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Eichhörnchen: Freu(n)de im Garten

Puschelschwanz, Knopfaugen und niedliche Pinselohren – Eichhörnchen kennt jeder. Was Zoologen als Sciurus vulgaris bezeichnen, steht beim Menschen auf der Beliebtheitsskala ganz oben. Die beliebten Nager, die auch gerne mal in unseren Gärten vorbeischauen, im Porträt.


20.02.2023 - 16:38 Uhr
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Eichhörnchen

Mit ihrem Puschelschwanz und den Öhrchen sind Eichhörnchen einfach unglaublich niedlich – was für eine Freude, wenn eines im Garten umher klettert!

Foto: iStock/CreativeNature_nl
Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste im Überblick

  • Eichhörnchen leben von Natur aus im Wald. In den Baumkronen befinden sich auch die Kobeln, die Behausungen der Hörnchen.
  • Die putzigen Tiere zählen zu den Allesfressern. Obst, Nüsse, Insekten und Vogeleier stehen auf ihrem Speiseplan.
  • Auch im Winter kann man Eichhörnchen entdecken, denn sie halten Winterruhe, keinen Winterschlaf.
  • Eichhörnchen sind Einzelgänger und die Weibchen sind allein für die Aufzucht der Jungen verantwortlich.

Sciurus vulgaris – der wissenschaftliche Name klingt eher unspektakulär, dahinter verbirgt sich aber eines der beliebtesten Wildtiere im Garten, das Europäische Eichhörnchen. Wo immer das Nagetier im Garten auftaucht, fesselt es alle Blicke, man kann einfach nicht wegsehen. Egal, ob das Hörnchen emsig einen Baum hoch huscht, sich flink durch feines Geäst windet oder aufrecht sitzend an einer Nuss knabbert. Bei Gefahr flüchten die Nagetiere auf den nächsten Baum, von wo aus sie dann nicht selten lautstark und aus sicherer Entfernung nach unten schimpfen.

Eichhörnchen sind eine Gattung innerhalb der Familie der Hörnchen und weltweit mit zahlreichen Arten vertreten. Von diesen Arten gibt es in Mitteleuropa nur das Europäische Eichhörnchen, allerdings in mehreren Unterarten.

Garten und Co.: Hier sind Eichhörnchen zu entdecken

Von Natur aus leben Eichhörnchen im Wald, vor allem in Laub- und Mischwäldern. Inzwischen leben sie aber auch in Parks und Gärten, deren Bäume oft ein besseres Nahrungsangebot auf engem Raum bieten. Im Garten sieht man Eichhörnchen besonders im Herbst und Winter, wenn sie auf Nahrungssuche gehen.

Eichhörnchen im Wald

Na, hallo! In ihrem Haupt-Zuhause, dem Wald, trifft man Eichhörnchen am häufigsten an.

Foto: iStock/Tashi-Delek

Aussehen und Merkmale der Eichhörnchen

Das Auffälligste beim Eichhörnchen ist neben der Farbe der buschige Schwanz, der nahezu so lang wie der ganze Körper ist. Und der ist keine reine Zierde, sondern eine Art Multitool: Der Schwanz leitet im Sommer überschüssige Körperwärme ab und dient im Winter als Kuscheldecke, mit der sich das Hörnchen fast komplett zudecken kann. Bei den für menschliche Verhältnisse gewagten Sprüngen von Ast zu Ast dient der Schwanz als Steuer und Fallschirm, im dünnen Geäst von Bäumen als Balancierstange. Ihre auffälligen Pinsel an den Ohren haben die Hörnchen nur im Winter, im Sommer sind die Haarbüschel entweder sehr klein oder gar nicht vorhanden.

Europäische Eichhörnchen haben unterschiedliche Fellfarben, aber immer einen weißen oder hell-cremefarbigen Bauch. Das übrige Fell kann unterschiedlich gefärbt sein und die Farbe kann je nach Jahreszeit oder Lebensraum noch variieren – von Rotbraun über Fuchsrot bis hin zu fast Schwarz sind alle Farbtöne möglich.

Mehr zu tierischen Gästen im Garten

Was sind Grauhörnchen?

Das Grauhörnchen (Sciurus carolinensis) gehört eigentlich zu den nordamerikanischen Arten, wurde aber auf den britischen Inseln und auch in Italien eingebürgert. Die größeren und stärkeren Grauhörnchen verdrängen die heimischen Arten nach und nach von ihren Bäumen und gehen zudem auch noch mit einem Virus auf ihre roten Artgenossen los. Denn Grauhörnchen übertragen ein Eichhörnchen-Pockenvirus, gegen das sie selber immun sind, die Eichhörnchen aber nicht.

Nahaufnahme eines Grauhörnchens im Wald

Grauhörnchen können immer häufiger in den heimischen Gärten und Wäldern angetroffen werden.

