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siechen

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GrammatikVerb · siecht, siechte, hat gesiecht
Aussprache 
Worttrennung sie-chen
Wortbildung  mit ›siechen‹ als Erstglied: Siechbett · Siechenbett · Siechtum
 ·  mit ›siechen‹ als Letztglied: dahinsiechen · entgegensiechen · hinsiechen
eWDG

Bedeutung

gehoben, veraltend an einer schweren, langwierigen Krankheit leiden, durch schwere, langwierige Krankheit oder Alter hinfällig, gebrechlich sein
Beispiel:
[…] vielleicht auch ließ ihn das bevorstehende Wiedersehen alle Kräfte sammeln, die noch in seinem siechenden Leibe wohnten […] [ HagelstangeSpielball338]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
siech · siechen · dahinsiechen · Siechtum
siech Adj. ‘krank, hinfällig, schwer leidend (ohne Besserungsaussichten)’. Die Herkunft des Adjektivs ahd. sioh (8. Jh.), mhd. siech ‘krank’, besonders ‘aussätzig’, asächs. siok, mnd. sēk, mnl. siec, nl. ziek, afries. siāk, aengl. sēoc, engl. (mit Vokalkürzung) sick, anord. sjūkr, schwed. sjuk, got. siuks (germ. *seuka-) ist trotz mehrerer Deutungsversuche nicht geklärt. Man hat für die Wortgruppe siech, siechen, Seuche, Sucht Verwandtschaft mit saugen (s. d.) und Anschluß an die dort genannte Wurzel erwogen und auf die alte Vorstellung verwiesen, nach der Dämonen dem Kranken das Leben aussaugen; vgl. Lid in: Norsk Tidsskrift f. Sprogvidenskap 7 (1934) 170. Andere hingegen ziehen armen. hiucanim ‘sieche hin’ und mir. socht (aus ie. *sug-to-) ‘Schweigen, Depression’ vergleichend heran und erschließen eine Wurzel ie. *seug- ‘bekümmert, traurig, gekränkt, krank’; vgl. Pokorny 1, 915. siech wird bereits seit spätmhd. Zeit verdrängt von krank (s. d.). – siechen Vb. ‘langsam durch schwere Krankheit verlöschen’, ahd. siohhēn ‘krank sein, schwach werden’ (um 800), mhd. siechen ‘krank sein oder werden, durch Krankheit abgehen’, mnd. sēken, mnl. sieken, anord. sjūkna ‘erkranken’; ein starkes Verb liegt dagegen vor in got. siukan ‘krank sein’ (s. Sucht). In neuerem Dt. steht für siechen weithin dahinsiechen Vb. (19. Jh.). Siechtum n. ‘sich lange hinziehende Krankheit ohne Besserungsaussichten’, ahd. siohtuom (10. Jh.), mhd. siechtuom ‘Krankheit, Kränklichkeit’.

Typische Verbindungen zu ›siechen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›siechen‹.

Verwendungsbeispiel für ›siechen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Und wenn es nicht gestorben ist, siecht es noch heute. [Süddeutsche Zeitung, 16.02.2002]
Zitationshilfe
„siechen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/siechen>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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Wortverlaufskurve 1600−1999
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