Loveparade-Tragödie :
Polizisten sollten Treppen sichern

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24. Juli 2010: An der Treppe auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofes - die für 21 Menschen zu einer tödlichen Falle wurde
Aus einem nun öffentlich gewordenen Einsatzbefehl geht hervor, dass auch die Polizisten Eingänge, Zäune und Treppen auf dem Veranstaltungsgelände der „Loveparade“ in Duisburg sichern sollten. Sie sollten den Veranstalter „lageabhängig“ unterstützen.

Rund drei Wochen nach der Love-Parade-Katastrophe in Duisburg mit 21 Toten und mehr als 500 Verletzten, sind weitere Hinweise bekannt geworden, die darauf hindeuten, dass die Rolle der Polizei einer genaueren Untersuchung bedarf.

Wie der Internetdienst „Spiegel-Online“ berichtet, geht aus einem Einsatzbefehl der Polizei hervor, dass auch die Polizisten Eingänge, Zäune und Treppen sichern sollten.

Innenminister Ralf Jäger (SPD) beharrt hingegen darauf, die Polizei auf dem Loveparade-Gelände habe „ausschließlich ihre eigenen Aufgaben“, also etwa „die Bearbeitung von Diebstählen, Fundsachen, Verhinderungen von Körperverletzungen wahrnehmen“ müssen.

Dazu habe die Polizei vier Hundertschaften auf dem Gelände eingesetzt gehabt. Daneben habe die Polizei „vorsorglich Kräfte im Raum bereitgestellt“, hatte Jäger am 28. Juli geäußert. Aus dem nun öffentlich gewordenen Einsatzbefehl geht allerdings hervor, dass es bei der Love-Parade drei Einsatzabschnitte (EA) mit rund 2900 Beamten gab.

Der EA „Schutz der Veranstaltung“ sollte den Veranstalter „lageabhängig“ unterstützen, „insbesondere zur Gewährleistung eines sichern und kontrollierten Zugangs/Abgangs zum/vom Veranstaltungsgelände“. Zudem sollten die Beamten „in enger Zusammenarbeit mit dem Ordnerdienst (. . .) das Überspringen von Sicherheitseinrichtungen/-zäunen“ und „das Besteigen von Objekten“ verhindern.