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Kartoffelkäfer erfolgreich bekämpfen: Mit natürlichen Mitteln die Ernte schützen

Kartoffelkäfer wirksam bekämpfen: Mit diesen Tipps und Methoden halten Sie ihre Kartoffelpflanzen gesund und schädlingsfrei.

Kartoffelkäfer befallen im Frühjahr junge Kartoffelpflanzen.
Kartoffelkäfer befallen im Frühsommer junge Kartoffelpflanzen.

Kartoffelkäfer (Leptinotarsa decemlineata) sind aus Nordamerika nach Deutschland gekommen. Dort heißen sie „Colorado Potato Beetle“. Das erste Mal gab es einen größeren Befall 1936 in Deutschland. Am häufigsten findet man sie ab Mai auf den Blättern von Kartoffelpflanzen – aber auch andere Nachtschattengewächse wie Tomaten, Auberginen oder Paprika können von ihnen befallen werden.

Das Schadbild des Kartoffelkäfers

Die Käfer und auch ihre Larven ernähren sich von den Blättern und können innerhalb kürzester Zeit eine komplette Kartoffelpflanze leer fressen. So bleibt dann nur noch das kahle Skelett der Pflanze über.

Weil dann die Blätter fehlen, können sich auch die Kartoffeln in der Erde nicht mehr gut entwickeln. Wenn nichts gegen Kartoffelkäfer und insbesondere den hungrigen Larven unternommen wird, kann es also zu großen Ernteausfällen durch diesen Schädling kommen. Um Kartoffelkäfer erfolgreich zu bekämpfen, ist es wichtig, sich über den Lebenszyklus des Käfers zu informieren.

Wenn man nichts unternimmt, kann von einer Kartoffelpflanze nach einem Kartoffelkäfer-Befall nur noch das Skelett übrig bleiben.
Wenn man nichts unternimmt, kann von einer Kartoffelpflanze nach einem Kartoffelkäfer-Befall nur noch das Skelett übrig bleiben.

Lebenszyklus des Kartoffelkäfers

Sobald die Bodentemperatur 10 ° C erreicht, kriechen die überwinterten Kartoffelkäfer aus der Erde. In den ersten 10-14 Tagen fressen die Tiere sich wieder zu Kräften, danach legen die Weibchen etwa 400 orange Eier an die Blattunterseite von Kartoffeln. Etwa 14 Tage später schlüpfen die Larven und fressen erst ihre Eihülle und später die Blätter der Kartoffelpflanze.

Das Larvenstadium dauert um die drei bis vier Wochen und in dieser Zeit entsteht der größte Schaden an der Kartoffelpflanze. Danach lassen sich die Larven zu Boden fallen und verpuppen sich in der Erde. 2 Wochen später schlüpft die nächste Generation der Kartoffelkäfer.

Wie sehen Kartoffelkäfer aus?

Kartoffelkäfer sind auffällige Insekten und relativ leicht zu erkennen. Hier sind einige ihrer charakteristischen Merkmale.

Erwachsene Kartoffelkäfer:

  • Die erwachsenen Käfer sind etwa 1 cm lang.
  • Sie haben eine helle gelb-orange Farbe und schwarze Längsstreifen auf ihren Deckflügeln. Es gibt insgesamt zehn dieser Streifen.
  • Sie haben einen rundlichen Körper.
  • Die Beine des Käfers sind ebenfalls orange, mit Ausnahme der letzten Glieder, die dunkelbraun oder schwarz sind.
Die Larven der Kartoffelkäfer fressen im etwa 40 m2 Blattmasse.
Die Larven der Kartoffelkäfer fressen im etwa 40 m2 Blattmasse.

Kartoffelkäfer-Larven:

  • Die Larven sind zunächst leuchtend rot, später rotgelb und haben auf beiden Seiten zwei Reihen dunkler Flecken an den Körperseiten und weitere Flecken auf dem Rücken. Kopf und Beine sind schwarz.
  • Sie können bis zu 1 cm lang werden.

Der kraut&rüben Tipp:

Eine Larve des Kartoffelkäfers frisst im Laufe ihres Lebens 40 cm2 Blattfläche; davon über die Hälfte im vierten und letztem Larven-Stadium.

