Überlebenstricks des Kuckucks
Der Kuckuck gehört zu den bekanntesten heimischen Vögeln. Charakteristisch ist nicht nur sein auffälliger Ruf, sondern auch sein aus menschlicher Sicht hinterlistiges Verhalten, fremden Vögeln seinen Nachwuchs unterzuschieben. Wäre diese Art der Entledigung der stressigen Kükenaufzucht nicht schon bemerkenswert genug, so gibt es hierbei ein spannendes Detail: Um zu verhindern, dass der "Wirtsvogel" das fremde Ei zwischen seinen eigenen erkennt, sind die Kuckucksweibchen von Geburt an auf ihre Zieheltern geprägt.
Farbe und Größe der Eier sind deshalb von Kuckuck zu Kuckuck unterschiedlich, je nach Vogelart, die ihn aufgezogen hat. Mal sind es leuchtend blaue Eier wie die des Gartenrotschwanzes, mal sind es hellgefleckte Eier wie die des Neuntöters.
Kuckuck leidet unter Umwelteinflüssen
Doch trotz dieser Überlebenstricks wird dem Kuckuck seine Abhängigkeit zunehmend zum Verhängnis, denn einige Wirtsvögel machen sich rar, weil sie ihren Lebensraum verlieren, andere beginnen in milden Frühjahren bereits mit der Brut, noch bevor der Kuckuck aus seinem Winterquartier zurückgekehrt ist.
Fehlende Biodiversität und der Klimawandel zeigen dementsprechend auch beim Kuckucks-Vorkommen ihre Spuren. Der Nabu erklärt, dass fast alle Länder in West- und Mitteleuropa seit längerer Zeit rückläufige Bestandszahlen melden. Auch bei uns in Deutschland ist der Kuckuck mittlerweile seltener anzutreffen. Im östlichen Europa hingegen scheint sein Vorkommen noch stabil zu sein. Trotz dieser Entwicklungen zählt der Kuckuck allerdings nicht zu den gefährdeten Vogelarten der von der Weltnaturschutzunion geführten Roten Liste, weil sein Verbreitungsgebiet noch sehr groß ist.
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