schnauben
GrammatikVerb · schnaubt, schnaubte, hat geschnaubt
Nebenform gehoben schnauben · Verb · schnob, hat geschnoben
Worttrennung schnau-ben
Wortbildung
mit ›schnauben‹ als Erstglied:
schnäubig
·
mit ›schnauben‹ als Letztglied:
anschnauben
· ausschnauben · Geschnaube · heranschnauben · heraufschnauben · hereinschnauben
· mit ›schnauben‹ als Binnenglied: feuerschnaubend · racheschnaubend · wutschnaubend · zornschnaubend
· mit ›schnauben‹ als Binnenglied: feuerschnaubend · racheschnaubend · wutschnaubend · zornschnaubend
Bedeutungsübersicht
- 1. den Atem heftig durch die Nase einziehen und ausstoßen
- [bildlich] ...
- [übertragen] ⟨jmd. schnaubt Wut⟩ jmd. ist sehr wütend
- 2. [besonders norddeutsch] ⟨sich schnauben⟩, ⟨sich die Nase schnauben⟩ sich die Nase putzen
eWDG
Bedeutungen
1.
den Atem heftig durch die Nase einziehen und ausstoßen
Beispiele:
die Pferde jagen schnaubend auf den Fluss zu
die starken, feurigen Rosse schnoben
der Hengst schnaubte ungeduldig
er war während des Essens noch röter geworden und schnob vernehmlich
vor Zorn, Wut schnauben
man wusste nicht, ob er vor Bewunderung, vor Neid oder vor Ärger schnaubte
2.
besonders norddeutsch ⟨sich schnauben⟩, ⟨sich [Dativ] die Nase schnauben⟩sich die Nase putzen
Grammatik: Präsens ‘schnaubt’, Präteritum ‘schnaubte’, Perfektbildung mit Hilfsverb ‘haben’, Partizip II ‘geschnaubt’DWDS
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
schnauben · schnäubig
schnauben Vb. ‘laut durch die Nase atmen’, nordd. und md. ‘(sich) die Nase putzen, schneuzen’, mhd. (md.) snūben ‘schnarchen’, frühnhd. ‘(sich) schneuzen, schwer atmen’, (15. Jh.), mnd. mnl. snūven ‘schnauben, blasen’, nl. snuiven, aschwed. sniuva sowie mnd. snȫve, snūve ‘Schnupfen’ gehören wie schnaufen, Schnauze, schneuzen, schnieben, schnüffeln, schnupfen, Schnuppe (s. d.) zu der mit germ. sn- anlautenden lautmalenden Wortgruppe (s. Schnabel). Das ursprünglich starke Verb schnauben (Prät. schnob), das durch Luther in die Literatursprache eingeführt wird, entwickelt bereits im 16. Jh. schwach flektierende Formen, die seit dem 18. Jh. den Vorrang haben. schnäubig Adj. landschaftlich ‘wählerisch’ (beim Essen), ‘kritisch mit der Nase und verzogener Mundpartie prüfend’ (19. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›schnauben‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›schnauben‹.
Verwendungsbeispiele für ›schnauben‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Da springt ein echter Schauspieler herbei und schnaubt, so harmlos dürfe man die Macht nicht spielen.
[Die Zeit, 22.06.2009, Nr. 25]
Ich bocke, ich schnaube, ich wiehere, ich bäume mich auf, ich schlage aus.
[Die Zeit, 13.03.1995, Nr. 11]
Mitnichten, schnaubt unser Nachbar, und ich sehe, wie er zornig wird, und ob er begabt ist, entscheide ich.
[Die Zeit, 21.11.1980, Nr. 48]
Nach fast jeder Frage keilt er und raunzt und schnaubt.
[Die Zeit, 04.06.1998, Nr. 24]
Es habe geschnaubt und sei wie ein Stier durch die Straßen gerannt.
[Die Zeit, 25.04.2007 (online)]
selten | häufig | |||||
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