Auf die Plätze, fertig, Funk!

Bluetooth gehört zu den vielseitigsten Funktechniken.

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Bluetooth gehört zu den vielseitigsten Funktechniken. Es ersetzt lästige Kabelverbindungen und koppelt verschiedenste Geräte drahtlos und auch ohne Sichtkontakt. Vor allem für den PC gibt es mittlerweile eine stattliche Anzahl kompakter USB-Dongles, die sich zum Surfen, Tippen, Mausen, Drucken oder auch zum Datenabgleich eignen.

Im Test sind sieben Kandidaten vertreten, die zur Funkklasse 1 gehören und bis zu 100 Meter überbrücken sollen. Bisher waren nur Geräte der stromsparenden, also für mobilen Einsatz gedachten Klassen 2 und 3 gebräuchlich, die für maximal 10 oder 50 Meter ausgelegt sind. Sie senden mit maximal 1 mW, respektive 2,5 mW.

Mit der maximalen Sendeleistung von 100 mW spielen Klasse-1-Geräte hingegen fast in derselben Liga wie die Telefonie-Technik DECT und die WLAN-Funknetze, die mit bis zu 300mW für rund 300 Meter ausgelegt sind – wenn Wände im Wege sind oder Daten zwischen Nachbarhäusern übertragen werden sollen, sind Klasse-1-Funker also ratsam.

Alle Testkandidaten werden über USB an den PC angeschlossen. Von der Berliner Firma AVM stammt BlueFritz! USB, von Allied DataTechnologies der Tornado Bluetooth USB-Pen. MSI lieferte den PC2PC Bluetooth Transceiving Key und die Taiwan-Schmiede Tecomden BT3030. Von Aiptek erhielten wir den Bluetooth USB AdapterClass 1, von Allnet den All1570 sowie von Vivanco den AirConAction.

Die letzten fünf haben gemeinsam, dass deren Bluetooth-Software vollständig vom Dritthersteller Widcomm stammt. Deshalb sind sie trotz teilweise verschiedener Versionen sehr ähnlich ausgestattet – erst bei genauer Untersuchung zeigen sich kaufentscheidende Unterschiede.

Alle Prüflinge sind gemäß der Bluetooth-Spezifikation 1.1 entwickelt. Dementsprechend haben sie für jedes der Bluetooth-Anwendungsfelder, surfen, faxen, tippen, etc; ein sogenanntes Profil, das entsprechende Kommunikationsprotokolle festlegt. In Bluetooth 1.1 waren zunächst "nur" zwölf Profile festgelegt, inzwischen sind etliche weitere dazukommen.

So kann man zum Beispiel mit dem Dial-up Networking Profile drahtlos eine Bluetooth-Verbindung zu einem Modem herstellen und darüber surfen. Das LAN-Access Profile und das Personal Area Network Profile dienen zur Netzwerkkopplung (während Letzteres "Ethernet over Bluetooth" erlaubt, nutzt das ältere LAN Profile das umständlichere Point-to-Point-Protokoll). Wer etwa ISDN-Anwendungen über Bluetooth nutzen will, also Anrufbeantworter oder Telefonieprogramme, der braucht das Common ISDN Access Profile. Für die Faxübertragung gibt es das FaxProfile, und so weiter.

Bluetooth liefert im asynchronen Modus bis zu 723 kBit/s und sendet bis zu 57,6 kBit/s. Theoretisch lassen sich also bis zu 90 KByte/s befördern, also fast so viel wie herkömmlicheT-DSL-Leitungen bestenfalls anliefern (768 kBit/s). Der Durchsatz von üblichen ISDN-Anschlüssen wird sogar klar überboten, selbst wenn man deren beide B-Kanäle bündelt (je 64 kBit/s). Als Medium für die LAN-Kopplung ist Bluetooth zwar auch geeignet, doch wer ausschließlich an einer Funkvernetzung interessiert ist, sollte besser zur WLAN-Technik greifen, denn diese ist im Gegensatz zu Bluetooth nur für Ethernet-Verbindungen konzipiert und mehrfach schneller (zwischen 500 und 600 KByte/s).

Um zu ermitteln, wie nahe der Datendurchsatz dem theoretischen Maximum kommt, haben wir jeweils zwei identische Geräte in vier Messaufbauten mit Entfernungen von 1, 5, 20 und 100 Metern getestet. Die ersten drei liefern ein Bild über deren Eigenschaften in Gebäuden.

