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schimpflich

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GrammatikAdjektiv
Aussprache 
Worttrennung schimpf-lich
Wortbildung  mit ›schimpflich‹ als Erstglied: Schimpflichkeit
eWDG

Bedeutung

schändlich, schmachvoll, entwürdigend, entehrend
Beispiele:
eine schimpfliche Haltung, Tat
sein schimpfliches Vergehen empörte alle
der Angreifer musste eine schimpfliche Niederlage hinnehmen
die Vertragsbedingungen waren schimpflich
man hat uns schimpflich behandelt
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Schimpf · schimpfen · schimpflich
Schimpf m. ‘Beleidigung, Demütigung, Schande’, ahd. skimph ‘Scherz, Kurzweil’ (11. Jh.; vgl. skimphāri ‘Possenreißer, fahrender Schauspieler’, Hs. 12. Jh.), mhd. schimph, schimpf, auch ‘(Kampf)spiel, Spott, Verhöhnung’ (vgl. mhd. in sīme schimpfe hān, ze schimpfe hān, schimpf trīben ‘verspotten’), mnd. schimp ‘Scherz, Spaß, Spott, Hohn’, mnl. scimp, nl. schimp. Herkunft unbekannt. Die alte Bedeutung ‘Scherz’ hält sich bis ins 18. Jh. in der gegenüberstellenden Paarformel Schimpf und Ernst. Aus der bereits mhd. bezeugten Verwendung im Sinne von ‘Spott’ entwickelt sich im 16. Jh. ‘Ehrverletzung, Schmach, Schande’, vgl. Schimpf und Schande (18. Jh.). – schimpfen Vb. ‘laut und zornig reden’, ahd. skimphen ‘scherzen, spielen, (ver)spotten’ (9. Jh.), mhd. schimphen ‘scherzen, spielen, zur Kurzweil kämpfen, (ver)spotten’, nhd. schimpfen ‘beleidigen, verunglimpfen, schelten’ (17. Jh.), ‘jmdn. verletzend mit einem Scheltnamen belegen’ (18. Jh.). schimpflich Adj. ‘beleidigend, schmachvoll’ (um 1600), mhd. schimph(e)lich ‘scherzhaft, kurzweilig, spöttisch’.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

demütigend · entehrend · entwürdigend · erniedrigend · schmachvoll · schmählich · schändlich  ●  schimpflich geh.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›schimpflich‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›schimpflich‹.

Verwendungsbeispiele für ›schimpflich‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Einem schwachen Mann nicht helfen zu wollen, ist ja schon schimpflich genug. [Süddeutsche Zeitung, 01.08.1995]
Daß dies sehr sehr höflich ausgedrückt ein »schimpfliches Verhalten« ist, stimmt. [konkret, 1988]
Geistig anormal – die Menschen halten es für schimpflich, geistig anormal zu sein. [Frapan, Ilse: Arbeit. In: Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1903], S. 5418]
Bei uns wäre eine solche Ausbildung den jungen Mitarbeitern schimpflich. [Die Zeit, 28.04.1989, Nr. 18]
Schimpflich für ihn wäre, man könnte ihm vorwerfen, sein Haus habe nichts mit moralischer Anstalt zu tun. [Die Welt, 06.07.2001]
Zitationshilfe
„schimpflich“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/schimpflich>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

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