dreschen
GrammatikVerb · drischt, drosch/drasch, hat gedroschen
Aussprache
Worttrennung dre-schen
Wortbildung
mit ›dreschen‹ als Erstglied:
Dreschboden
· Drescher · Dreschflegel · Dreschgut · Dreschmaschine
· mit ›dreschen‹ als Letztglied: abdreschen · ausdreschen · durchdreschen · eindreschen · losdreschen · niederdreschen · verdreschen · wegdreschen · zerdreschen
· mit ›dreschen‹ als Grundform: Drusch
· mit ›dreschen‹ als Letztglied: abdreschen · ausdreschen · durchdreschen · eindreschen · losdreschen · niederdreschen · verdreschen · wegdreschen · zerdreschen
· mit ›dreschen‹ als Grundform: Drusch
Bedeutungsübersicht
- 1. aus trockenem Getreide und anderen Körnerfrüchten die Körner (maschinell) herauslösen, herausschlagen
- [bildlich] ...
- [übertragen] ⟨Phrasen dreschen⟩ in Phrasen reden
- 2. [salopp] jmdn. verhauen, durchprügeln
- 3. [salopp] ein Tasteninstrument, Musikstück ohne musikalisches Einfühlungsvermögen fehlerhaft und laut spielen
eWDG
Bedeutungen
1.
aus trockenem Getreide und anderen Körnerfrüchten die Körner (maschinell) herauslösen, herausschlagen
Beispiele:
Getreide, Korn, Hülsenfrüchte, Gespinstpflanzen dreschen
in der Scheune, auf dem Felde dreschen
sprichwörtlichdu sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden (= man soll dem, der arbeitet, nicht das Essen vorenthalten)
bildlich
Beispiele:
umgangssprachlichleeres Stroh dreschen (= viel reden, ohne dass etwas dabei herauskommt)
saloppSkat dreschen (= eifrig Skat spielen)
2.
salopp jmdn. verhauen, durchprügeln
Beispiele:
jmdn. grün und blau, windelweich dreschen
er drischt die Kinder bei dem geringsten Anlass
3.
salopp ein Tasteninstrument, Musikstück ohne musikalisches Einfühlungsvermögen fehlerhaft und laut spielen
Beispiele:
das Klavier dreschen
auf dem Klavier ein Musikstück dreschen
einen Walzer dreschen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
dreschen · Drescher · Mähdrescher · Dreschflegel · Drusch · abgedroschen
dreschen Vb. ‘(Getreide)körner durch Schlagen aus ihren Hülsen herauslösen’, ahd. threscan ‘herausschlagen, zertreten, unterdrücken’ (8. Jh.), mhd. dreschen ‘dreschen, quälen’, mit r-Metathese mnd. derschen, mnl. derscen, dorscen, nl. dorsen und aengl. þerscan ‘dreschen, schlagen, stampfen’, engl. to thresh ‘dreschen, schlagen’, anord. þriskja, þryskva, schwed. tröska, got. þriskan (germ. *þreskan) und die Verwandten lit. treškė́ti ‘prasseln, knacken, knistern’ und aruss. trěskъ ‘Krachen, Donner’, russ. tresk (треск) ‘Krachen, Knistern’ können wie drehen (s. d.) zur Wurzel ie. *ter(ə)- ‘reiben, drehend reiben’ gestellt werden. Die ursprüngliche Bedeutung der germ. Verben entspricht der alten Technik des Dreschens ‘mit den Füßen (die Körner heraus)stampfen’, vgl. die aus dem Germ. stammenden Verben span. triscar ‘stampfen, tanzen’, ital. trescare ‘tanzen’. leeres Stroh dreschen ‘Phrasen reden’ (15. Jh.). – Drescher m. mhd. dreschære. Mähdrescher m. moderne Landwirtschaftsmaschine, die gleichzeitig mäht und drischt (20. Jh.). Dreschflegel m. Durch romanische Vermittlung wird den Germanen eine neue Technik des Dreschens bekannt (die Körner werden mit dem Flegel herausgeschlagen); die Bezeichnung für das dazu nötige Gerät ist ahd. flegil, nhd. Flegel (s. d.) und ahd. thriskila (8. Jh.), thriskil (Hs. 12. Jh.), mhd. drischel, nhd. (mundartlich) Drischel, eine Gerätebezeichnung mit dem Suffix -el (germ. -ila-) zu dreschen. Die verdeutlichende Zusammensetzung Dreschflegel entsteht im 15. Jh. Eine späte Ablautbildung zum Verb ist Drusch m. ‘das Dreschen, das Herausgedroschene’ (17. Jh.). abgedroschen Part.adj. ‘leer, abgenutzt, nichtssagend’ (18. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Unterbegriffe |
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›dreschen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›dreschen‹.
Verwendungsbeispiele für ›dreschen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Also lockt es den Bauern, möglichst unmittelbar vom Feld zu dreschen.
[Hahn, Christian Diederich: Bauernweisheit unterm Mikroskop, Oldenburg i.O.: Stalling 1943 [1939], S. 239]
Um 3 Uhr morgens ging ich vom Hause weg, um 4 Uhr fingen wir an zu dreschen.
[Rehbein, Franz: Das Leben eines Landarbeiters. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1911], S. 44870]
Ich habe Phrasen gedroschen wie alle anderen auch, das leugne ich gar nicht.
[Die Zeit, 23.01.1995, Nr. 04]
Statt den Ball ängstlich übers Netz zu schubsen, drosch er ihn den Gegnern plötzlich wieder keck ins Feld.
[Süddeutsche Zeitung, 08.09.2004]
Nachdem er das Spiel zum 5:7 verloren hatte, drosch Popp den Ball hinüber die Anlage hinüber auf Platz acht.
[Süddeutsche Zeitung, 27.08.2003]
selten | häufig | |||||
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