Aufbau 1 stellt die wohl einfachsten Bedingungen und lässt die höchsten Durchsatzraten erwarten. Bei Nummer 2 und 3 stand ein Gerät in einem Büroraum, das andere um die Ecke im Flur – dieTestkandidaten mussten durch die Wand funken und so ihre Tauglichkeit für den Einsatz in Gebäuden beweisen. Die vierte Messung fand im Freien statt und die Funkpartner hatten freie Sicht zueinander -- so kann man darauf schließen, wie gut sie sich für die Kopplung von PCs in Nachbargebäuden eignen.

Da die Wetterverhältnisse die Fehlerrate bei der Übertragung beeinflussen (Wassermoleküle in der Luft erhöhen die Dämpfung aufder Funkstrecke und damit die Fehlerrate), sind die Resultate des vierten Messplatzes nur bedingt auf andere Umgebungen übertragbar – sie kamen bei trockenem und winterlich-kaltem Wetter zu Stande.

Als Benchmark-Software diente das Programm NetIO 1.13, das wir auf zwei Windows-XP-Notebooks eingerichtet haben. NetIO ermittelt anhand verschiedener Paketgrößen den Datendurchsatz auf TCP/IP-Verbindungen, sodass wir für diese Messung die beiden Geräte wenn möglich über das LAN-Profil gekoppelt haben (PAN im Falle der AVM-Stöpsel, da diese kein LANP haben).

Einige Prüflinge hatten trotz vollmundiger Werbung große Probleme, 100 Meter zu überbrücken, aber auch bei den übrigen drei Messungen zeigten manche unerwartete Schwächen. Andere schienen von der Entfernung kaum beeindruckt. Die teilweise drastischen Unterschiede rühren von unterschiedlichen Sendepegeln und Empfangsempfindlichkeiten her, aber auch von der Güte der Antennenankopplung an den Bluetooth-Chipsatz. Während die ersten beiden Parameter problemlos erfasst werden können, gibt es für den dritten Bereich kein Maß. Doch letztlich spielt es für die Praxis keine Rolle, woher die Durchsatzraten rühren – Hauptsache ist, sie liegen möglichst nahe am Maximum von 90 KByte/s. Die Messergebnisse der Prüflinge haben wir im Diagramm grafisch dargestellt.

Reichweitentests zeigen aber nur die Eigenschaften, die für die LAN-Kopplung oder für schnelles Surfen via DSL von Bedeutung sind (dabei nutzt ein Bluetooth-Client über einen Bluetooth-LAN-Access-Point einen DSL-Anschluss). Darüber hinaus haben wir den Funktionsumfang der Geräte erfasst sowie deren Einrichtung und Bedienung bewertet.

In einer weiteren Prüfreihe mussten die Steckerchen ihre Koppelkünste beweisen, denn in der Praxis sollen sie ja nicht nur mit baugleichen Gegenstellen sprechen können, sondern auch mit Bluetooth-Geräten anderer Hersteller. Dafür haben wir aus verschiedenen Produktgruppen besonders verbreitete Vertreter als Referenzgeräte ausgewählt. Internet-Verbindungen mussten die Prüflinge zu den ISDN-Access-Points von Astradis und AVM aufbauen (Pico ISDN sowie BlueFritz! AP-X). Diese beiden liefern ISDN-Verbindungen ins Internet. Stellvertretend für Bluetooth-Handys diente das Sony Ericsson T68i als mobile Surf-Station. Als vierte Gegenstelle kam der Handheld PalmTungsten T zum Einsatz, der über Bluetooth Daten mit dem PC synchronisieren sollte.

BlueFritz! USB gehört mit seinem Volumen von 5,4 cm x 0,9 cm x 2,0 cm zu den kleinsten Vertretern seiner Gattung. Bluetooth- und USB-Betrieb zeigen je eine LED auf der Oberseite an. Der Lieferumfang ist, wie von AVM gewohnt, umfangreich: Neben der Fritz!-Software, die ein großes Sortiment an ISDN-Anwendungen, etwa für Fax-, Telefon-, Web- und Datendienste nebst deutschem Handbuch enthält, gibt es mit BlueFritz! eine AVM-eigene Bluetooth-Software.

Bisher einmalig im Bluetooth-Bereich ist ihre Monitor-Funktion, die ausführlich über die Qualität der Funkverbindung anhand von Sende- und Empfangspegel oder Signal-Rauschabstand informiert. Die Hard- und Software-Installation geht schnell von der Hand. Bluetooth-Gegenstellen sucht und koppelt man unter der Registerkarte Access Point: Nach einem Klick auf den Namen des gewünschten Funkpartners wird ein Zugriffspasswort abgefragt. Die eigentliche Datenkommunikation wird von Haus aus mit dem Bluetooth-üblichen Verfahren verschlüsselt.

