Bosch und Cariad: Testprojekt für automatisches Laden im Parkhaus

CES 2024 Die Zeit im Parkhaus können Elektroautos zum Laden nutzen. Das soll bei einem Testprojekt von Bosch und Cariad künftig vollautomatisch geschehen.

Artikel veröffentlicht am ,
Der Laderoboter soll das automatisch eingeparkte Elektroauto laden.
Der Laderoboter soll das automatisch eingeparkte Elektroauto laden. (Bild: Bosch)

Der Automobilzulieferer Bosch und die VW-Softwaretochter Cariad testen das vollautomatische Laden von Elektroautos in einem Parkhaus. In dem Testprojekt werden "Elektrofahrzeuge fahrerlos zu einem freien Parkplatz mit einer Lademöglichkeit geleitet und über Laderoboter automatisiert geladen. Sei der Ladevorgang beendet, werde das Fahrzeug fahrerlos wieder auf einen Stellplatz manövriert", teilte Bosch am 8. Januar 2024 mit.

Der Versuch basiert auf dem sogenannten Automated Valet Parking (AVP), das Bosch zusammen mit Mercedes-Benz entwickelte und in einem Parkhaus am Stuttgarter Flughafen bereits installiert hat.

Testparkhäuser von Bosch und Cariad

Bosch und Cariad testeten nun in zwei hauseigenen Parkhäusern die dafür notwendige Technik. "Im Mitarbeiterparkhaus von Cariad in Ingolstadt erproben die beiden Unternehmen das fahrerlose Parken mit Automated Valet Parking, während im Entwicklungs-Parkhaus von Bosch in Ludwigsburg auch fahrerloses Laden mit Automated Valet Charging getestet wird", hieß es weiter.

Laut Bosch ist es mit der Technik möglich, mehrere Fahrzeuge ohne menschliche Interaktion zu laden und abzustellen. "Das steigert die Effizienz der Ladeinfrastruktur, optimiert die Nutzung von Ladestationen und reduziert für den Kunden lästiges Warten an der Ladesäule", schreibt das Unternehmen. Zudem könnten damit Blockiergebühren an der Ladesäule vermieden werden.

Aus den veröffentlichten Fotos geht hervor, dass der Laderoboter über einen Typ-2-Stecker verfügt, der nur Wechselstromladen ermöglicht. Eine Gleichstromladung dürfte sich ohnehin als schwierig erweisen, weil die Gleichstromkontakte beim CCS-Standard in der Regel durch eine zusätzliche Kappe geschützt sind, die ein Roboter nicht so einfach entfernen beziehungsweise wieder aufstecken kann. Daher dürfte sich das automatische Laden vorerst nur für längere Parkvorgänge lohnen.

Parkhaus übernimmt die Autosteuerung

Voraussetzung für das AVP-System ist eine entsprechende Ausstattung des Parkhauses mit Sensoren. Im Pilotparkhaus am Stuttgarter Flughafen kommen anstelle der zunächst eingesetzten Lidar-Sensoren spezielle Videokameras von Bosch zum Einsatz. Diese erkennen die freien Parkplätze, überwachen den Fahrkorridor sowie dessen Umfeld und erfassen Hindernisse oder Personen auf der Fahrspur. In einer eigens im Parkhaus installierten Computerzentrale wird die Route der Fahrzeuge zum freien Parkplatz berechnet.

Die Fahrzeuge selbst müssen nicht über die erforderliche Sensortechnik verfügen, um autonom durch das Parkhaus fahren zu können. Ein Auto muss jedoch WLAN haben, um mit dem System kommunizieren zu können. Es braucht zudem ein Automatikgetriebe, Schnittstellen zum Antriebsstrang für Lenkung und Bremse sowie ein System zur Schlüsselverwaltung, das es ermöglicht, dass das Auto fährt, obwohl der Fahrer abgeschlossen hat.

Bosch hat nach eigenen Angaben damit begonnen, bundesweit weitere Parkhäuser mit der Technik auszurüsten.

Nachtrag vom 9. Januar 2024, 13:31 Uhr

Einer Bosch-Sprecherin zufolge will das Unternehmen langfristig auch automatisiertes DC-Laden möglich machen. Aktuell könne der Roboter das noch nicht. Bosch führe aber bereits intensive Gespräche mit verschiedenen Autoherstellern, "wie wir die Herausforderung mit der DC-Schutzklappe künftig lösen können".

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schueppi 10. Jan 2024

Typ2 und CSS sind ja Standardstecker...? Das einzige das fehlt ist das Öffnen der DC...

Kupferfanatiker 10. Jan 2024

Das ist so nicht richtig, ein Stecker führt die Verlust als Wärme ab und darf...

MarcusK 09. Jan 2024

Da würde ein kleiner QR Code irgendwo reichen, wo drin steht welcher Auto-Type es ist...



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