knabenhaft
GrammatikAdjektiv
Aussprache
Worttrennung kna-ben-haft
Wortbildung
mit ›knabenhaft‹ als Erstglied:
Knabenhaftigkeit
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
a)
b)
gehoben für einen Jungen typisch, nach der Art eines Jungen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Knabe · knabenhaft · Knabenkraut
Knabe m. ‘Kind männlichen Geschlechts, Junge’, ahd. knabo, knabbo ‘Junge, Kind’ (Hs. 12. Jh.), mhd. knabe ‘Junge, Jüngling, Bursche, Knecht, Page, Knappe’, mnd. knābe, aengl. cnafa stehen neben anfrk. knapo ‘Knecht’ (9. Jh.), mnd. knāpe, mnl. cnāpe, nl. knaap, aengl. cnapa, afries. knapa ‘Junge, Jüngling, Knecht’ und mhd. knappe, nhd. Knappe (s. d.), afries. knappa ‘Junge, Jüngling, Knecht’. Sie führen wie das unter Knebel (s. d.) behandelte Substantiv auf germ. *knab-, *knap- bzw. mit expressiver Gemination *knabb-, *knapp- ‘Pflock, Stock, Klotz’; vgl. dazu nhd. (mundartlich) Knabe ‘Stift, Bolzen’. Außergerm. Vergleichsmöglichkeiten finden sich nicht. Wie bei anderen Bezeichnungen für Holzstücke erfolgt auch hier Übertragung des Ausdrucks auf eine männliche Person (s. Bengel, Flegel, 1Stift). Knabe ist heute in seiner Gebrauchsfähigkeit vielfach eingeschränkt durch obd. Bub, nordd. md. Junge. Es gilt noch für ‘Bursche, Kerl’, zumal in der vertraulichen Anrede alter Knabe (Mitte 18. Jh.). – knabenhaft Adj. (17. Jh.). Knabenkraut n. einheimische Orchideengattung mit einer Traube rötlicher Blüten (15. Jh.), nach den hodenförmigen Wurzelknollen.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
jungenhaft ·
kindlich ·
knabenhaft ·
minderjährig ·
mädchenhaft ·
teeniehaft ●
kindhaft selten ·
teeniemäßig ugs.
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›knabenhaft‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›knabenhaft‹.
Verwendungsbeispiele für ›knabenhaft‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Eines Tages rangen Karl und ich mit einander in knabenhaftem Übermut.
[Wildgans, Anton: Musik der Kindheit, Ein Heimatbuch aus Wien. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1928], S. 2856]
Aus dem knabenhaften Wesen soll also, wieder eine Frau entstehen?
[Die Zeit, 13.11.1947, Nr. 46]
Es gibt noch Fotos aus dieser Zeit, sie sieht sehr selbstbewusst aus, knabenhaft und schön.
[Der Tagesspiegel, 20.09.2002]
Sie war sehr schlank, knabenhaft fast, mit langen, schönen Beinen und einem weißen Hals.
[Konsalik, Heinz G.: Der Arzt von Stalingrad, Hamburg: Dt. Hausbücherei 1960 [1956], S. 209]
Einer seiner Hörer schrieb: Eines Morgens trat ein zarter Jüngling von beinahe knabenhaftem Aussehen vor seine Studenten.
[Die Zeit, 12.03.2003, Nr. 11]
selten | häufig | |||||
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