Um einen bestimmten Bluetooth-Dienst der angekoppelten Gegenstelle zu nutzen, muss man einen eigenen Dialog öffnen und kann dann zwischen schlichter serieller Verbindung, Dial-up Networking, PAN-Vernetzung oder ISDN-Kommunikation wählen. Bluetooth-Manager anderer Hersteller sind in dieser Hinsicht etwas einfacher zu handhaben, bei den meisten genügt ein Klick auf eines der Geräte. Dem Vernehmen arbeitet AVM aber an einer verbesserten Benutzerführung.

In den Reichweitentests lieferte das Modul an allen Messplätzen gute bis sehr gute Ergebnisse und auch die Anwendungstests bestand es. Die Koppelvorgänge klappten auf Anhieb, und selbst den Funkweg kreuzende Kollegen oder Fahrzeuge störten den Funkerkaum.

Der niederländische Hersteller Allied Data liefert zu seinem USB-Pen ein Verlängerungskabel mit einem kleinen Standfuß, der zwar nett anmutet, aber wegen des steifen Kabels leicht umfällt. Die Kommunikations-Software Blue Magic zählt hinsichtlich der Bedienung zu den übersichtlichsten, ist vom Funktionsumfang heraber die bescheidenste im Testfeld. Gut fanden wir, dass die Software während der Installation die LAN-Kopplung vollständig vorbereitet – ein Service, der auch anderen Bluetooth-Adaptern gut zu Gesicht stünde.

Andere Bluetooth-Funklinge spürt man über ein zentrales Übersichtsfenster auf. Darin veranlasst man auch die Kopplung. Daneben gibt es noch ein Konfigurationsfeld, das man über ein Icon in der Windows-Taskleiste öffnet. Darin kann man den eigenen Gerätenamen, den Netzwerkbetrieb und die Sicherheitseinstellungen ändern. Ein Passwort ist standardmäßig vorgegeben, Authentifizierung und Verschlüsselung sind jedoch ausgeschaltet, sodass einmal angekoppelte Gegenstellen ein leichtes Spiel haben, die gebotenen Dienste auch ungefragt zu nutzen. Den Verbindungsaufbau für einen Dienst startet man per rechtem Mausklick auf das Icon in der Taskleiste, was anfangs etwas ungewohnt ist, zumal das Icon und dessen grafische Statussymbole etwas mickrig ausgefallen sind.

Funktionen wie eine permanente Statusanzeige der Datentransferrate sucht man vergeblich und der Austausch von Dateien funktioniert etwas umständlich. Sehr negativ fiel auf, dass sich die Software oft nicht ordnungsgemäß beenden ließ – das Betriebssystem beklagte sich dann immer wieder, dass die TaskMarlinBTMU nicht beendet werden konnte. Deshalb mussten wir Windows oft per Ctrl-Alt-Delete zum Neustart zwingen.

Die Anwendungsprüfungen bestand der USB-Pen nicht ganz, denn die Kopplung und damit die Datensynchronisation mit Palms Tungsten T scheiterte wegen Problemen bei der Diensteerkennung. Im Durchsatztest zeigte das Steckerchen nur im Nahverkehr erwartet hohen Durchsatz – auf der 5-Meter-Strecke lieferte er bis zu 86KByte/s. Auf größeren Entfernungen brach der Datendurchsatz teilweise drastisch ein. Das dürfte zum größten Teil an dem unter den Testkandidaten niedrigsten Sendepegel von 12 dBm liegen.

Der Bluetooth-Adapter des Mainboard-Spezialisten MSI schimmert metallic-grau und ist etwa so groß wie ein Feuerzeug. Den USB-Kontakt schützt eine Kappe. Wie AVM hat auch MSI seinem Gerät zwei LEDs spendiert, die den USB- und den Bluetooth-Betrieb anzeigen. Zum Lieferumfang gehören ein USB-Verlängerungskabel, eine englische Anleitung im Beipackzettel-Format sowie eine CD mit Software und Treibern.

Nach Hard- und Software-Installation sowie einem Neustart greift man auf die Bluetooth-Funktionen mittels der Widcomm-Software zu. Die Gerätesuche und -kopplung ist in den Windows-Explorer integriert; am linken Fensterrand wird ein übersichtlicher Verzeichnisbaum eingeblendet, der gegebenenfalls benachbarte Bluetooth-Kollegen auflistet. Nach einen Klick auf eines der Geräte fragt die Software dessen Dienste ab und stellt die erkannten und Widcomm-seitig benutzbaren dar.

