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brünstig

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GrammatikAdjektiv
Aussprache 
Worttrennung brüns-tig
Wortzerlegung Brunst -ig
Wortbildung  mit ›brünstig‹ als Erstglied: Brünstigkeit · brünstiglich

Bedeutungsübersicht

  1. 1. bereit zur Begattung
    1. brunftig
  2. 2. [gehoben] heiß, intensiv
eWDG

Bedeutungen

1.
bereit zur Begattung
Beispiele:
ein brünstiger Stier
brünstig sein
brunftig
Beispiele:
das brünstige Wild
der Damhirsch schreit brünstig
2.
gehoben heiß, intensiv
Beispiele:
ein brünstiges Gebet
eine brünstige Bitte
Wie die ganze irdische Qual / Ihr brennendes Leid / Brünstig über die Erde hinschreit [ St. ZweigHeroischer Augenblick52]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Brunst · Feuersbrunst · Brunstzeit · brünstig · Inbrunst · inbrünstig
Brunst f. ‘Begattungstrieb, -zeit’, ahd. brunst ‘Brand, Glut, Hitze’ (9. Jh.), mhd. brunst auch übertragen ‘geistige und sinnliche Erregung, Begattungszeit’, nl. bronst, vgl. auch got. -brunsts in alabrunsts ‘Brandopfer’, sind Abstraktbildungen auf -ti- (germ. *brundti-) zu dem in got. ahd. brinnan, mhd. brinnen ‘brennen, leuchten’ erhaltenen starken Verb, das jedoch in nhd. Zeit untergegangen und von brennen (s. d.) abgelöst ist. Das eingeschobene -s- bleibt dabei freilich unerklärt. Die frühe Bedeutung ‘Brand, Glut, Hitze’ verliert sich im 18. Jh., bleibt aber in der Zusammensetzung Feuersbrunst f. (16. Jh.) erhalten. Der übertragene Gebrauch ‘Begattungstrieb, -zeit’ entsteht vielleicht unter dem Einfluß von lautlich anklingendem mhd. brunft, nhd. Brunft (s. d.); dazu auch Brunstzeit f. ‘Begattungszeit’ (16. Jh.); brünstig Adj. ‘begattungsbereit’, mhd. brünstec. An die Verwendung ‘geistige, sinnliche Erregung’ schließen an Inbrunst f. ‘tiefes Gefühl, starke Seelenkraft’, mhd. inbrunst ‘innere Glut’, in der Mystik ‘inneres Brennen gegenüber Gott’; inbrünstig Adj. ‘heiß verlangend, leidenschaftlich’, mhd. inbrünstec.

Typische Verbindungen zu ›brünstig‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›brünstig‹.

Verwendungsbeispiele für ›brünstig‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Zwei Paare, eben noch innig und brünstig vereint, entzweien sich – und finden sich am Ende wieder. [Die Zeit, 14.08.1997, Nr. 34]
Nur Schweine zeigen sich auch nach der Belegung wiederholt brünstig. [Schlipf, Johann Adam: Schlipfs populäres Handbuch der Landwirtschaft, Berlin: Parey 1918, S. 345]
Brünstige Frauen fordern in dieser Periode auch häufig andere Frauen zu homosexuellen Handlungen auf. [Die Welt, 12.12.2005]
Und das alles mischt sich im Berliner Ensemble zu einem brünstigen Akt politischer Regression. [Die Welt, 17.01.2003]
Es war in den Stunden immer brünstiger geworden und steigerte sich manchmal zu einem richtigen, hohen Schrei. [Stehr, Hermann: Der Heiligenhof, München: List 1952 [1918], S. 272]
Zitationshilfe
„brünstig“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/br%C3%BCnstig>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

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