Zitat

Kartoffelkäfer bekämpfen: die besten natürlichen Hausmittel

Der Kartoffelkäfer hat in Deutschland keine natürlichen Fressfeinde. Das beste Hausmittel gegen Kartoffelkäfer ist daher ziemlich simpel: Absammeln, gerade in privaten Gärten.

Sobald im Mai die ersten Kartoffelpflanzen wachsen, sollten Sie also die Pflanzen kontrollieren und auf die auffälligen Käfer achten. Sammeln Sie sie ein und zerquetschen Sie die Käfer auf festem Boden oder zwischen ihren Fingern.

Auf lockeren Boden sollten Sie nicht auf den Käfer treten, häufig gräbt er sich ein und rettet sich dadurch. Die beste Zeit zum Absammeln ist am Morgen, da die Käfer hier noch recht unbeweglich sind. Im Laufe des Tages werden sie aber aktiver: Vorsicht, sie sind gute Flieger!

Nehmen Sie am besten ein Gefäß mit Deckel, damit die eingesammelten Käfer nicht wegfliegen können. Gönnen Sie den Käfern einen schnellen Tod: Sie in Wasser oder in verschlossenen Gefäßen in der Sonne stehen zu lassen, ist langsam und unnötig grausam.

Ab Ende Mai und Anfang Juni legen die Kartoffelkäfer ihre Eier an der Unterseite von Blättern von Kartoffeln. Die Gelege leuchten gelb-orange und sollten direkt abgewischt werden.

So entwickeln sich keine Larven, die noch größere Fraßschäden anrichten als die erwachsenen Käfer. Sollten Ihnen doch ein paar Gelege durchrutschen: Die Larven können auch abgesammelt und getötet werden.

Die orangen Eier der Kartoffelkäfer hängen an der Blattunterseite.
Die orangen Eier der Kartoffelkäfer hängen an der Blattunterseite.

Weitere biologische Mittel gegen Kartoffelkäfer

Kartoffelkäfer sind in der Lage, sich auf verschiedene chemische Präparate einzustellen. Deswegen sind biologische Mittel und das Absammeln gegen den Befall zu bevorzugen:

  1. Kaffeesatz und Gesteinsmehl auf die Blätter der Kartoffelpflanzen verteilen.
  2. Pflanzen Sie Lein zwischen den Kartoffeln, um die Käfer zu irritieren.
  3. Eine Meerrettich-Jauche und eine Minz-Brühe auf Blatt-Ober-- und Unterseiten gesprüht stört die Kartoffelkäfer
  4. Ein Spray aus Neemöl kann ebenfalls helfen, Kartoffelkäfer zu bekämpfen. Das Neemöl ist ein natürliches Pestizid und wirkt besonders gut bei den Larven.

Im industriellen Kartoffelanbau dürfen ab der Schadschwelle von 15 Käferlarven pro Pflanze auch Insektiziden benutzen. Je jünger die Larven sind, desto wirksamer ist eine Behandlung mit Pflanzenschutzmitteln.

Kartoffelkäfer-Befall vorbeugen

Am besten ist natürlich, wenn der Kartoffelkäfer gar nicht erst in den eigenen Garten kommt. Deswegen gibt es einige vorbeugende Maßnahmen:

  • Planen Sie die Fruchtfolge auf ihren Beeten und wechseln sie jährlich den Standort ihrer Kartoffeln.
  • Entfernen Sie Unkraut in ihren Beeten. Viele Schädlinge wie Käfer und Schnecken nutzen dies gerne, um sich darin zu verstecken.
  • Stärken Sie mit Brennnesseljauchen ihre Kartoffelpflanzen.
  • Achten Sie darauf, dass nach der Kartoffelernte keine Knollen in der Erde verbleiben. Diese sind anfällig für Krankheiten wie Silberschorf oder Nassfäule, aber auch Schädlinge wie Nematoden oder Drahtwurm finden durch diese Knollen genug Futter, um bis zur nächsten Saison zu überleben. Außerdem könnten die sogenannten Durchwuchskartoffeln im nächsten Jahr Ihre Beetplanung der Mischkultur stören, weil sich überraschend Kartoffeln zeigen, wo sie nicht geplant wurden.

Wie entsteht Brennnessel-Dünger und wie wird Brennnessel-Jauche im Garten eingesetzt? Das zeigt Corina Steffl im Video Schritt für Schritt.

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