Dazu gehören zum Beispiel File Transfer, Dial-Up Networking, Fax oder LAN Access. Grundeinstellungen des Bluetooth-Verhaltens, eigene angebotene Dienste und anderes mehr stellt man in einem optionsreichen Konfigurationsfenster ein, das man über ein Icon in der Windows-Taskleiste aufruft.

Zu tadeln ist, dass Sicherheitsoptionen wie Authentifizierung und Verschlüsselung abgeschaltet sind, einmal angekoppelte Fremdlinge also ohne weiteres die Palette der Dienste nutzen könnten. Wir raten deshalb, diese Optionen als erstes bei allen Diensten einzuschalten. Die Bluetooth-seitige Vernetzung über das LAN Access Profile gelingt eigentlich leicht, nur muss man zusätzlich zu den wenigen Mausklicks für die LAN-Kopplung auf dem Server-Rechner eine Routing-Software einrichten, die die per Funk eingespeisten Netzwerk-Pakete des Clients ins LAN leitet und umgekehrt.

Beim aktuellen Betriebssystem Windows XP geht das einfach – man muss nur das Internet Connection Sharing für die Netzwerk-Steckkarte einschalten –, doch wird der Anwender nicht wie bei manchen Pocket-PC-Organizern konsequent vom ersten bis zum letzten Schritt geführt, sondern man muss die Information der Anleitung entnehmen.

Im Praxistest verrichtete der MSI-Funker seine Arbeit wie man es sich wünscht: Das Geräte-Pairing funktionierte auf Anhieb und auch die Anwendungstests mit Handy, PDA & Co. meisterte er problemlos. Mit einer Empfangsempfindlichkeit von -90 dBm gehört er zwar zu den sensibelsten Zuhörern im Testfeld, mit bis zu 18 dBm schöpft er jedoch auf Seiten des Sendepegels nicht die Möglichkeiten der Spezifikation aus.

Bei den Durchsatzmessungen lieferte er durchwachsene Resultate. Auf Messplatz 1 und 2 konstatierten wir guten bis sehr guten Durchsatz. Auf Messplatz 3 und 4 lieferte das Gerät nur mangelhafte Resultate.

Der BT3030 des taiwanischen Herstellers Tecom ist etwa so groß wie eine Streichholzschachtel. Mit seiner unauffällig am Rand angebrachten Schwenkantenne und den zwei LEDs für USB- und Bluetooth-Betrieb wirkt er wie ein Mini-Modem. Als Bluetooth-Software kommt eine eingedeutschte Version des Programmpakets von Widcomm zum Einsatz. Damit klappten alle Funkkopplungen sowie die Anwendungstests anstandslos.

Neuerungen gegenüber den etwas älteren Versionen anderer Testkandidaten gibt es kaum. Lediglich das eine oder andere Kontext-Menü ist hinzugekommen, das etwa den Zugriff auf eine Koppel-Funktion verkürzt. Mit einem maximalen Sendepegel von 20 dBm schöpft das BT3030 das Maximum aus, die Empfangsempfindlichkeit reicht aber nur bis zu -76 dBm und liegt damit im Testfeld am niedrigsten. Dennoch machte der BT3030 alles andere als einen schwerhörigen Eindruck: Er lieferte in allen Messdisziplinen gute Übertragungsraten und kam mit den schwierigen Bedingungen (Prüflinge müssen durch eine Wand funken) an Messplatz 3 zurecht.

Aiptek hat als einziger Anbieter dieses Tests von Haus aus ein Bluetooth-Doppelpack im Angebot. Die beiden in einem Karton gelieferten Bluetooth-USB-Adapter sehen Textmarkern zum Verwechseln ähnlich. Nach Entfernen der Schutzkappe kommt jedoch ein schwenkbarer USB-Stecker zum Vorschein. Eine LED blinkt bei Bluetooth-Aktivität. Neben zwei USB-Verlängerungen hat Aiptek diverse Bonus-Software auf CD beigelegt. Die Bluetooth-Software stammt von Widcomm, heißt jedoch Aiptek Bluetooth-Manager und trägt die Versionsnummer 1.2.2.15_020807. Im Funktionsumfang gleicht sie fast denen der Funkkollegen dieses Tests, ist aber zusätzlich für den Betrieb mit dem Headset Profile ausgelegt. So kann man Bluetooth- Headsets ankoppeln und zum Beispiel für die Audio-Ausgabe des PC nutzen. Auch ist die Spracheingabe über solch eine Kombination denkbar.

