herausfordern
GrammatikVerb
Aussprache
Worttrennung he-raus-for-dern · her-aus-for-dern
Wortbildung
mit ›herausfordern‹ als Erstglied:
Herausforderer · Herausforderung
·
mit ›herausfordern‹ als Grundform:
herausfordernd
Bedeutungsübersicht
- 1. jmdn. zu einem Zweikampf auffordern
- jmdn., etw. reizen, provozieren
- ⟨herausfordernd⟩ aufreizend, provokatorisch
- 2. ⟨etw., zu etw. herausfordern⟩ zu etw. ermuntern, ermutigen
eWDG
Bedeutungen
1.
jmdn. zu einem Zweikampf auffordern
Beispiele:
seinen Feind (zum Zweikampf, Duell) herausfordern
Boxen, SchachA hat den bisherigen Weltmeister (im Schwergewicht) herausgefordert
⟨herausfordernd⟩aufreizend, provokatorisch
Grammatik: oft im Partizip I
Beispiele:
ein herausforderndes Lächeln
in herausforderndem Tone sprechen
seine herausfordernden Worte, Bemerkungen reizen zum Widerspruch
sie blickte sich herausfordernd im Kreise um
jmdn. herausfordernd mustern, ansehen
2.
⟨etw., zu etw. herausfordern⟩zu etw. ermuntern, ermutigen
Beispiele:
das Buch fordert zur Diskussion heraus
sein Auftreten fordert die Kritik, den Widerspruch, Tadel der anderen heraus
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
fordern · anfordern · auffordern · herausfordern · Herausforderung · überfordern · Forderung
fordern Vb. ‘verlangen, zum Zweikampf aufrufen’, ahd. ford(a)rōn ‘begehren, verlangen, sich bemühen um, fördern’ (8. Jh.), mhd. vordern, (omd.) vodern, mnd. vȫrderen (schwed. fordra, nl. vorderen aus dem Dt. entlehnt) ist eine Ableitung von ahd. ford(a)ro, s. vorder (ähnlich ändern zu ander), und bedeutet ursprünglich ‘verlangen, daß etw. hervorkommt’. Bereits in mhd. Zeit wird das Verb im Sinne von ‘auffordern, vor Gericht stellen, vorladen’ ein geläufiger Ausdruck der Rechtssprache und gewinnt danach an Verbreitung. – anfordern Vb. wie verstärktes fordern, mhd. anvo(r)dern; vgl. ahd. anaford(a)rōn ‘anklagen, auffordern’ (um 1000). auffordern Vb. ‘ermahnen, befehlen, einladen’, mhd. ūfvo(r)dern. herausfordern Vb. ‘zu etw. reizen’ (wohl 17. Jh.); Herausforderung f. (17. Jh.). überfordern Vb. ‘zuviel verlangen’ (18. Jh.). Forderung f. ‘ausdrückliches Verlangen’, ahd. ford(a)runga ‘Vorrecht, Beförderung’ (9. Jh.), mhd. vo(r)derunge ‘Verlangen, (rechtliche) Forderung, Klage’.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
(sich) entgegen stellen ·
es aufnehmen mit ·
herausfordern ●
die Stirn bieten ugs.
(jemanden) herausfordern ●
(jemandem) den Fehdehandschuh hinwerfen ugs.
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›herausfordern‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›herausfordern‹.
Amtsinhaber
AmtsinhaberIn
Autorität
CDU-Amtsinhaber
CDU-Bürgermeister
Defender
Establishment
Fachautor
Hegemon
Mächtige
Platzhirsch
Schicksal
Sehgewohnheit
Sparringspartner
Spott
Staatsmacht
Titelhalter
Titelverteidiger
WBA-Champion
WBA-Weltmeister
WBC-Weltmeister
WBO-Weltmeister
Weltgemeinschaft
Weltmacht
Weltmeister
Widerspruch
Zorn
ernsthaft
geradezu
Verwendungsbeispiele für ›herausfordern‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Solange sie nicht herausgefordert werden, fordern auch sie niemanden heraus.
[Engler, Wolfgang: Die Ostdeutschen, Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 2000 [1999], S. 204]
Aber herausfordern werde ich solch ein Begegnen nie, nie im Leben.
[Walser, Robert: Jakob von Gunten, Zürich: Suhrkamp 1973 [1909], S. 46]
Nicht minder fordert der Ausdruck »nachchristliche Ära« zur Kritik heraus.
[Mann, Golo: Die europäische Moderne. In: Propyläen Weltgeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1965], S. 9468]
Das hat mich zum einen deprimiert, zum anderen hat es mich emotional herausgefordert, etwas von meinen Fähigkeiten einzubringen.
[Der Spiegel, 26.06.2000]
Dürfen Patienten ihren eigenen Tod mit Hilfe der Ärzte herausfordern?
[o. A.: Von Pavianen und Heroen. In: Bild der Wissenschaft auf CD-ROM, Stuttgart: Dt. Verl.-Anst. 1997 [1996]]
selten | häufig | |||||
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