Die Befürchtungen sind wahr geworden: Die giftige Schlammwelle, die sich in Ungarn ausbreitet, hat auch die Donau erreicht. Die Wasserbehörde hat einen erhöhten Laugengehalt in dem Gewässer festgestellt.
Der durch einen Unfall in einer ungarischen Aluminiumfabrik ausgelaufene Giftschlamm hat am Donnerstagmorgen den zweitlängsten Fluss Europas erreicht. Bei Messungen am Zusammenfluss von Raab und Donau sei ein leicht erhöhter Laugengehalt festgestellt worden, sagte ein Vertreter der Wasserbehörde. Normalerweise liege der pH-Wert bei acht Prozent, die Messungen hätten Werte um neun Prozent ergeben. Das Ökosystem des Stroms sei gefährdet.
Am Montag war aus einem Auffangbecken in einer Aluminiumfabrik in Ajka, 165 Kilometer westlich der ungarischen Hauptstadt Budapest, hochgiftiger roter Schlamm ausgelaufen, ein Abfallprodukt der Aluminiumproduktion. Etwa 1,1 Millionen Kubikmeter Giftschlamm breiteten sich in den umliegenden Dörfern aus. Vier Menschen kamen ums Leben, darunter ein Kleinkind, mehr als 120 weitere wurden verletzt. Drei Menschen werden noch immer vermisst. Die ungarische Regierung hatte am Mittwoch gesagt, die Reinigungsarbeiten könnten bis zu einem Jahr dauern.