Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

prügeln

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GrammatikVerb · prügelt, prügelte, hat prügelt
Aussprache 
Worttrennung prü-geln
Grundformen1Prügel, 2Prügel
Wortbildung  mit ›prügeln‹ als Erstglied: Prügelei · Prügelorgie · Prügelperser · Prügelpolizist · Prügler
 ·  mit ›prügeln‹ als Letztglied: ausprügeln · durchprügeln · einprügeln · herausprügeln · hinausprügeln · hineinprügeln · losprügeln · niederprügeln · rausprügeln · totprügeln · verprügeln · zerprügeln · zusammenprügeln
Mehrwortausdrücke  wie ein geprügelter Hund
eWDG

Bedeutung

umgangssprachlich jmdn. heftig (zur Strafe), besonders mit einem Stock, schlagen
Beispiele:
er prügelte die Kinder bei dem geringsten Anlass
salopper prügelte den Jungen windelweich
salopper schlich sich wie ein geprügelter Hund davon
Prügelt sie zu Tode! [ HasencleverAntigoneII 4]
Dort wird dem Burschen doch jede Menschenwürde … aus dem Leib geprügelt [ BredelVäter165]
sich prügelneinen Streit untereinander mit den Fäusten austragen
Beispiele:
die Jungen haben sich in der Pause geprügelt
sie haben sich mit den Nachbarskindern geprügelt
sie … prügelten sich um die Plätze [ LanggässerSiegel94]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Prügel · prügeln · Prügelknabe
Prügel m. ‘Stock, Knüppel’, Plur. ‘Schläge, Hiebe’, mhd. brügel ‘Stock, Knüppel’ ist mit l-haltigem Suffix für Gerätebezeichnungen gebildet zu mhd. brüge ‘Brettergerüst’. Dies gehört zu dem unter Brücke (s. d., eigentlich ‘Balkenwerk’) behandelten Substantiv. Die heute vorherrschende pluralische Bedeutung ‘Schläge’ entsteht (Anfang 18. Jh.) aus Wendungen wie (den) Prügel geben (17. Jh.), Prügel austeilen (18. Jh.). – prügeln Vb. ‘schlagen’, eigentlich ‘mit einem Prügel schlagen’ (16. Jh.); vgl. ahd. gibrugilōn ‘durch übergelegte Knüppel, Stöcke, Reißig schützend bedecken’, bair. prügeln ‘eine Brücke, einen Weg mit Stammstücken, Knüppeln, Ästen belegen’. Prügelknabe m. ‘Sündenbock, wer Schläge, eine Strafe erhält, die ein anderer verdient hat’ (19. Jh.), auch Prügeljunge, -bube; ehemals als literarische Figur ein Junge einfachen Standes, der gemeinsam mit einem Fürstensohne erzogen wird und die diesem gebührende Strafe erhält.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

boxen · hauen · prügeln · schlagen  ●  dreschen ugs. · kloppen ugs.
Unterbegriffe
  • (jemandem) eine Ohrfeige geben · (jemanden) ohrfeigen  ●  (jemandem) eine Maulschelle verpassen bundesdeutsch, veraltend · (jemandem) eine (he)runterhauen ugs. · (jemandem) eine auflegen ugs., österr. · (jemandem) eine klatschen ugs. · (jemandem) eine kleben ugs., bundesdeutsch · (jemandem) eine kleschen ugs., österr. · (jemandem) eine knallen ugs. · (jemandem) eine langen ugs. · (jemandem) eine picken ugs., österr. · (jemandem) eine runterhauen ugs. · (jemandem) eine schallern ugs., bundesdeutsch · (jemandem) eine scheuern ugs., bundesdeutsch · (jemandem) eine schmieren ugs. · (jemandem) eine zimmern ugs. · (jemandem) rechts und links eine (he)runterhauen ugs. · (jemandem) rutscht die Hand aus ugs., fig., Redensart · (jemanden) abwatschen ugs., bayr.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›prügeln‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›prügeln‹.

Verwendungsbeispiele für ›prügeln‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Schließlich – ich habe es selbst gesehen! – hat er sich sogar für mich geprügelt! [Brussig, Thomas: Helden wie wir, Berlin: Verl. Volk und Welt 1996 [1995], S. 30]
Man stelle sich vor, vor den Augen einer anderen Klasse von deren Lehrer geprügelt zu werden. [Harig, Ludwig: Ordnung ist das ganze Leben, München u. a.: Hanser 1987 [1986], S. 42]
Da hat der Vater den Sohn geprügelt, der Sohn prügelt seinen Sohn. [konkret, 1996]
Als der Preis auf hundert Millionen gestiegen war, begannen sie ihn zu prügeln. [konkret, 1985]
Ich kann mich doch nicht mit ihr prügeln, nicht wahr? [Mann, Thomas: Buddenbrooks, Frankfurt a. M.: Fischer 1989 [1901], S. 943]
Zitationshilfe
„prügeln“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/pr%C3%BCgeln>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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Wortverlaufskurve 1600−1999
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