piekfein
GrammatikAdjektiv · ohne Steigerung
Aussprache [ˈpiːkfaɪ̯n]
Worttrennung piek-fein
eWDG und ZDL
Bedeutung
salopp besonders elegant, stilvoll; ausgesucht nobel, exklusiv
Beispiele:
er hat sich piekfein gemacht, ausstaffiertWDG
er hat einen neuen piekfeinen Anzug anWDG
ein piekfeines Restaurant, AutoWDG
Im piekfeinen New Yorker Apartment
angekommen, erwartet Béatrice […] eine […]
Überraschung[…]. [Rhein-Zeitung, 27.05.2015]
Die Mandarine pellen, die Banane schälen und die Äpfel schnippeln.
Dann noch schnell die Trauben waschen, bevor das gesunde Allerlei für die
Familie piekfein angerichtet und als Obstteller
stilvoll serviert wird. Das Auge isst ja schließlich mit. [Aachener Zeitung, 07.04.2014]
Das sind manchmal piekfeine Leute, super
ordentlich angezogen, Bänker, Ärzte. Man kann das wirklich nicht glauben, da
steht jemand im Anzug vor Ihnen und dahinter ist eine total vermüllte
Wohnung. […] Draußen ist das eine
Leben, und drinnen das andere, in dem sie einfach nichts mehr hinbekommen. [Frankfurter Rundschau, 05.03.2012]
»Kleider machen Leute« – warum nicht gleich
piekfein mit Smoking und Zylinder oder Abendkleid
in die Sauna? [Reutlinger General-Anzeiger, 08.11.2008]
Rein optisch ist Raphael A[…] eine Mischung aus John Lennon und Lars
Windhorst. Schulterlanges Haar, Nickelbrille, Öko‑Typ einerseits;
dunkelblaues Jackett, schicke Krawatte, piekfeine
Lederschuhe andererseits. [Süddeutsche Zeitung, 20.07.1996]
letzte Änderung:
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Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
piekfein · pikobello
piekfein Adj. ‘ganz besonders fein, exklusiv’, Übernahme des im Nd. entstandenen, eigentlich tautologischen Kompositums pǖkfein, dessen ǖ im Hd. entrundet wird. Das zum Grundwort fein (s. d.) hinzutretende Bestimmungswort nd. pǖk ‘rein, sauber, echt, ehrenhaft, redlich’, besonders von Waren ‘hochwertig, ausgezeichnet’ (vgl. pǖke Wāre, pǖk Gōd ‘beste Ware’), ist eine Entlehnung (18. Jh.) von nl. puik ‘vortrefflich’ (von Waren), hervorgegangen aus dem Substantiv mnl. puuc n. ‘beste Sorte, beste Qualität’, auch ‘beste Sorte Laken’, vgl. auch mnl. puuclāken, puucwolle und früh, mit dem Handel der Hanse entlehntes mnd. puck ‘wollenes Tuch’, puck(e)-, puicklācken (16. Jh.). Dazu gehören verbale Bildungen wie mnl. (ūte)pūken ‘das Beste auswählen’, nl. puiken, puikelen ‘pflücken, zupfen’, eigentlich ‘(das Beste) herauslesen’, sowie mnd. pūken ‘stechen, picken, auslesen’, nd. ‘rupfen, zupfen, kratzen’. Weitere Anknüpfungsmöglichkeiten finden sich nicht, so daß glaubt, in der gemeinsamen Stammform den Rest einer Substratsprache sehen zu können. Eine scherzhafte Umbildung erfährt Nl. 552 piekfein in der Umgangssprache, indem das Grundwort fein durch ital. bello ‘fein, schön, gut’ ersetzt und das Vorderglied piek-, ital. Lautung imitierend, umgeformt wird, daher pico-, pikobello Adj. (indeklinabel) ‘vorzüglich, tadellos, super’ (Anfang 20. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
(perfekt) gestylt ·
durchgestylt ·
herausgeputzt ·
piekfein ●
(schwer) in Schale ugs. ·
geschniegelt ugs. ·
geschniegelt und gebügelt ugs. ·
geschniegelt und gestriegelt ugs. ·
in Kluft ugs.
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