anständig
GrammatikAdjektiv
Aussprache
Worttrennung an-stän-dig
Wortbildung
mit ›anständig‹ als Erstglied:
anständigerweise · Anständigkeit
·
mit ›anständig‹ als Letztglied:
grundanständig
· hochanständig · unanständig · wohlanständig
Bedeutungsübersicht
- 1. gesittet, schicklich
- 2. [umgangssprachlich] ...
eWDG
Bedeutungen
1.
gesittet, schicklich
Beispiele:
sich anständig benehmen, aufführen
ein anständiges Betragen
diese Witze sind nicht anständig (= sind anstößig, schlüpfrig)
●
achtbar, ehrbar
Beispiele:
eine anständige Gesinnung
ein anständiger Mensch, Kerl
ein anständiges Mädchen
anständige Leute
sich in anständiger Gesellschaft befinden
2.
umgangssprachlich
a)
angemessen, zufriedenstellend
Beispiele:
jmdn. anständig bezahlen
anständig leben können
sein anständiges Auskommen haben
ein anständiges Honorar zahlen
ein anständiges Essen
ich habe nichts Anständiges anzuziehen, kein anständiges Stück (im Schrank)
anständig wohnen
sich anständig kleiden (können)
die Bilder sind ganz anständig geworden
die Möbel sehen noch recht anständig aus
b)
bezeichnet eine Steigerung
Grammatik: mit Hauptton im Satz
Beispiele:
das war eine anständige (= sehr gute) Leistung
das ist eine anständige (= große) Entfernung
das gibt eine anständige (= hohe) Rechnung
gehörig, sehr
Grammatik: adverbiell
Beispiele:
er ist (aber) anständig verprügelt worden
du hast dir das Knie anständig aufgeschlagen
draußen regnet es aber anständig
er ist anständig betrunken
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Anstand · anstandslos · beanstanden · anständig · unanständig
Anstand m. in verschiedenen Verwendungsweisen dem Präfixverb anstehen (s. stehen) folgend. Anfangs (mhd. anstant) ‘das Anstehen-Lassen’, insbesondere ‘Aufschub der Kampfhandlungen, Waffenstillstand, Friede’, in dem allgemeinen Sinne ‘Aufschub, Einwand’ noch im 19. Jh.; dazu die Wendung (keinen) Anstand nehmen ‘(keine) Bedenken tragen’; ‘das Anstehen’, um zum Schuß zu kommen (18. Jh.), daraus ‘An-, Hochsitz’ des Jägers; ‘was wohl ansteht, der guten Sitte entsprechendes Benehmen’ (Ende 17. Jh.). – anstandslos Adj. ‘ohne Einwände, ohne weiteres’ (19. Jh.). beanstanden Vb. nur vereinzelt ‘anstehen lassen, aufschieben’, sonst ‘Einwände erheben, rügen’ (19. Jh.). anständig Adj. ‘zuständig, geziemend’ (Ende 15. Jh.), ‘schicklich, höflich’ (17. Jh.); unanständig Adj. ‘anstößig’ (17. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Assoziationen |
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anständig ·
aufrecht ·
aufrichtig ·
ehrbar ·
ehrlich ·
fair ·
geradeheraus ·
grundanständig ·
grundehrlich ·
grundgut ·
kreuzbrav ·
lauter ·
patent ·
rechtschaffen ·
redlich ·
treu ·
treu und brav ·
unverstellt ·
veritabel ·
wahrhaft ●
das Herz am rechten Fleck haben sprichwörtlich, fig. ·
honett geh. ·
lauteren Herzens geh., veraltend
Assoziationen |
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Assoziationen |
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...gerecht ·
adäquat ·
angemessen ·
anständig ·
entsprechend ·
fair ·
gebührend ·
im Rahmen ·
nach Maß ·
ordentlich ·
passend ·
stimmig
Unterbegriffe |
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Assoziationen |
|
Sport
Assoziationen |
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(Mann) von Ehre ·
(noch) nicht mit dem Gesetz in Konflikt gekommen ·
anständig ·
ehrbar ·
ehrenhaft ·
makellos ·
nicht vorbestraft ·
redlich ·
unbescholten ·
untadelig ●
(ein) unbeschriebenes Blatt fig. ·
mit blütenweißer Weste fig. ·
bis jetzt nicht (unangenehm) aufgefallen ugs. ·
ehrsam geh.
Assoziationen |
|
(sich) sehen lassen können (mit) ·
gesellschaftsfähig ·
vorzeigbar ●
anständig ugs. ·
präsentabel geh.
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›anständig‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›anständig‹.
Verwendungsbeispiele für ›anständig‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
So hat man am Schluß weder die Welt gesehen noch je einen
anständigen Schnitt gemacht.
[Späth, Gerold: Commedia, Frankfurt a. M.: S. Fischer 1980 [1980], S. 57]
Was da in dem Buch stand, machte ein
anständiger Sohn alles nicht.
[Morgner, Irmtraud: Leben und Abenteuer der Trobadora Beatriz nach Zeugnissen ihrer Spielfrau Laura, Berlin: Aufbau-Verl. 1974, S. 472]
Wie bei jedem anständigen Quiz gibt es viel
Geld zu gewinnen.
[C’t, 2000, Nr. 14]
Er sagte gerade, daß man im Puff heutzutage alles bekäme, einen
»anständigen Fick« aber nicht.
[Die Zeit, 07.01.1999, Nr. 2]
Wie sollte er eine solche Person denn anders dazu bringen, Bücher
anständig zu behandeln?
[Canetti, Elias: Die Blendung, München: Hanser 1994 [1935], S. 16]
selten | häufig | |||||
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