unbefangen
GrammatikAdjektiv
Aussprache
Worttrennung un-be-fan-gen
Wortbildung
mit ›unbefangen‹ als Erstglied:
Unbefangenheit
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
sich nicht gehemmt fühlend, nicht verlegen
Beispiele:
ein unbefangenes Kind
ein unbefangenes Benehmen, Wesen
in freier, unbefangener Weise mit jmdm. sprechen
sie ist anderen gegenüber ganz unbefangen
sich unbefangen geben, bewegen, verhalten
unbefangen erscheinen, auftreten
er tat völlig unbefangen
er lachte unbefangen
unbefangen sprechen, antworten
unbefangen seine Meinung äußern
2.
ohne Vorurteil, unvoreingenommen
Beispiele:
der unbefangene Leser, Zuschauer kann sich selbst sein Urteil bilden
ein unbefangener Gutachter, Kritiker
unbefangen an eine Sache herangehen
einer neuen Kunstauffassung unbefangen gegenüberstehen
etw. unbefangen prüfen, beurteilen
Jura unparteiisch
Beispiele:
ein unbefangener Richter, Zeuge
eine unbefangene Aussage, Verhandlung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
befangen · unbefangen · Befangenheit · Unbefangenheit
befangen Part.adj. ‘gehemmt, verlegen, voreingenommen’. Das Präfixverb ahd. bifāhan (8. Jh.), mhd. bevāhen ‘umfassen, umfangen, einschließen’ (zur Etymologie s. fangen) entwickelt schon im Mhd. adjektivische Verwendung des Part. Prät. bevangen, bevān ‘ergriffen, erfaßt’, dann ‘nicht frei im Urteil, verlegen’ (18. Jh.). Der verbale Gebrauch wird im 19. Jh. immer seltener. – Dazu unbefangen Part.adj. Befangenheit f. Unbefangenheit f. (alle 18. Jh.); doch vgl. einen vereinzelten Frühbeleg ahd. bifanganheit im Sinne von ‘Begrenztsein, Beschränkung’ (Hs. 12. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
ergebnisoffen ·
objektiv ·
ohne Berührungsängste ·
ohne Wertung ·
unbefangen ·
unparteiisch ·
unvoreingenommen ·
vorurteilsfrei ●
ohne Scheuklappen fig.
Assoziationen |
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›unbefangen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›unbefangen‹.
Verwendungsbeispiele für ›unbefangen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Sie macht mich unbefangener, weil ich einen Teil von mir dahinter verstecken kann.
[Der Spiegel, 31.10.1994]
Schafft die Bereitschaft einer neuen Generation, sich auseinanderzusetzen, nicht zu vergessen, nicht auch die Chance, unbefangener die eigenen Interessen zu vertreten?
[Die Zeit, 04.02.1999, Nr. 6]
In eine germanische Sprache ließe sich dies nicht unbefangen übersetzen.
[Die Zeit, 05.11.1998, Nr. 46]
Wer ist denn das nun wieder! fragt sich der unbefangene Leser.
[Die Zeit, 10.09.1998, Nr. 38]
Und Kunden werden nicht mehr so unbefangen in die rasenden Züge einsteigen wie bisher.
[Die Zeit, 10.06.1998, Nr. 25]
selten | häufig | |||||
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