kompromittieren
GrammatikVerb · kompromittiert, kompromittierte, hat kompromittiert
Aussprache
Worttrennung kom-pro-mit-tie-ren
Wortbildung
mit ›kompromittieren‹ als Erstglied:
Kompromittierung
Herkunft aus gleichbedeutend compromettrefrz
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Kompromiß · Kompromißler · kompromittieren
Kompromiß m. n. ‘Ausgleich, Verständigung, Übereinkunft durch gegenseitige Zugeständnisse’, im 15. Jh. aus dem bereits bei den Römern als Rechtsterminus üblichen lat. comprōmissum entlehnt, dem substantivierten Part. Perf. von lat. comprōmittere ‘sich gegenseitig versprechen, eine Entscheidung dem Schiedsrichter zu überlassen’, vgl. lat. prōmittere ‘hervorgehen lassen, versprechen’, lat. mittere ‘schicken, senden’ und s. die Präfixe kon- und pro-. – Kompromißler m. ‘wer oft und rasch bereit ist, Kompromisse zu schließen’ (20. Jh.). kompromittieren Vb. ‘bloßstellen’, zunächst als Rechtsausdruck ‘sich einem Schiedsspruch unterwerfen’ (16. Jh.) aus dem Lat., in der Bedeutung ‘jmds. Ehre in Gefahr bringen, ihn bloßstellen’ (18. Jh.) unter Relatinisierung aus frz. compromettre entlehnt, das ebenfalls auf lat. comprōmittere (s. oben) zurückgeht. Das Frz. hat aus dem rechtlichen Gebrauch die Bedeutung ‘seine Sache in das Ermessen eines anderen legen, jmdn. in eine kritische Lage bringen (indem man ihn dem Urteil eines Dritten aussetzt)’ entwickelt.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
blamieren ·
bloßstellen ·
kompromittieren ·
lächerlich machen ·
vorführen ·
zum Gespött machen ●
an den Pranger stellen fig. ·
aufblatteln österr. ·
blöd dastehen lassen ugs. ·
desavouieren geh., bildungssprachlich ·
mit heruntergelassener Hose dastehen lassen ugs., fig.
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›kompromittieren‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›kompromittieren‹.
Ansatz
Aussicht
Bemühung
Chance
Integrität
Qualifikationschance
Religion
Sicherheit
Souveränität
Unabhängigkeit
arg
dadurch
damit
derart
endgültig
ernstlich
heillos
hoffnungslos
restlos
selbst
Verwendungsbeispiele für ›kompromittieren‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Sobald dies ein wesentliches Ziel geworden sein wird, konnte der
Frieden der Welt kompromittiert sein.
[Archiv der Gegenwart, 2001 [1963]]
Sie hat sich früher kompromittiert und sie
kompromittiert sich immer noch.
[Die Zeit, 18.03.2013, Nr. 12]
Die Äußerung stammt aus dem Jahre 1911, sie ist nicht so
kompromittierend, daß man sie auf dem Wege der
Interpretation umbiegen muß.
[Die Zeit, 11.09.1964, Nr. 37]
Aber du kompromittierst uns, uns alle, wo du
gehst und stehst!
[Mann, Thomas: Buddenbrooks, Frankfurt a. M.: Fischer 1989 [1901], S. 311]
Wenn ich also über die Vorgänge, die diesen Mann berühren,
hinweggehe, so kann ich doch schon sagen: dienstlich ist er schwer
kompromittiert.
[Friedländer, Hugo: Prozeß Leckert-Lützow. In: ders., Interessante Kriminal-Prozesse, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1911], S. 28417]
selten | häufig | |||||
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