Achtung!!!
Aktueller Hinweis! Die Gebäude sind baufällig. Bitte betreted
Gebäude nur von der Hofseite. Passt auf, wo ihr hintreted. Andere
sind hier leider schon eingebrochen.Nutzt die
Spoiler.
Der
Lost Place ist ein landschafts- und stadtbildbeherrschender
Industriekomplex geprägt durch den großartigen Backsteinbau
burgartigen Charakters mit zentralem Turm.
Geschichte
Die bis 1972 betriebene gründerzeitliche Großmühle hat eine bis ins
Jahr 987 reichende Geschichte. Böllberg zählt zu den ältesten
Mühlenstandorten Mitteldeutschlands. In einer Urkunde Kaiser Ottos
III. von 987 ist eine Schiffsmühle in Böllberg erwähnt. Das Kloster
Neuwerk besaß im 13. Jahrhundert zehn Mühlen, darunter auch die
Mühlen in Böllberg und Trotha. Nach der Auflösung des Klosters im
16. Jahrhundert wurde die Böllberger Mühle dem Amt Giebichenstein
zugeschlagen.
Danach erlebte die Mühle eine wechselvolle Geschichte. 1785 wurde
sie durch Brand stark in Mitleidenschaft gezogen. Das 19.
Jahrhundert brachte einen mehrmaligen Besitzerwechsel: 1845 den
Kröllwitzer Papierfabrikanten Keferstein und 1858 den badischen
Mühlenbesitzer Hildebrand.
1863/64 errichtete Hildebrand einen modernen Neubau. In der Nacht
zum 18. Juli 1875 brannte die Mühle völlig aus, aber schon im
folgenden Jahr konnte der Mühlbetrieb wieder aufgenommen
werden.
Die Hildebrandschen Mühlenwerke wurden 1888 unter Übernahme des
schon seit altersher bestehenden fiskalischen Mühlenbetriebes "L.
Hildebrand, Mühlenbetrieb", Böllberg bei Halle, mit dem Zweck des
Betriebes von Getreidemühlen und Getreidehandel gegründet.
Durch ständige Erweiterung bis 1896 erhielt die Mühle ihre heutige
Form aus Backstein. Der weithin sichtbare 38 Meter hohe Wasserturm
diente als Reservoir der Sprinkleranlage zum Schutz gegen
Brände.
1908 erfolgte Zukauf der Stadtmühle, ehem. K. Jung, in Halle.
Zwischen 1927 und 1932 fanden in Böllberg noch einmal
Modernisierungsarbeiten statt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zur Verstaatlichung der
Großmühle. Bis 1972 erfolgte der Weiterbetrieb zur Herstellung von
Mischfutter. Durch die veraltete Technik war jedoch der
schleichende Niedergang vorprogrammiert. Zwischen 1975 und 1990
wurde ein Teil der Gebäude als Kindergarten und Kinderheim genutzt.
1988 erfolgte der Schutzstatus als technisches Denkmal. Nach der
Wende entstand die Idee einer Freizeitnutzung (Diskothek,
Theater,...), doch drei Großbrände in den Jahren 1992/94 haben
diese Bemühungen zunichte gemacht. Ein Teil der Gebaeude ist nun
schon Feuer-"entkernt". Seither wartet dieses technische Denkmal
auf seinen unvermeidlichen Abriß.
Neuerdings zeigt sich aber ein Lichtstreif am Horizont, die guten
alten Turbinen wurden vom Jahrzehnte alten Schlick zu befreit. Sie
sind von so hoher Qualität, dass sie wieder Instand gesetzt werden
können. In den nächsten Jahren soll hier ökologisch Strom aus
Wasserkraft erzeugt werden.
Seht
euch auf dem weitläufigen Areal um. Das Ensemble besteht aus den
Resten der alten barocker Mahlmuehle (ca. 1720), dem altem Speicher
(1863), der Weizen- und Roggenmuehle (1875/76), dem neuem Speicher
(1880), den weithin sichtbaren Treppen- und Wasserturm (1875/76),
einen Zwischenbau (1875/76), Silo und Reinigung, Maschinenhaus mit
Schornstein auf der Saaleinsel, Reste von Kai- bzw. Hafenanlage mit
Ausleger-Gelenk-Kran und Eisenbahnanschluss, einer Hofbebauung mit
den ueberformten Gebaeuden des 18.Jahrhunderts. Dort findet ihr
sechs 100-PS-Voith-Turbinen und das Generatorenhaus. Sehenswert ist
auch die Fabrikantenvilla, im Stil der englischen Fabrikarchitektur
des 19. Jahrhunderts.
(Quelle:
Denkmalverzeichnis der Stadt Halle)
In der Nähe des
Parkplatzes kommt ihr aufs Gelände.
Achtung!!! Lost
Place, nichts für Kinder. Geht nicht allein und haltet immer
die Augen offen. Bei Tageslicht sieht man sowieso alles am
besten.