnen ·
arrangieren ·
aufreihen ·
aufstellen ·
gliedern ·
ordnen ·
strukturieren ●
systematisieren sehr selten
(Geld) anlegen ·
(eine) Investition vornehmen ·
Geld in die Hand nehmen ·
investieren ●
(eine) Investition tätigen kaufmännisch ·
(sein Geld) arbeiten lassen fig. ·
(Geld) reinbuttern ugs. ·
(Geld) stecken (in) ugs. ·
hineinstecken ugs.
Assoziationen |
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anlegen (auf) ·
aufs Korn nehmen ·
die Waffe richten (auf) ·
ins Visier nehmen ·
zielen (auf)
anlegen (Loipe) ·
präparieren (Loipe) ·
spuren (klassische Loipe)
Oberbegriffe |
(Konto) anlegen ·
(Konto) eröffnen (Bank) ·
(jemandem / sich ein) Konto einrichten
anlegen (Schiff)[Hinweis: weitere Informationen erhalten Sie durch Ausklappen des Eintrages]
Assoziationen |
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Antonyme |
(etwas) anlegen (Kleidung) ·
(sich etwas) umbinden (Kleidung) ●
(etwas) anziehen ugs.
Oberbegriffe |
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Assoziationen |
(Kleidung) anlegen ·
(ein Kleidungsstück) anziehen ·
(hinein)schlüpfen (in) ·
(sich / jemandem) Kleidung anlegen ·
(sich / jemanden) ankleiden ·
(sich / jemanden) anziehen ·
(sich / jemanden) bekleiden ·
(sich) werfen (in) ·
steigen (in) ●
(sich) schmeißen in ugs. ·
(sich) werfen in ugs. ·
antun geh.
Unterbegriffe |
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Assoziationen |
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(Geld) anlegen (bei) ·
(sich) beteiligen (bei) ·
(sich) einkaufen (bei) ·
Anteile erwerben (von)
Typische Verbindungen zu ›anlegen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›anlegen‹.
Verwendungsbeispiele für ›anlegen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Beides ist in uns vom Schöpfer angelegt, beides ist möglich.
[Alt, Franz: Liebe ist möglich, München: Piper 1985, S. 29]
Kürzlich schickte er seinem Vater 15000 Dollar mit der Bitte, es in einem bestimmten Unternehmen anzulegen.
[Reklame-Praxis, 1926, Nr. 3, Bd. 3]
Er hat viel für die Neue Musik Entscheidendes entdeckt, und ebensoviel ist bei ihm verborgen angelegt.
[Schnebel, Dieter: Cage. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1973], S. 15896]
Das Auswärtige Amt legt eine neue Akte »Zweite Front« an.
[o. A.: 1942. In: Overresch, Manfred u. Saal, Friedrich Wilhelm (Hgg.) Deutsche Geschichte von Tag zu Tag 1918-1949, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1983], S. 15777]
So kocht die Küche des nächsten Jahrhunderts auch ohne Koch, aber natürlich kann der Besitzer weiterhin selbst Hand anlegen.
[Die Zeit, 09.03.2000, Nr. 11]
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