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Hitze, Wasser, UV-Strahlen: Verblitzung droht selbst bei Wolken: So gefährlich ist der Augen-Sonnenbrand
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Female Eyes
Getty Images/iStockphoto/SolStock Ohne Sonnenbrille droht ein Augen-Sonnenbrand - was mitunter sehr schmerzhaft sein kann

Auch die Augen können einen Sonnenbrand bekommen – und der kann zu dauerhaften Schäden führen. Darum sollten Sie jetzt immer eine Sonnenbrille tragen, sobald Sie das Haus verlassen, selbst wenn der Himmel bewölkt ist. FOCUS Online hat einen Augenarzt befragt.

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Die meisten von uns wissen, . Also wird Sonnencreme aufgetragen, um die Haut vor Sonnenbrand zu bewahren. Aber dass auch die Augen vor Sonnenbrand geschützt werden müssen, weiß kaum einer. Dabei ist der beste Schutz zugleich ein Mode-Accessoire: Eine gute Sonnenbrille hilft bei grellem Sonnenschein am besten, sollte aber auch dann zum Einsatz kommen, wenn es bewölkt ist.

"UV-Licht schädigt menschliche Zellen nicht nur auf der Haut, sondern auch in den Augen", erklärt Ludger Wollring vom Berufsverband der Augenärzte Deutschlands gegenüber FOCUS Online. Beim Sonnenbrand der Hornhaut, die gewissermaßen die Windschutzscheibe des Auges ist, sterben die oberflächlich gelegenen Zellen durch die ultraviolette Strahlung ab.

Im Zellverband entstehen Lücken, die sehr schmerzhaft sein können. Es fühlt sich an, als befänden sich kleine Sandkörnchen auf der Augenoberfläche, das Auge tränt und ist extrem lichtempfindlich. Aufgrund dieses Fremdkörpergefühls müssen die Betroffenen häufig die Lider zusammenkneifen. Sie nehmen alles nur noch verschwommen und neblig wahr.

Die Augen werden verblitzt - wie beim Schweißen ohne Schutzmaske

Die Photokeratitis – eine Schädigung, die normalerweise beim Schweißen auftreten kann und deshalb auch Verblitzung genannt wird - kann ein oder beide Augen gleichzeitig betreffen. "Ähnlich wie ein Sonnenbrand, der auf Ihrer Haut auftritt, bemerken Sie den Schaden erst zeitverzögert. Nach einem Tag in der Sonne liegen Sie dann nachts im Bett und die Augen tun höllisch weh", beschreibt Augenexperte Wollring.

Grund zur Panik gebe es deshalb nicht, Erblindung drohe nicht. "Aber es kann einem den Urlaub verderben." Kühlung bringe Linderung. "Am besten, man holt gleich aus der Nachtapotheke eine Augensalbe. Die kann alle ein bis zwei Stunden aufgetragen werden", empfiehlt der Augenarzt. Bis die Hornhautveränderung abgeheilt ist, dauert es etwa ein bis zwei Tage.

Gerade Kinder sind anfällig. Denn ihre Augen sind wesentlich lichtempfindlicher als die von Erwachsenen. Sie verfügen noch über wenig Pigmente und ihre Linsen sind sehr klar. Deshalb schädigen UV-Strahlen besonders rasch Binde-, Horn- und Netzhaut. Eine Sonnenbrille ist darum bereits für kleine Kinder Pflicht.

Symptomen beim Augen-Sonnenbrand

  • Augenschmerzen
  • ein Gefühl, als hätten Sie viele kleine Sandkörnchen auf der Augenoberfläche
  • die Augen brennen
  • rote Augen
  • geschwollene Augen und/oder Lider
  • tränende Augen
  • verschwommenes Sehen
  • Lichtempfindlichkeit
  • Blendung und Halos um Lichtquellen
  • Kopfschmerzen

Zu viel Sonne abbekommen? Jetzt brauchen die Augen Erholung

  • drinnen bleiben – auch dort hilft jetzt eine Sonnenbrille gegen die erhöhte Lichtempfindlichkeit
  • Augen feucht halten
  • Augen nicht reiben
  • Kontaktlinsenträger sollten die Linsen sofort rausnehmen, bis sich die Augen wieder erholt haben
  • legen Sie ein kühles, feuchtes Tuch über die geschlossenen Augen

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"Solange die Augenhornhaut Defekte aufweist, besteht die Gefahr, dass Bakterien in die Hornhaut eindringen und diese nachhaltig schädigen können", sagt der Hornhautspezialist Thomas Reinhard von der Klinik für Augenheilkunde der Uniklinik Freiburg. Da die Schmerzen besonders bei der Bewegung des Augapfels auftreten, sollten die Augen geschlossen gehalten und so wenig wie möglich bewegt werden. "Bewegungen reizen die Nervenfasern der Hornhaut nur zusätzlich."

Neben der Hornhaut ist auch die Netzhaut – die Schicht mit lichtempfindlichen Zellen im Augeninneren – gefährdet. Wer zu lange in die Sonne schaut, riskiert direkt bleibende Schäden an der Netzhaut.

Nicht alle Sonnenbrillen schützen

Der wichtigste Schutz ist eine gute Sonnenbrille. Eine Sonnenbrille sollte einen hohen UV-Schutz haben und das Auge möglichst umschließen – Gletscherbrillen sind ein Beispiel dafür. Denn in einer Studie des Institut national de la santé et de la recherche médicale in Frankreich, fanden die Forscher heraus, dass bei abstehenden Gläsern die UV-Strahlung im Inneren der Gläser aufs Auge zurückreflektiert.

Das Design der Sonnenbrille trägt viel zur Schutzfunktion bei, bestätigt Wollring. Die Sonnenbrille sollte Schutz vor von oben und seitlich einfallenden Lichtstrahlen bieten. Die Brille sollte deshalb idealerweise oben recht dicht am Kopf anliegen; an den Seiten können gebogene Brillengläser oder breite Bügel für zusätzlichen Schutz sorgen.

"Die Sonnenbrille kauft man nicht am Kirmesstand, sondern geht zum Optiker", sagt Ludger Wollring. Medizinisch sinnvoll ist eine Brille, die alle Wellenlängen unterhalb von 400 nm blockiert. Eine CE-Kennzeichnung und die Aufschrift EN 1836:1997 zeugen davon, dass die Brille grundlegenden europäischen Anforderungen genügt. Die Tönung des Brillenglases sagt nichts über den UV-Schutz aus. "Gefährlich sind dunkle Brillen mit unzureichendem UV-Schutz", warnt Wollring. "Sie sorgen dafür, dass sich die Pupille weitet. Dadurch erreicht dann besonders viel Strahlung die Netzhaut."

Ist die Sonne Schuld an Augenkrebs?

Wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schreibt, deuten aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse darauf hin, dass verschiedene Formen von Augenkrebs in Zusammenhang mit einer lebenslangen Sonnenexposition stehen können. Denn neben der Hornhaut ist auch die Netzhaut – die Schicht mit lichtempfindlichen Zellen im Augeninneren – gefährdet. Also nicht zu lange in die Sonne schauen, das kann bleibende Schäden an der Netzhaut verursachen.

 

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