Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

furchtsamkeit, f.

furchtsamkeit, f.
die eigenschaft oder die geneigtheit sich leicht zu fürchten, die empfänglichkeit für furcht, die zurückhaltung aus innewohnender furcht. das wort erscheint erst neben dem von dem adj. furchtsam, forchtsam abgeleiteten furchtsame, forchtsame und verdrängt dann dieses ganz. forchsammkeit (lies forchtsammkeit). Henisch 1173, 59, s. furchtsame; furchtsammkeit, mollities, timiditas. 1294, 42. furchtsamkeit. Stieler 588, wo die beifügungidem quod furcht“ nicht von scharfer auffassung des begriffes zeugt. was die form forchtsamkeit betrift, so hat dieselbe noch 1745 Ludwig sp. 676 neben furchtsamkeit. vgl. oben furchtsam sp. 710.
vom tode kann kein junges mädchen hören:
oft werden sie, aus bloszer furchtsamkeit,
schon krank, wenn nur die katze schreit.
Rost schäfererz. 28 = schäferged. 39;
sie blickt ihn an, doch ihn zu küssen,
konnt ihre furchtsamkeit sich lange nicht entschlieszen.
32 = 43;
anfangs that er etwas schüchtern, welches aber, wie ich nachher sah, mehr von bescheidenheit, als von furchtsamkeit herkommt ... etwas umständlichkeit hab ich an ihm bemerkt, die er aber bald ablegen wird. sie hat auch blosz seine furchtsamkeit zum grunde, jemand zu beleidigen. J. M. Miller briefw. dreier akad. freunde 233 (nr. 22). Sprichwörtlich sagt man furchtsamkeit taugt nicht im streit. Wander 1, 1281.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1869), Bd. IV,I,I (1878), Sp. 712, Z. 49.

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Zitationshilfe
„furchtsamkeit“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/furchtsamkeit>.

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