Im Praxistest hinterließ der Blauzahn einen durchwachsenen Eindruck. Zwar verrichtete er im Großen und Ganzen anstandslos seine Arbeit, zu Surf-Trips mit dem AP-X wollte er sich jedoch nicht überreden lassen und die Datensynchronisation mit Palms Tungsten T brach er konsequent mit Hinweis auf eine "unbekannte Ursache" ab.

In den Durchsatzmessungen machte er einen zufrieden stellenden Eindruck, aber besonders im Nahbereich auf Messplatz 1 und 2 lässt er den nötigen Dampf vermissen. Minuspunkte gab es, weil die Software gelegentlich abstürzte und Neustarts des Rechners nötig machte.

Allnets Bluetooth-Dongle, den wir schon in [4] einem Kurztest unterzogen haben, gehört zu den ersten preisgünstigen Klasse-1-Funkern am Markt. Auf seinem Eiskonfektgroßen Gehäuse trägt er zwei LEDs, die jeweils den Bluetooth- und USB-Betrieb anzeigen. Die Software stammt aus dem Hause Widcomm und trägt die Versionsnummer 1.2.2.9. Gelegentlich vergisst sie, den Inhalt des Statusfensters aufzufrischen, sodass manchmal der angezeigte Betriebsstatus nicht stimmt. Zum Lieferumfang gehört neben der Treiber-Software auf CD eine USB-Verlängerung, die das Kästchen auch braucht, denn sonst ist wegen dessen Form mechanisch kein Kontakt mit dem USB möglich. Eine Kurzanleitung fehlt, sodass man nicht umhinkommt, das PDF-Manual von der CD zu lesen.

Die Anwendungstests absolvierte der ALL1570 ohne Probleme. Internet-Verbindungen über die ISDN-Access-Points und das Mobiltelefon Sony Ericsson T68i baute er ohne Murren auf, und auch mit Palms Tungsten T spielte der kantige Stöpsel ohne Widerworte zusammen. Mit maximalem Sendepegel von 15 dBm und der Empfangsempfindlichkeit von -80 dBm ähnelt das ALL1570 dem Adapter von Aiptek, sodass man bei den Durchsatzmessungen ähnliche Werte erwarten konnte.

Doch das ALL1570-Paar erreichte teilweise enttäuschende Resultate. Nur im Nahbereich waren die Werte gut, hingegen mangelhaft bis ungenügend auf den beiden längeren Teststrecken. Zudem wurde der Betrieb auf der 100-Meter-Teststrecke des Öfteren von Kopplungsproblemen gestört -- mal klappte der LAN-Access auf Anhieb, mal waren etliche Anläufe nötig.

Vivancos Bluetooth-Modul ist etwa daumengroß und erinnert mit seinem abgerundeten Kopf ein wenig an den Plastikgriff eines Kartoffelmessers. Eine LED leuchtet bei Bluetooth-Aktivität. Die Software-Suite stammt von Widcomm, ist aber eingedeutscht. Zum Paket gehören neben der obligaten USB-Verlängerung und der Treiber-CD eine mehrsprachige Kurzanleitung und ein Online-Manual im PDF-Format.

Das Zusammenspiel mit den Referenz-Gegenstellen absolvierte der AirConAction fast zur Zufriedenheit. Die Dienste von AVMs ISDN-Adapter AP-X vermochte er jedoch nicht zu erkennen. Leichte Kopfschmerzen bereitete er beim Konfigurieren der LAN-Kopplung. Die Kopplung auf Funkebene gelang zwar, doch ließen sich keine stabilen TCP/IP-Verbindungen herstellen. Mal war die Gegenstelle sichtbar, mal nicht, obwohl die Bluetooth-Verbindung ununterbrochen stand.

Das Problem trat jedoch nur bei sehr kurzem Abstand zwischen den Funkpartnern auf: Verlängerten wir die Strecke um einen halben Meter, verschwand das Problem. Unter diesen veränderten Bedingungen lieferte das Vivanco-Modul im Nahbereich durchaus ansehnliche Werte und auch auf Messplatz 2 und 3 kamen befriedigende Resultate zu Stande. Auf der 100-Meter-Distanz waren die Ergebnisse gerade mal ausreichend. (dz) (ll)