Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

silbern

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GrammatikAdjektiv · ohne Steigerung
Aussprache  [ˈzɪlbɐn]
Worttrennung sil-bern
Wortzerlegung Silber -n
Wortbildung  mit ›silbern‹ als Letztglied: reinsilbern · weißsilbern
Mehrwortausdrücke  Silberne Hochzeit · silberne Hochzeit

Bedeutungsübersicht

  1. 1. aus Silber
    1. [bildlich] ...
  2. 2. [gehoben] hellglänzend, weißglänzend wie Silber, silberfarben
  3. 3. [gehoben] hell, hoch tönend
eWDG

Bedeutungen

1.
aus Silber
Beispiele:
ein silberner Becher, Teller, Leuchter, Löffel, Ring, ein silbernes Armband, Glöckchen
eine silberne Münze, Kette, Uhr, Medaille, Gabel, Schüssel, Spange
silberne Sporen
bildlich
Beispiele:
die silberne Hochzeit (= der 25. Hochzeitstag)
der Silberne Sonntag (= der vorletzte Adventssonntag)
2.
gehoben hellglänzend, weißglänzend wie Silber, silberfarben
Beispiele:
die silberne Mondsichel
silberner Nebel, silbernes Licht
silberne Schienen, Wellen
etw. schimmert, glänzt, blinkt silbern
ihre Haare, Locken waren silbern (= grau, weiß) geworden
graues Herbstlicht fiel von dem violetten Samtvorhang fast silbern zurück [ BöllBillard41]
3.
gehoben hell, hoch tönend
Beispiele:
ein silberner Glockenton, Klang, ein silbernes Lachen
eine silberne Stimme
etw. klingt, klirrt silbern
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Silber · silbern · silb(e)rig · versilbern · Silberling · Silberblick · silberhell · Silberhochzeit · Silberpapier · Silberpappel
Silber n. Die Bezeichnung des Edelmetalls ahd. sil(a)bar (8. Jh.), mhd. silber, asächs. siluƀar, mnl. silver, selver, sulver, nl. zilver, afries. selver, selover, aengl. siolfor, seolfor, engl. silver, anord. silfr, schwed. silver, got. silubr (germ. *silubara-) ist wahrscheinlich wie aslaw. sьrebro, russ. serebró (серебро), alit. sidrabas, lit. sidãbras, sudãbras, lett. sidrabs, sudrabs ‘Silber’ aus einer nicht-ie. Sprache Kleinasiens entlehnt. Die in anderen ie. Sprachen überlieferten Bezeichnungen für Silber lat. argentum, air. argat, dazu gall.-lat. Argentorātum (Name für Straßburg) oder griech. árgyros (ἄργυρος) gehen wie (trotz dem problematischen Anlaut) wohl auch aind. rajatám auf die Wurzel ie. *arg̑- ‘glänzend, weißlich’ (vgl. aind. árjunaḥ ‘licht, weiß’) zurück. Sie sind im Germ., Slaw. und Balt. durch die oben genannten Entlehnungen östlicher Herkunft verdrängt worden. – silbern Adj. ‘aus Silber bestehend’, ahd. silbarīn (um 1000), mhd. silberīn. silb(e)rig Adj. ‘wie Silber glänzend’ (16. Jh.). versilbern Vb. ‘in (Silber)geld umsetzen, verkaufen’ (15. Jh.), ‘mit Silber überziehen’ (16. Jh.). Silberling m. Silbermünze, vornehmlich in biblischer Überlieferung (Mt. 27, 5) von den dreißig Silberlingen, die Judas für den Verrat Jesu als Lohn erhielt, ahd. silabarling (9. Jh.) in der Übersetzung von kirchenlat. argenteus (Vulgata); dafür frühnhd. silberin pfenning (15. Jh.), doch silberling auch bei Luther. Silberblick m. das kurze Aufschimmern des Silbers bei der Läuterung (18. Jh.), zu blicken (s. d.) in seiner alten Bedeutung ‘glänzen, strahlen, sichtbar werden’. Dichterisch ‘Silberglanz’ (18. Jh.); in der Umgangssprache scherzhaft für ‘leichtes Schielen’. silberhell Adj. ‘klar, durchsichtig, glänzend’, auch von der Stimme (17. Jh.). Silberhochzeit f. ‘fünfundzwanzigjähriges Ehejubiläum’ (18. Jh.), gelegentlich auch (19. Jh.) ‘fünfzigjähriges Ehejubiläum’. Silberpapier n. ‘silberfarbenes glänzendes Papier’ (18. Jh.), ‘Aluminiumfolie’ als Verpackungsmaterial (20. Jh.). Silberpappel f. Pappelart mit an der Unterseite silbern glänzenden Blättern (18. Jh.).

Typische Verbindungen zu ›silbern‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›silbern‹.

Verwendungsbeispiele für ›silbern‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Sein silbernes Licht wurde im Nebel über dem Moor diffus. [Simmel, Johannes Mario: Der Stoff, aus dem die Träume sind, Güterlsoh: Bertelsmann u. a. [1973] [1971], S. 79]
Wie hatten wir uns auch so vergessen können, diesen silbernen Herrn anzuschreien! [Walser, Martin: Halbzeit, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1997 [1960], S. 49]
In manchen Nächten liegt jetzt das Land in silbernem Licht. [Die Zeit, 09.03.1984, Nr. 11]
Die Jury sprach ihr am Abend den Silbernen Bären zu. [Die Zeit, 16.02.2013 (online)]
Sie trug einen alten silbernen Ring mit einem Opal auf der linken Hand. [Nossack, Hans Erich: Nekyia, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1961 [1947], S. 31]
Zitationshilfe
„silbern“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/silbern>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

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