brünstig
GrammatikAdjektiv
Aussprache
Worttrennung brüns-tig
Wortbildung
mit ›brünstig‹ als Erstglied:
Brünstigkeit · brünstiglich
Bedeutungsübersicht
- 1. bereit zur Begattung
- 2. [gehoben] heiß, intensiv
eWDG
Bedeutungen
1.
bereit zur Begattung
Beispiele:
ein brünstiger Stier
brünstig sein
brunftig
Beispiele:
das brünstige Wild
der Damhirsch schreit brünstig
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Brunst · Feuersbrunst · Brunstzeit · brünstig · Inbrunst · inbrünstig
Brunst f. ‘Begattungstrieb, -zeit’, ahd. brunst ‘Brand, Glut, Hitze’ (9. Jh.), mhd. brunst auch übertragen ‘geistige und sinnliche Erregung, Begattungszeit’, nl. bronst, vgl. auch got. -brunsts in alabrunsts ‘Brandopfer’, sind Abstraktbildungen auf -ti- (germ. *brundti-) zu dem in got. ahd. brinnan, mhd. brinnen ‘brennen, leuchten’ erhaltenen starken Verb, das jedoch in nhd. Zeit untergegangen und von brennen (s. d.) abgelöst ist. Das eingeschobene -s- bleibt dabei freilich unerklärt. Die frühe Bedeutung ‘Brand, Glut, Hitze’ verliert sich im 18. Jh., bleibt aber in der Zusammensetzung Feuersbrunst f. (16. Jh.) erhalten. Der übertragene Gebrauch ‘Begattungstrieb, -zeit’ entsteht vielleicht unter dem Einfluß von lautlich anklingendem mhd. brunft, nhd. Brunft (s. d.); dazu auch Brunstzeit f. ‘Begattungszeit’ (16. Jh.); brünstig Adj. ‘begattungsbereit’, mhd. brünstec. An die Verwendung ‘geistige, sinnliche Erregung’ schließen an Inbrunst f. ‘tiefes Gefühl, starke Seelenkraft’, mhd. inbrunst ‘innere Glut’, in der Mystik ‘inneres Brennen gegenüber Gott’; inbrünstig Adj. ‘heiß verlangend, leidenschaftlich’, mhd. inbrünstec.
Typische Verbindungen zu ›brünstig‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›brünstig‹.
Verwendungsbeispiele für ›brünstig‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Zwei Paare, eben noch innig und brünstig vereint, entzweien sich – und finden sich am Ende wieder.
[Die Zeit, 14.08.1997, Nr. 34]
Nur Schweine zeigen sich auch nach der Belegung wiederholt brünstig.
[Schlipf, Johann Adam: Schlipfs populäres Handbuch der Landwirtschaft, Berlin: Parey 1918, S. 345]
Brünstige Frauen fordern in dieser Periode auch häufig andere Frauen zu homosexuellen Handlungen auf.
[Die Welt, 12.12.2005]
Und das alles mischt sich im Berliner Ensemble zu einem brünstigen Akt politischer Regression.
[Die Welt, 17.01.2003]
Es war in den Stunden immer brünstiger geworden und steigerte sich manchmal zu einem richtigen, hohen Schrei.
[Stehr, Hermann: Der Heiligenhof, München: List 1952 [1918], S. 272]
selten | häufig | |||||
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