feuern
GrammatikVerb · feuert, feuerte, hat gefeuert
Aussprache
Worttrennung feu-ern
GrundformFeuer
Wortbildung
mit ›feuern‹ als Erstglied:
Feuerbefehl
· feuerbereit · Feuerbereitschaft · Feuergeschwindigkeit · Feuerpause · Feuerung
· mit ›feuern‹ als Letztglied: abfeuern · anfeuern · ausfeuern · befeuern · einfeuern · herausfeuern · hinausfeuern · hineinfeuern · losfeuern · rausfeuern · verfeuern · zufeuern
· mit ›feuern‹ als Letztglied: abfeuern · anfeuern · ausfeuern · befeuern · einfeuern · herausfeuern · hinausfeuern · hineinfeuern · losfeuern · rausfeuern · verfeuern · zufeuern
Bedeutungsübersicht
- 1. Feuer im Ofen machen und es unterhalten
- 2. [Militär] Feuer geben, schießen
- 3. [salopp] etw. mit Nachdruck (ärgerlich) irgendwohin werfen
- ● [übertragen] ⟨jmdn. feuern⟩ jmdn. entlassen, rausschmeißen
- 4. [umgangssprachlich] brennen, glühen
eWDG
Bedeutungen
1.
Feuer im Ofen machen und es unterhalten
Beispiele:
ich muss zu Hause täglich feuern
im Schlafzimmer wird nicht gefeuert
der Ofen muss vorsichtig gefeuert werden
der Ofen wird mit Holz, Kohle, Öl gefeuert (= beheizt)
●
etw. verheizen
Beispiel:
wir feuern gern Hobelspäne, nur Briketts
2.
Militär Feuer geben, schießen
Beispiele:
die Geschütze feuerten aus allen Rohren
die Flak feuerte unaufhörlich
auf jmdn. feuern
eine Salve, mehrere Schüsse (in die Menge) feuern (= abfeuern)
bildlich, umgangssprachlicheinen Schuss, den Ball ins gegnerische Tor feuern
3.
4.
umgangssprachlich brennen, glühen
Beispiele:
mein Gesicht feuert
das feuert im Gesicht
mir feuern meine Backen
der Schnaps, Wodka feuert aber (= ist scharf)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Feuer · feuern · Feuerung · feurig · Feuerprobe · Feuerstein · Feuerwehr · Feuerwerk · Feuerzeug
Feuer n. ‘Brand, Flammenbildung’, ahd. fiur (8. Jh.), mhd. viur, viwer, viuwer, asächs. fiur, mnd. vǖr, mnl. vuur, vier, nl. vuur, aengl. fȳr, engl. fire, anord. fūrr, fȳrr. Verwandt sind griech. pȳ́r (πῦρ), umbr. pir, tschech. (älter) pýř, die auf einen ursprünglich heteroklitischen r-/n-Stamm ie. *peu̯ōr, *pū̌r, Genitiv *punés zurückgehen; den n-Stamm bewahren got. fōn, vielleicht auch anord. funi ‘Feuer’ und (mit k-Suffix) Funke (s. d.). Die etymologische Entwicklung der genannten Formen ist im einzelnen undurchsichtig; sie dürfte von morphologischen Einflüssen bestimmt worden sein. Vgl. . – Die Morphologie des urgerm. Nomens (1990) 205 feuern Vb. ‘Feuer machen’, ahd. fiurēn ‘glühen, Flammen, Feuer speien’ (um 800), fiuren ‘glühend machen’ (10. Jh.), mhd. viuren; im Sinne von ‘schießen’ seit dem 17. Jh. Feuerung f. ‘das Heizen, Brennstoff’, älter ‘Feuer, Brand’ (Ende 15. Jh.). feurig Adj. ‘brennend, glühend, temperamentvoll’, mhd. viurec, viuric. Feuerprobe f. ‘Metallprüfung durch Feuereinwirkung’ (17. Jh.), erst spät auch Bezeichnung für das mittelalterliche Gottesurteil (18. Jh.). Feuerstein m. knollenförmiger, dunkler Kieselsäurestein zum Feuerschlagen, ahd. fiurstein (Hs. 12. Jh.), mhd. viurstein. Feuerwehr f. ‘zur Brandbekämpfung ausgebildete Mannschaft und ihre Gerätschaften’ (1841). Feuerwerk n. ‘Erzeugung farbiger Lichteffekte’ (16. Jh.), beim Aufkommen der Feuerwaffen auch im Sinne von ‘Munition’; vgl. spätmhd. viurwerc ‘Brennmaterial’. Feuerzeug n. ‘Gerät zum Erzeugen von Feuer’ (d. i. Stahl, Stein, Zunder, schließlich mit Hilfe von Benzin oder Gas), spätmhd. viurziuc.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
schleudern ·
schmettern ·
werfen ●
(irgendwohin) pfeffern ugs., salopp ·
feuern ugs. ·
schmeißen ugs.
Unterbegriffe |
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Assoziationen |
(jemanden) kündigen ·
entlassen ●
(jemandem) den Vertrag nicht verlängern variabel ·
freisetzen verhüllend ·
freistellen verhüllend ·
(eiskalt) abservieren ugs., salopp ·
(jemandem) den Stuhl vor die Tür setzen ugs., fig. ·
(jemanden) loswerden ugs. ·
(sich jemandes) entledigen geh. ·
absägen ugs., salopp ·
achtkantig rauswerfen ugs., variabel ·
auf die Straße setzen ugs., fig. ·
feuern ugs. ·
hochkant(ig) rauswerfen ugs., variabel ·
im hohen Bogen rauswerfen ugs., fig. ·
rausschmeißen ugs., salopp ·
rauswerfen ugs. ·
schassen ugs.
Unterbegriffe |
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›feuern‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›feuern‹.
Artillerie
Breitseite
FBI-Chef
Granate
Gummigeschoß
Heckenschütze
Kampfhelikopter
Kampfhubschrauber
Kanone
Kugel
Kurzstreckenrakete
Marschflugkörper
Mörsergranate
Nervenzelle
Neuron
Palästinenser
Rakete
Salve
Scharfschütze
Schuß
Schütze
Torpedo
Tränengas
Tränengasgranate
Unbekannte
Warnschuß
fristlos
heuern
lautstark
wahllos
Verwendungsbeispiele für ›feuern‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Ein Lehrer wird gefeuert, und keiner findet sich, der mir sagt, warum.
[Brussig, Thomas: Helden wie wir, Berlin: Verl. Volk und Welt 1996 [1995], S. 72]
Und dann können sie einen doch nicht so einfach über Bord feuern.
[Traven, B.: Das Totenschiff, Berlin: Büchergilde Gutenberg 1929 [1926], S. 20]
Ihren ersten Regisseur Rolf Sturm haben Sie aber schon gefeuert.
[Der Spiegel, 12.02.1996]
Schon vor drei Jahren haben wir gefordert, ihn zu feuern.
[Der Spiegel, 08.01.1996]
Nervös feuerte er eine Granate in die am nächsten liegende Hütte.
[C’t, 2001, Nr. 24]
selten | häufig | |||||
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