künstlerisch
GrammatikAdjektiv
Aussprache
Worttrennung künst-le-risch
Wortbildung
mit ›künstlerisch‹ als Letztglied:
baukünstlerisch
· bildkünstlerisch · buchkünstlerisch · unkünstlerisch
eWDG
Bedeutung
der Kunst (oder einem Künstler) gemäß, die Kunst betreffend, den Regeln der Kunst entsprechend
Beispiele:
etw. künstlerisch gestalten, darstellen
er ist künstlerisch begabt
ein künstlerisch wertvoller Film
die künstlerischen Gestaltungsmittel, Ausdrucksformen
die künstlerische Arbeit, Freiheit, Tradition, Verantwortung
das künstlerische Schaffen, Niveau
der künstlerische Geschmack
eine künstlerische Aussage, Eigenart
ein künstlerischer Tanz, Vortrag
ein künstlerisches Talent
seine künstlerischen Interessen
umgangssprachlicheine künstlerische Ader haben
die künstlerische Ausstattung eines Buches
die künstlerischen Fähigkeiten eines Menschen entwickeln
Probleme der künstlerischen Gestaltung
der Komponist stand auf der Höhe seiner künstlerischen Reife
S übernahm zu Beginn der neuen Spielzeit die künstlerische Leitung des Theaters
um künstlerische Anerkennung ringen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Kunst · künsteln · gekünstelt · erkünstelt · Künstler · künstlerisch · künstlich · Kunststück
Kunst f. ‘schöpferische und gestalterische Fähigkeit der Gesellschaft, vornehmlich ihrer mit besonderen Begabungen ausgestatteten Vertreter, Überlieferung und Produkte dieser Fähigkeit’ (nach Gattung und Epoche näher bestimmbar, vgl. Bau-, Dichtkunst, bildende Kunst, Kunst der Antike), dann auch ‘Gemachtes’ im Gegensatz zu Natur (bereits 16. Jh.), ‘industrielles Erzeugnis’ im Gegensatz zum Naturprodukt (vgl. Kunstdünger, 19. Jh., Kunsthonig, Kunstseide, Kunststoff, 20. Jh.). Als Verbalabstraktum mit sti-Suffix (s. auch Gunst) zu dem unter können (s. d.) dargestellten Verb ist ahd. kunst (9. Jh.), mhd. asächs. mnd. kunst, mnl. const von umfassender Bedeutung und bezeichnet zunächst ‘Wissen, Kenntnis’ (vgl. mhd. nāch mīner kunst ‘soviel ich weiß’), ‘menschliche Befähigung, Fertigkeit, Kompetenz’ unabhängig von ästhetischem Anspruch (vgl. schwarze Kunst, mhd. swarze kunst, Kochkunst, 16. Jh., Staatskunst, 17. Jh., Heilkunst, 18. Jh., sowie das ist keine Kunst ‘das ist ganz einfach’). Kunst steht auch im Sinne von ‘Wissenschaft’ (vgl. die theologei sei mer ein erfarung und empfindnus dann ein kunst, 16. Jh.). Vorbereitet durch Komposita wie Malkunst (17. Jh.), das Aufkommen von Wissenschaft (s. wissen) als Bezeichnung einer gelehrten Disziplin und durch den Begriff der schönen Künste, auch schöne Wissenschaften und Künste, bildet sich, gefördert durch Batteux’ Schrift „Les beaux-arts“ (1746) und das Wirken der deutschen Klassiker, die heutige Auffassung heraus. – künsteln Vb. ‘Künste, Fertigkeiten ausüben, experimentieren’ (16. Jh.), ‘künstlich herstellen’ (18. Jh.). Über das 19. Jh. hinaus gültig bleibt nur das Part.adj. gekünstelt ‘unnatürlich, unecht’; vgl. auch gleichbed. erkünstelt (18. Jh.). Künstler m. ‘Schöpfer, Interpret von Kunstwerken’ (18. Jh.), zuvor ‘Gelehrter, auf einem bestimmten Gebiet Bewanderter, Kenner’ (16. Jh.), vgl. gleichbed. mhd. kunster, künster, später auch künstener; dazu künstlerisch Adj. (18. Jh.). künstlich Adj. ‘nachgemacht, nicht natürlich’, mhd. künstlich ‘Verständnis, Weisheit bekundend, klug, geschickt’; vgl. mhd. künstic, künstec, kunstic ‘mit Kunst begabt, verständig, klug’, ahd. kunstīg (9. Jh.), unkunstīg (8. Jh.). Kunststück n. ‘Meisterstück, gekonnt ausgeführte Leistung’, auch ‘Gaukelei, Zauberei’ sowie ‘Kunstwerk’ (16. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
artistisch ·
künstlerisch
Typische Verbindungen zu ›künstlerisch‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›künstlerisch‹.
Ambition
Anspruch
Arbeit
Ausbildung
Ausdruck
Avantgarde
Direktor
Freiheit
Gestaltung
Laufbahn
Leistung
Leiter
Leiterin
Leitung
Nachlaß
Qualität
Schaffen
Talent
Tätigkeit
Werk
architektonisch
gestalterisch
gestaltet
handwerklich
intellektuell
kunsthandwerklich
literarisch
musisch
wertvoll
wissenschaftlich
Verwendungsbeispiele für ›künstlerisch‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Sie tragen zur Entwicklung der zusammenhängenden Rede in künstlerischer Form auf sehr heitere Art bei.
[Brumme, Gertrud-Marie: Muttersprache im Kindergarten, Berlin: Volk u. Wissen 1981 [1966], S. 112]
Auch der künstlerische Erfolg, die große monumentale Form, ist unbestreitbar.
[Gudenrath, Eduard: Geist und Gestalt in der Baukunst, Berlin: Oestergaard 1929, S. 73]
Die malerische Einheit als höchstes künstlerisches Ziel ist tendenziell gegenstandsunabhängig.
[Busch, Werner: Das sentimentalische Bild, München: Beck 1993, S. 15]
Dabei gaben sie dem künstlerischen Recht auf ungehemmt »freien« Ausdruck eine neue Wendung.
[Sloterdijk, Peter: Kritik der zynischen Vernunft Bd. 2, Frankfurt: Suhrkamp 1983, S. 640]
Für mich ist das Ende meiner künstlerischen Entwicklung noch nicht erreicht.
[Die Zeit, 09.09.1999, Nr. 37]
selten | häufig | |||||
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