schlüpfrig
GrammatikAdjektiv
Aussprache
Worttrennung schlüpf-rig
Wortbildung
mit ›schlüpfrig‹ als Erstglied:
Schlüpfrigkeit
·
mit ›schlüpfrig‹ als Letztglied:
windschlüpfig · windschlüpfrig
Bedeutungsübersicht
- 1. feucht, schmierig und glatt, dass man keinen Halt findet, glitschig
- [bildlich] unsicher, gefährlich
- 2. [abwertend, übertragen] zweideutig, anstößig, unanständig
eWDG
Bedeutungen
1.
feucht, schmierig und glatt, dass man keinen Halt findet, glitschig
Beispiele:
ein schlüpfriger Boden
schlüpfrige Wege, Straßen
die Fahrbahn war schlüpfrig
schlüpfrige Stufen
der Aal hat eine schlüpfrige Haut
bildlich unsicher, gefährlich
2.
abwertend, übertragen zweideutig, anstößig, unanständig
Beispiele:
ein schlüpfriger Witz, Scherz
schlüpfrige Bemerkungen, Lieder, Reden, Geschichten
ein schlüpfriger Roman
die Szene war (ziemlich, etwas) schlüpfrig
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
schlüpfrig Adj. ‘glatt, rutschig, feucht’. Ahd. sliphīg (11. Jh.), mhd. slipfec, slipfic und (um 1300) slipferec ‘glatt, feucht’ sind zu ahd. sliphen (8. Jh.), mhd. slipfen, frühnhd. slipfern ‘ausgleiten, fallen’ gebildet, die als Intensiva zu ahd. slīfan, mhd. slīfen ‘schärfen, glätten’, intransitiv ‘(aus)gleiten, hinsinken, fallen’ (s. 1schleifen) gehören. Im 16. Jh. wird das Adjektiv in seinem Stammvokal an (nicht verwandtes) spätmhd. slupferic, frühnhd. schlüpfferig ‘glatt, zum Gleiten geeignet’ (15. Jh.) angeglichen, eine Intensivbildung zu ahd. sliofan, mhd. sliefen, nhd. (gegen Ende des 17. Jhs. untergehend) schliefen ‘gleiten, schlüpfen’ (s. schlüpfen). Übertragene Bedeutung ‘sittlich, moralisch zweideutig, anstößig’ ist seit dem 17. Jh. gebräuchlich.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
anzüglich ·
eindeutig-zweideutig ·
frivol ·
nicht (ganz) stubenrein ·
pikant ·
schlüpfrig ·
schmierig ·
unanständig ·
zweideutig
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›schlüpfrig‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›schlüpfrig‹.
Verwendungsbeispiele für ›schlüpfrig‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Wenigstens halten sich die Männer mit schlüpfrigen Witzen meist zurück.
[Die Zeit, 05.12.2011, Nr. 49]
Unterwegs sehen wir außer dem schlüpfrigen Band der Straße kaum etwas.
[Die Zeit, 26.01.1981, Nr. 04]
Die Proportionen des Penis scheinen einem schlüpfrigen Cartoon entnommen zu sein.
[Süddeutsche Zeitung, 30.01.2004]
Es ist warm, es ist soft, es ist schlüpfrig, und es wirkt natürlich irgendwie euphorisierend.
[Süddeutsche Zeitung, 19.03.2001]
Sie ist feucht und erhält die Teile, die sie überzieht, schlüpfrig.
[Hauke, Hugo: Unterrichtsbuch für die freiwilligen Hilfskräfte der Deutschen Frauenvereine vom Roten Kreuz. Berlin: Mittler 1932, S. 1]
selten | häufig | |||||
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