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grübeln

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GrammatikVerb · grübelt, grübelte, hat gegrübelt
Aussprache 
Worttrennung grü-beln
Wortbildung  mit ›grübeln‹ als Erstglied: Grübelei · Grübelfalte · Grübelsucht · Grübelzwang
 ·  mit ›grübeln‹ als Letztglied: ausgrübeln · ergrübeln · Gegrübel · nachgrübeln · zergrübeln
eWDG

Bedeutung

angestrengt, hartnäckig, oft nutzlos nachdenken
Beispiele:
sie sitzt stundenlang am Tisch und grübelt
die ganze Nacht grübelte ich über der Lösung der Aufgabe
wortlos vor sich hin grübeln
er verharrte in grübelndem Schweigen
in tatenloses Grübeln geraten, verfallen
in fruchtloses, fruchtlosem Grübeln versinken
Saint‑Just grübelte sich in wachsende Wut [ BredelHeerstraßen287]
es ist nicht gut, daß du ins Grübeln dich verlierst [ WeismantelRiemenschneider193]
Klar ward's, daß im Tun und Handeln / Nicht im Grübeln 's Leben liegt [ Grillp.TraumI]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
grübeln · Grübelei · Grübler · grüblerisch
grübeln Vb. ‘angestrengt nachdenken, sich mit quälenden Gedanken abgeben’, ahd. grubilōn (9. Jh.), mhd. grübelen. Das allein auf das dt. Sprachgebiet beschränkte Verb ist eine ablautende Iterativbildung zu dem unter graben (s. d.) behandelten Verb. Es bedeutet zunächst ‘in etw. herumgraben, bohren’, dann ‘genaue Nachforschungen anstellen’, heute nur auf intensives Nachsinnen, oft mit dem Unterton des quälenden, vergeblichen Nachdenkens, bezogen. – Grübelei f. ‘angestrengtes, oft quälendes, nutzloses Nachdenken’, seit dem 17. Jh. bezeugt, älter Grübelung (16. Jh.). Grübler m. (16. Jh.). grüblerisch Adj. ‘zum Grübeln neigend’ (18. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

(angestrengt) nachdenken · brüten (über) · grübeln  ●  (sich) den Kopf zerbrechen fig. · (sich) das Hirn zermartern ugs., übertreibend
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›grübeln‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›grübeln‹.

Verwendungsbeispiele für ›grübeln‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Aber freilich hast du weit mehr getan, als nur darüber gegrübelt. [Seidel, Ina: Das Wunschkind, Frankfurt a. M. u. a.: Ullstein 1987 [1930], S. 180]
Aber sie fürchtete sich, über ihr persönliches Schicksal zu grübeln. [Meisel-Hess, Grete: Die Intellektuellen. In: Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1911], S. 10964]
Wer sie nicht kennt, wird lange über das sonderbare Verhalten seiner Anwendung grübeln. [C’t, 1993, Nr. 3]
Er grübelt über seine Stellung, aber er füllt sie noch nicht aus. [Die Zeit, 27.01.2000, Nr. 5]
Und so oft erwischt man sich dabei und grübelt doch. [Brief von Irene G. an Ernst G. vom 05.06.1940, Feldpost-Archive mkb-fp-0270]
Zitationshilfe
„grübeln“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/gr%C3%BCbeln>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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Wortverlaufskurve 1600−1999
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