armselig
GrammatikAdjektiv
Aussprache
Worttrennung arm-se-lig
Wortbildung
mit ›armselig‹ als Erstglied:
Armseligkeit
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
2.
mangelhaft, erbärmlich
a)
b)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
arm · Armut · ärmlich · armselig · verarmen
arm Adj. ‘mittellos, dürftig, bedauernswert’. Die Herkunft von ahd. (8. Jh.), mhd. arm, asächs. mnd. mnl. nl. arm (mnl. auch aerm, arem), aengl. earm, anord. armr, schwed. dän. arm, got. arms ‘beklagenswert, elend, besitzlos’ ist umstritten. Meist wird Verwandtschaft mit Arbeit und 1Erbe (s. d.) angenommen und germ. *arƀma- im Sinne von ‘vereinsamt, verlassen’ als Bildung mit m-Suffix an das dort behandelte ie. *orbh- ‘verwaist, Waise’ angeschlossen. nimmt eine Bedeutungsentwicklung von ‘vereinsamt, verlassen’ über ‘friedlos, rechtlos, schutzlos’ zu ‘beklagenswert’ und ‘arm’ an; unter dieser Voraussetzung wäre eine Verwandtschaft von in: IF 41 (1923) 304 ff. arm mit griech. erḗmos (ἐρῆμος) ‘einsam, verlassen’ erwägenswert. – Armut f. ‘Mittellosigkeit, Not’, ahd. armuoti n., armuotī f. ‘Elend, Mangel, Not’ (8. Jh.), mhd. armuote n., armout f. ‘Armut, ärmliches Besitztum’; vgl. asächs. armōdi n., mnd. armōde n. f., armōt m. f., mnl. armoet, armoede m. f. n., nl. armoede f.; zu ahd. -uotī̌ (nach ahd. muot) aus -ōti, s. Einöde. ärmlich Adj. ‘dürftig, kümmerlich’, ahd. armalīh ‘erbärmlich, böse, gottlos’ (9. Jh.), mhd. ermelich ‘dürftig’; vgl. asächs. armlīk, mnl. armelijc, aengl. earmlic. armselig Adj. ‘kümmerlich, dürftig’, abgeleitet (15. Jh.) von mhd. armsal n. ‘Armut, Elend’. verarmen Vb. ‘arm werden’, mhd. verarmen ‘in Armut, in Not geraten’, Präfixbildung zu ahd. armēn (9. Jh.), mhd. armen ‘arm sein, werden’; vgl. ahd. firermen ‘jmdn. in Armut, in Not bringen’ (10. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Assoziationen |
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(ein) Trauerspiel ·
armselig ·
bemitleidenswert ·
erbärmlich ·
jämmerlich ·
kläglich ·
nichtswürdig ·
schäbig ·
unsäglich ·
unwürdig ·
würdelos ●
mitleiderregend fig.
Assoziationen |
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Mitleid erregend ·
arm ·
armer Kerl ·
armselig ·
bedauernswert ·
beklagenswert ·
bemitleidenswert ·
erbärmlich ·
heruntergekommen ·
hoffnungslos ·
jammervoll ·
jämmerlich ·
kläglich ·
traurige Gestalt ·
zu bedauern (sein) ●
armer Tropf veraltend ·
arm dran ugs., ruhrdt. ·
arme Sau derb ·
armer Teufel ugs. ·
armes Schwein ugs. ·
bejammernswert fachspr. ·
erbarmungswürdig geh. ·
letztklassig ugs., österr. ·
miserabel geh.
Assoziationen |
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armselig(e) (+ Mengenangabe) ·
bescheiden(e) (+ Mengenangabe) ·
magere (+ Mengenangabe) ·
traurige (+ Mengenangabe) ●
beschämend(e) (+ Mengenangabe) abwertend ·
erbärmlich(e) (+ Mengenangabe) abwertend ·
kümmerlich(e) (+ Mengenangabe) abwertend ·
lumpige (+ Mengenangabe) abwertend ·
mickrige (+ Mengenangabe) abwertend
Assoziationen |
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Assoziationen |
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armselig ·
kümmerlich ●
lausig ugs. ·
mick(e)rig ugs. ·
piselig ugs., rheinisch ·
popelig ugs. ·
pupsig ugs.
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›armselig‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›armselig‹.
Verwendungsbeispiele für ›armselig‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Ein halbes Hundert Dörfer modert in einem armseligen Winkel hin.
[Klepper, Jochen: Der Vater, Gütersloh: Bertelsmann 1962 [1937], S. 189]
Die Kunde seines armseligen Todes verbreitet sich nachts in der Stadt.
[Toller, Ernst: Eine Jugend in Deutschland, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1985 [1933], S. 17]
Was etwa Word zu bieten hat, ist so armselig, daß man es in der Praxis nicht nutzen kann.
[C’t, 1995, Nr. 8]
Sein Denken ist armselig, seine Sprache kümmerlich, seine Handlungen sind gewalttätig.
[konkret, 1981]
In die armselige Pension Raab gehen wir nur noch Mittags.
[Klemperer, Victor: [Tagebuch] 1920. In: ders., Leben sammeln, nicht fragen wozu und warum, Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 2000 [1920], S. 33]
selten | häufig | |||||
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