Foto: iStock/legna69

Eichhörnchen: Das ist ihre Lebensweise

Eichhörnchen sind tagaktive, wuselige und sympathische Gesellen, die immer irgendwie auf dem Sprung zu sein scheinen. Auf der anderen Seite ist bei Eichhörnchen im Sommer aber um die Mittagszeit regelmäßiges Power-Chillen angesagt – das muss schon sein. Im Herbst sind die Nager ganztägig unterwegs und suchen auf Bäumen im Wald ebenso emsig nach Futter wie im Garten. Im Winter schlafen die Tiere meist, sind aber stundenweise aktiv, um Nahrung zu suchen. Denn Eichhörnchen halten nur Winterruhe, keinen Winterschlaf. Daher kommen sie in dieser Jahreszeit auch ans Vogelfutterhaus.

Spezielle Tasthaare im Gesicht und an anderen Körperteilen ergänzen die guten Augen und erweitern das Raumgefühl der Eichhörnchen – und machen sie zu kletternden Sensorplattformen mit einer Art 3D-Rundblick – kein Wunder, dass sich die Nager auf Bäumen mit dichtem Geäst so gut zurechtfinden.

Kobel: Eichhörnchen-Wohnungen in oberster Etage

Eichhörnchen bauen sich fußballgroße Penthouse-Wohnungen aus Zweigen und Moos in den Astgabeln, die sogenannten Kobel, ziehen aber auch in ausgediente Höhlen von Spechten oder Nistkästen. Die Kobel haben zwei Eingänge, sodass immer ein Notausgang da ist. Kommt ein Baummarder oder ein anderer Feind wie Habicht, Eule und Wiesel – dem Nest zu Nahe, haben die Hörnchen einen Notausgang zur Flucht. Und sogar noch weitere Kobel als Quartier. Die Nester dienen das ganze Jahr als Wohnung und Schlafplatz sowie im Frühjahr und Sommer auch als Kinderstube.

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Paarung und Nachwuchs

Die Paarungszeit der Eichhörnchen beginnt oft schon im Frühjahr und ist eine turbulente Zeit für die Tiere, die sonst eher Einzelgänger sind. Nach wilden Verfolgungsjagden um den Stamm dicker Bäume herum lässt sich das Weibchen schließlich im Kobel verführen und bringt fast 40 Tage später bis zu fünf Junge zur Welt. Ab hier muss das Weibchen sich alleine um die Jungen kümmern. Der Vater musste das Nest längst verlassen, Hörnchen sind alleinerziehend. Ältere Weibchen bekommen oft noch einen zweiten Wurf im selben Jahr. Die Jungtiere sind nach vier Monaten selbstständig.

Nahrung der Eichhörnchen

Eichhörnchen fressen nicht, wie ihr Name vermutet lässt, am liebsten Eicheln, sondern alles, was der Wald ihnen so bietet: Obst, Beeren, Nüsse, Samen, Zapfen, Pilze oder junge Rinde. Vielseitig, aber nicht immer vegetarisch, denn die Nager sind nun einmal Allesfresser und leben auch von Insekten. Zudem kommt es vor, dass nicht nur Vogeleier auf dem Speiseplan stehen, sondern auch gleich die Jungvögel. Das gibt auf der hohen Putzigkeits-Skala den wohl einzigen Punkt Abzug, ist aber Natur und bedroht den Bestand der Vögel nach aktuellem Wissen nicht.

Eichhörnchen auf Nahrungssuche in einer Vogelfutterstation

Lecker, Nüsse! Da ist das Eichhörnchen dank der Futterstelle glücklich.

Foto: iStock/Alla Morozova

Eichhörnchen sammeln Vorräte für den Winter

Das Nahrungsüberangebot im Herbst nutzen Eichhörnchen und legen sich Vorräte für den Winter an, indem sie haltbare Nüsse oder Bucheckern portionsweise vergraben oder verstecken. Dabei sind die Tiere so eifrig, dass sie Hunderte Verstecke als Wintervorrat anlegen. Die Hörnchen finden die Nüsse mit ihrem ausgezeichneten Geruchssinn und Orientierungssinn sogar am Boden unter einer dicken Schneedecke wieder, aber nicht alle. Diese keimen nach dem Winter und verjüngen so den Wald – ein kleiner Trick der Natur.

Wie kann man Eichhörnchen im Garten helfen?

Mit wenig Aufwand können Sie Eichhörnchen in Ihrem Garten Gutes tun. Pflanzen Sie heimische Bäume wie Haselnüsse oder Walnüsse und sorgen Sie in heißen Sommern für eine Wasserstelle, eine Vogeltränke reicht schon. Falls Sie im Garten eine Regentonne stehen haben, sollten Sie diese am besten abdecken. Das verhindert, dass die Eichhörnchen im Wasser ertrinken. Oder Sie erleichtern den Ausstieg mit einem Ast oder einem Brett. Damit helfen Sie auch anderen Tieren, aus der Regentonne herauszuklettern.

Wie viele andere Tiere, finden auch Eichhörnchen nicht genug Nahrung und haben Schwierigkeiten, Wintervorräte anzulegen. Um ihnen zu helfen, können Sie im Winter die Eichhörnchen füttern: Es gibt spezielle Futterautomaten, aus denen sich die cleveren Tiere Nüsse selber holen können. Die Futterstelle stellen Sie am besten in der Höhe auf, damit das Eichhörnchen sich in Ruhe am Futter bedienen kann. Eine Mischung aus Samen und Früchten ist optimal.

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