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Baptiste Giabiconi "Als würde ich schweben"

Baptiste Giabiconi
Baptiste Giabiconi
© PR
Gala begleitete Karl Lagerfelds Schützling Baptiste Giabiconi zum Dreh nach Neuseeland - und sprach mit ihm über seinen Entdecker und den kometenhaften Aufstieg als Model

Arbeiterjunge trifft Modezar

, Modezar ist hingerissen von der Schönheit des Jungen und macht ihn zum Star-Model - klingt kitschig, ist aber so passiert. Noch vor anderthalb Jahren montierte Baptiste Giabiconi, 20, Hubschrauber in Marseille. Ein Scout wurde damals auf ihn aufmerksam, stellte den Kontakt zur Agentur DNA her, die ihn dann zu einem Casting von Karl Lagerfeld schickte. Dank Lagerfeld kann Baptiste sich seine Jobs mittlerweile überall auf der Welt aussuchen.

In Auckland drehte er gerade den neuen Taft-Werbespot für Schwarzkopf. Wer angenommen hatte, dass der 1,88 Meter große Beau an der Hotelbar mit hübschen Neuseeländerinnen Champagner schlürfen würde, wurde eines Besseren belehrt. Baptiste hatte seine Freundin mitgebracht: Marie, eine Hydrotherapeutin aus Aix-en-Provence. Als wir ihn am ersten Tag am Set treffen, schlägt er vor, für das Interview an die Bar zu gehen. Also doch Champagner? Keineswegs. Keinen Tropfen Alkohol rührt er an. Entspannung heißt für ihn: morgens seine Bahnen im Hotelpool ziehen, in den Drehpausen Work-out machen.

Baptiste mit Model Natalie und beim Bungee-Sprung von der Harbour Bridge in Auckland.
Baptiste mit Model Natalie und beim Bungee-Sprung von der Harbour Bridge in Auckland.
© PR

Sie wurden binnen kürzester Zeit vom Monteur zum Model – was hat Ihr Leben heute noch mit dem von damals zu tun?

Eigentlich ist nichts mehr wie früher. Das Leben ist jetzt wie ein Traum. Früher bin ich morgens um sieben aufgestanden, in die Fabrik gegangen, habe die Stechuhr gedrückt und dann bis abends gearbeitet. Heute gehe ich die Tage gemütlich an. Ich muss auch nicht mehr jeden Tag arbeiten. Durch Karl stehe ich auf einmal im Rampenlicht.

Und wie fühlt es sich an, berühmt zu sein?

Manchmal werde ich auf der Straße erkannt. Das freut mich, vor allem weil die Leute immer unheimlich nett zu mir sind. Aber ich würde nie behaupten, dass ich berühmt bin. Was bedeutet schon „berühmt“? An einem Tag ist man vielleicht bekannt, aber am nächsten Tag ist man niemand mehr. Mir ist vor allem meine Familie wichtig – und dass ich Spaß an meinem Beruf habe.

Sie fliegen um die Welt, werden überall auf schicke Partys eingeladen. Wie aufregend ist das Jetset-Leben?

Für mein Gefühl führe ich gar kein Jetset-Leben. Ich trinke keinen Alkohol, nehme keine Drogen und versuche, mich gesund zu ernähren. Von Abendveranstaltungen halte ich mich möglichst fern. Ich gehe eigentlich nur hin, wenn es für den Job erforderlich ist. Und wenn ich in Paris arbeite, fahre ich meist am Wochenende nach Hause nach Marseille, um mich zu erholen.

Was genau finden Sie an Ihrem neuen Leben spannend?

Es ist toll, so viel zu reisen. Außerdem ist es schön, seinen Lebensunterhalt auf angenehme Weise verdienen zu können. Ich habe mir gerade meine erste Wohnung gekauft. Das war für mich keinesfalls selbstverständlich. Ich weiß noch, wie es war, als ich in der Fabrik für 1000 Euro im Monat gearbeitet habe. Mit so wenig Geld ist es schwierig, sich ein Leben aufzubauen, Pläne zu verwirklichen, zu reisen. Ich stamme aus einer Arbeiterfamilie. Meine Eltern haben sich ein Leben lang aufgeopfert, und es hat sehr lange gedauert, bis sie sich ein Haus leisten konnten.

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Hat Ihr neuer Beruf auch Nachteile?

Eigentlich kaum. Zwar ist man selten zu Hause und oft getrennt von den Menschen, die man liebt, aber das gehört dazu. Man kann nun mal nicht alles haben.

Sie gelten als Muse von Lagerfeld ...

Es schmeichelt mir sehr, wenn man sagt, dass ich Karl inspiriere. Auf der anderen Seite: Was bedeutet der Begriff "Muse" eigentlich? Ich fühle mich einfach, als würde ich schweben.

Lagerfeld hat mal über Sie gesagt, Sie kämen ihm wie ein Adoptivsohn vor. Wie beschreiben Sie umgekehrt Ihre Beziehung zu ihm?

Wir haben nach unserer ersten Begegnung schnell ein sehr enges Verhältnis aufgebaut, viel enger als bei Freunden sonst üblich. In Paris sind wir schon oft miteinander essen oder einkaufen gegangen. Aber ich habe ihn nie wie einen Vater oder einen Onkel gesehen. Man kann unsere Beziehung gar nicht definieren. Sie ist jenseits von allem, was man sonst kennt.

Er hat Sie sogar schon mal als seinen Erben bezeichnet. Was sagen Sie dazu?

Darüber möchte ich ungern sprechen, das geht mich auch nichts an. Ich mag Karl, seine Persönlichkeit, und ich bin dankbar für alles, was er schon für mich getan hat. Beruflich wie menschlich.

Vor Drehbeginn machten Sie vorhin Ihre Fitnessübungen. Haben Sie schon vor dem Modeln so viel Wert auf einen perfekten Körper gelegt?

Ich habe mich schon immer gerne gepflegt. Im Bad brauche ich morgens mindestens eine Stunde für Kuren, Masken, Föhnen und Styling. Danach muss ich aussuchen, was ich anziehe. Auch das dauert. Ich habe eine ziemlich große Auswahl an Klamotten.

Für den Dreh des Werbespots wird Baptiste Giabiconi mit Produkten der neuen Männerserie "Drei Wetter Taft Power 'N Touch" gestyl
Für den Dreh des Werbespots wird Baptiste Giabiconi mit Produkten der neuen Männerserie "Drei Wetter Taft Power 'N Touch" gestylt. Damit auch kopfüber alles in Form bleibt.
© PR

Von Chanel, oder?

Es ist viel Chanel dabei. Sachen, die mir Karl geschenkt hat.

So viel Aufwand bei der Kleiderauswahl betreiben normalerweise nur Frauen.

Inzwischen gibt es auch immer mehr Männer, die auf sich achten. Dadurch verliert man ja nicht an Männlichkeit. Meiner Meinung nach hat ohnehin jeder Mann eine feminine Seite. Manche zeigen sie stärker, andere weniger. Ich finde es gut, wenn Männer auf sich achtgeben.

Schönheit vergeht irgendwann. Denken Sie jetzt schon darüber nach, was Sie später machen wollen?

Für die Zukunft habe ich schon eine Menge Projekte geplant. Ich möchte eine Gesangskarriere starten, im Bereich Elektro-Pop-Rock. Es muss nicht unbedingt etwas sein, was eine Botschaft vermittelt - lieber möchte ich Musik machen, zu der getanzt wird. Ich möchte die Menschen in meiner Umgebung lächeln sehen.

Estelle Marandon

gala.de

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