Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

prächtig

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GrammatikAdjektiv
Aussprache 
Worttrennung präch-tig
Wortzerlegung Pracht -ig
Wortbildung  mit ›prächtig‹ als Letztglied: farbenprächtig · mittelprächtig
eWDG

Bedeutungen

1.
Pracht zeigend, mit Pracht ausgestattet
Beispiele:
eine prächtige Uniform
ein prächtiges Abendkleid
prächtige Gewänder
ein prächtiges Fest
eine prächtige Ausstattung, Einrichtung
das Zimmer war prächtig eingerichtet, ausgestattet
Das Karossengefolge mit den prächtig geputzten Günstlingen [ MoloEin Deutscher19]
2.
Beispiele:
umgangssprachlichwir verstehen uns prächtig
umgangssprachliches geht prächtig voran
umgangssprachlichsie hat sich prächtig erholt
umgangssprachlichalles gedeiht prächtig
umgangssprachlichetw. sieht prächtig aus
umgangssprachlichdas hat er prächtig gemacht!
umgangssprachlichdas ist ja prächtig!
sehr tüchtig, charakterlich wertvoll, prachtvoll
Beispiele:
ein prächtiger Mensch, Junge, Bursche
umgangssprachlichein prächtiger Kerl
ein prächtiges Weib
sehr schön im Aussehen
Beispiele:
sie hat prächtiges Haar
ein prächtiger Wald
ein prächtiger Karpfen
sehr schön, gut in seiner Beschaffenheit, ausgezeichnet
Beispiele:
wir hatten prächtiges Wetter, eine prächtige Fahrt
das ist ein prächtiges Zeugnis, eine prächtige Idee
ein prächtiger Morgen, Sommer
spöttischjetzt gibt es einen prächtigen Skandal
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Pracht · prächtig · prachtvoll
Pracht f. ‘strahlende Schönheit im Aussehen, in der Ausstattung, prunkvoller Glanz, Aufwand’, ahd. (8. Jh.), mhd. asächs. braht ‘Lärm, Geschrei, Getöse’, frühnhd. bracht, pracht (mnd. bracht ‘Krach, Lärm, Pracht, Herrlichkeit’, pracht ‘Herrlichkeit’ und nl. pracht ‘Staat, Prunk’ sind aus dem Hd., dän. pragt und schwed. prakt aus dem Mnd. entlehnt). Dazu stellen sich asächs. brahtum ‘Lärm, Gedränge’, aengl. breahtm, bearhtm ‘Schrei, Geräusch’, ohne ableitendes t mhd. brach, mnd. anord. brak ‘Krach, Lärm’, asächs. brakon, anord. braka ‘krachen, lärmen’. Sie führen mit brechen (s. d.) auf ie. *bhreg̑- ‘brechen, krachen’, wozu auch lat. frangere (frāctum) ‘(zer)brechen’, fragor ‘das Zerbrechen, Krachen, Getöse’, suffrāgium ‘Abstimmung, lärmender Beifall’, mir. braigid ‘furzt’, lit. brāškė́ti ‘knistern, knarren knacken’, lett. brākšḳēt ‘dröhnen, krachen’ gehören. Die Form Pracht hat Luther gegenüber Bracht durchgesetzt. Das ursprünglich mask. Geschlecht, noch häufig im 18. Jh., hält sich im Obd., fem. Gebrauch setzt sich vom Omd. aus durch, wo er schon im 14. Jh. gilt. Die ursprüngliche Bedeutung ‘Lärm’ hält sich schriftsprachlich bis ins 16. Jh., doch ist seit der Mitte des 16. Jhs. allein die neue Bedeutung ‘Prunk, Glanz’ üblich, die sich aus Wendungen wie Pracht haben, führen, treiben (bei lauten, glänzenden Aufzügen) entwickelt haben dürfte. – prächtig Adj. ‘stattlich, großartig, vortrefflich, sehr schön’, anfangs auch ‘großtuend, hochmütig, stolz’ (16. Jh.). prachtvoll Adj. ‘prächtig’ (18. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

aus dem Vollen · bombastisch · opulent · prachtvoll · prahlerisch · prächtig · verschwenderisch · üppig  ●  auf großem Fuß ugs. · in Saus und Braus ugs.
Assoziationen

brillant · ein Gedicht (emphatisch) · famos · genial · glänzend · herrlich · prächtig · splendid · wunderbar · wundervoll  ●  dass es eine (rechte) Freude ist literarisch · (eine) wahre Wonne ugs. · Ich kann mein Glück noch gar nicht fassen! ugs., Spruch
Assoziationen

erhaben · glanzvoll · prachtvoll · prunkvoll · prächtig
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›prächtig‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›prächtig‹.

Verwendungsbeispiele für ›prächtig‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Was für ein prächtiges Gebäude, so hell erleuchtet in der Nacht. [Krausser, Helmut: Eros, Köln: DuMont 2006, S. 55]
An ihren prächtigen Uniformen war nur etwas nicht in Ordnung. [Simmel, Johannes Mario: Der Stoff, aus dem die Träume sind, Güterlsoh: Bertelsmann u. a. [1973] [1971], S. 357]
Ein prächtiger Tiger kam langsam, träge blinzelnd, auf sie zu. [C’t, 1998, Nr. 3]
Dennoch vertragen sich zumindest die Formate der beiden Systeme prächtig. [C’t, 1992, Nr. 8]
So schuf er nun nur noch eine prächtige Stadt für den Hof? [Klepper, Jochen: Der Vater, Gütersloh: Bertelsmann 1962 [1937], S. 655]
Zitationshilfe
„prächtig“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/pr%C3%A4chtig>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

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