mitleidig
GrammatikAdjektiv
Aussprache
Worttrennung mit-lei-dig
Wortbildung
mit ›mitleidig‹ als Letztglied:
selbstmitleidig
eWDG
Bedeutung
voll Mitleid, mitfühlend
Beispiele:
ein mitleidiger Mensch, Blick
ein mitleidiges Herz haben
umgangssprachliches fanden sich ein paar mitleidige Seelen (= Menschen)
mitleidig blicken, sprechen
jmdn. mitleidig ansehen
mitleidig (= bedauernd) lächeln
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Mitleid · mitleidig · Mitleidenschaft
Mitleid n. ‘Anteilnahme am Leid anderer’ (17. Jh., zuerst omd.), nach älteren Mitleiden n. und Mitleidung f., mhd. mitelīden, mitelīdunge ‘Mitgefühl, gemeinschaftliches Leiden, Teilnahme an öffentlichen Lasten’, gebildet zum Verb mitleiden ‘gemeinschaftlich leiden, mitfühlen’, mhd. mitelīden (s. leiden). In frühen Zeugnissen Übersetzungen von kirchenlat. compassio ‘das Mitdulden, Mitempfindung’ bzw. compatī ‘zugleich leiden, Mitgefühl haben’, die ihrerseits griech. sympátheia (συμπαθεῖν) ‘gleiche Empfindung, Stimmung oder Leidenschaft, Mitleiden, Teilnahme’, sympathé͞in (συμπαθεῖν) ‘mit oder zugleich empfinden oder leiden’ wiedergeben (s. Sympathie). – mitleidig Adj. ‘mitfühlend, teilnahmsvoll’, mhd. (md.) mitlīdic, frühnhd. mitleidig (Luther). Mitleidenschaft f. ‘gemeinsames Leiden, Mitgefühl’ (17. Jh.), noch in der Wendung in Mitleidenschaft ziehen ‘etw. mit anderem zugleich beeinträchtigen, beschädigen’ (19. Jh.).
Typische Verbindungen zu ›mitleidig‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›mitleidig‹.
Achselzucken
Blick
Grinsen
Herablassung
Herz
Kopfschütteln
Lachen
Lächeln
Miene
Regung
Seele
Verachtung
angucken
anschauen
belaechelt
belächeln
belächelt
beäugen
blicken
grinsen
gucken
herabblicken
herabsehen
lächeln
lächelnd
schauen
schütteln
streicheln
verächtlich
zucken
Verwendungsbeispiele für ›mitleidig‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Der Priester schien weniger mitleidig zu sein als der Arzt.
[Werfel, Franz: Die Vierzig Tage des Musa Dagh II, Stockholm: Bermann – Fischer 1947 [1933], S. 317]
Über Konrads Züge flog ein halb selbstbewußtes, halb mitleidiges Lächeln.
[Braun, Lily: Lebenssucher. In: Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1915], S. 2375]
Margheritas weiche und mitleidige Stimmung dauerte nicht über die nächsten Tage hinaus.
[Ebner-Eschenbach, Marie von: Agave. In: Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1903], S. 5688]
Der Mann war höflich und mitleidig; er müsse Anzeige machen, da Nachbarn den Lichtschein gemeldet hätten.
[Klemperer, Victor: [Tagebuch] 1941. In: ders., Ich will Zeugnis ablegen bis zum letzten, Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 1999 [1941], S. 64]
Der junge, hübsche Mann bestieg wenige Monate nach seinem Vater das Schafott, unter mitleidigem Seufzen der Zuschauer.
[Der Spiegel, 16.01.1989]
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