verstummen
eWDG
Bedeutung
aufhören zu sprechen, zu tönen, stumm werden
Beispiele:
die Menge verstummte, als er zu reden anfing
die Kinder verstummten vor Schreck, blieben verstummt stehen
das Gespräch, Geräusch, der Lärm verstummte allmählich, mit einem Schlag
im Saal verstummte die Musik, der Gesang
er wartete, bis die Schritte vor der Tür verstummten
gehobensein Mund verstummte (für immer)
jmdn. zum Verstummen (= Schweigen) bringen
übertragen
Beispiele:
das Gerücht verstummte bald wieder
Spekulationen über die Existenz von Leben auf anderen Planeten sind seit Generationen nicht verstummt (= hat seit Generationen nicht aufgehört, die Menschen zu bewegen)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
stumm · Stummheit · verstummen
stumm Adj. ‘(physisch oder psychisch) unfähig zu sprechen, sprachlos’. Das nur im Dt. und Nl. bezeugte Adjektiv ahd. (um 800), mhd. mnd. stum (Genitiv stummes), asächs. stumm, mnl. nl. stom, afries. stum, daneben, in Anlehnung an die unter dumm (s. d.) genannten Formen mit labialem Verschlußlaut, mhd. stump, mnl. stomp steht im Ablaut zu den unter stammeln und stemmen (s. d.) angeführten Verben und kann wie diese auf die Wurzel ie. *stem- ‘stoßen, anstoßen, stottern, stammeln, hemmen’ zurückgeführt werden. Als Ausgangsbedeutung ist ‘im Sprechen gehemmt’ anzunehmen. stumm verdrängt dumm in dessen älterer Bedeutung ‘stumm’. – Stummheit f. ‘Zustand des Stummseins’ (15. Jh.); vgl. mhd. stumme, stumbe m. (noch im 18. Jh. auch f.) und stummede f. verstummen Vb. ‘stumm, still werden’, mhd. verstummen, verstumben.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
aufhören zu reden ·
in Schweigen verfallen ·
nicht mehr sprechen ·
nichts mehr sagen ·
nichts weiter sagen ·
ruhig werden ·
still werden ·
verstummen
Assoziationen |
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(jemand) weiß nichts mehr zu sagen ·
(jemandem hat es) die Sprache verschlagen ·
(jemandem) fehlen die Worte ·
(jemandem) gehen die Worte aus ·
(jemandem) verschlägt es die Sprache ·
jemand sagt nichts mehr (zu) ·
nichts mehr einfallen (zu) ·
sprachlos sein ·
verstummen ●
(jemandem) bleibt (da) die Spucke weg ugs., fig. ·
(jemandem) fällt nichts mehr ein (zu) ugs. ·
Gö, jetzt bist stad! ugs., österr.
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›verstummen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›verstummen‹.
Verwendungsbeispiele für ›verstummen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Da verstummte mit einem Male das Lachen der beiden Deutschen.
[Perutz, Leo: Die dritte Kugel, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1988 [1915], S. 113]
Nach dieser Rede verstummte sie, und auch ich lehnte mich schweigend in meine Ecke.
[Christ, Lena: Erinnerungen einer Überflüssigen. In: Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1912], S. 16985]
Sie würden nicht so weit gehen zu sagen: Ich verstumme daran?
[konkret, 1985]
Unter dem Druck ihrer permanenten Erneuerung ist sie fast verstummt.
[Die Zeit, 30.12.2013, Nr. 52]
Aber die Kritik an der größten deutschen Bank verstummt nicht.
[Die Zeit, 31.05.2012 (online)]
selten | häufig | |||||
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