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Orchideen-Check: die häufigsten Krankheiten und Schädlinge

Schmetterlingsorchideen bzw. Phalaenopsis gelten oft als sehr langlebig. Da sie lange prächtig blühen, erkennen die wenigsten, wie eine kranke Orchidee aussieht. Mit geübtem Blick bei der Orchideenpflege erkennen Sie Schädlinge und Krankheiten schnell und können rechtzeitig handeln.

Orchideen Krankheiten
Den prächtigen Schmetterlingsorchideen sieht man oft nicht gleich an, wenn sie krank sind.

Die Schmetterlingsorchidee (Phalaenopsis) hat sich längst in vielen Wohnzimmern einen Stammplatz gesichert, und auch die Stiefmütterchen-Orchidee (Miltonia) holt auf der Beliebtheitsskala auf. Nicht nur Phalaenopsis können oft mehrere Jahre alt werden.

Doch was bedeutet es, wenn die Blätter der Orchidee gelb werden? Was kann man gegen Schildläuse tun? Oder wenn man die Orchideen zu viel gegossen hat?

Haben Krankheiten und Schädlinge nicht überhand genommen, kann man Orchideen auch wieder erfolgreich aufpäppeln.

Orchideenblüten verkümmern und fallen ab

Wenn Blütenknospen und Blüten vorzeitig abfallen oder vertrocknen, sollte man die Wasserversorgung bei der Orchideenpflege unter die Lupe nehmen. Mit dem Beginn der Blühphase steigt der Wasserbedarf aller Orchideen-Arten. Leiden die Pflanzen Durst, stoßen sie alles Überflüssige ab, um zu überleben, als erstes die Blüten.

Sie sollten deshalb ab jetzt regelmäßig gegossen werden. Wer es zu gut mit dem Gießen meint, wird bald vor dem gleichen Problem stehen. Denn auch Staunässe lässt Orchideen Knospen und Blüten verlieren: Verfaulende Wurzeln können kein Wasser transportieren, bei den Blüten kommt nichts an.

Orchideenknospen
Die Knospen von Schmetterlingsorchideen können vorzeitig abfallen.

Thripse – die Schädlinge an Orchideenblättern erkennen

Winzige gelbe bis dunkelbraune „Stäbchen“ auf den Unterseiten von Blüten und Blättern entpuppen sich bei genauem Hinsehen als Thripse (Thysanoptera). Die „Gewittertierchen“ vermehren sich vor allem im Sommer bei schwül-heißem Wetter. Wo Thripse Pflanzensaft gesaugt haben, scheinen kleine Gänge in das Gewebe gefräst worden zu sein.

Blüten wirken an den Rändern bräunlich ausgefranst, junger Blattaustrieb verkümmert. Befallene Orchideenblüten schneidet man am besten ab. Leidet die ganze Pflanze, können Sie die Blätter mit einem feuchten Tuch abwischen. Für schwere Fälle gibt es im Gartencenter Florfliegenlarven (Chrysoperla carnea) zu bestellen. Nur eine der Larven kann bis zu 300 Thripse vertilgen.

Wollläuse gehören zu den häufigsten Orchideen-Schädlingen

Vor allem bei trockener Heizungsluft und Überdüngung läuft die Woll- oder Schmierlaus (Pseudococcidae) zur Höchstform auf. Sie gehört zu den häufigsten Orchideenschädlingen. Unter einer weißen, pudrigen Schicht sitzen graubraune, bis 0,5 Zentimeter große Läuse und saugen Saft. Sie setzen sich unter Blättern und Blüten fest, verstecken sich in den Blattachseln und Knospenschuppen.

Manchmal haben Kolonien auch die Wurzeln befallen. Dann hilft nur, die Pflanzen umzutopfen und das Substrat zu tauschen. Die Läuse lassen sich selten vollständig abwischen. Besser, man besprüht sie mit einer Mixtur aus einem halben Liter Wasser und je acht Milliliter Spiritus und Schmierseife.

Wollläuse an einer Orchidee
Die weißen, watteartigen Wollläuse saugen gerne an Orchideentrieben und -blüten.

Falsche Spinnmilben: bereits beim Orchideen-Kauf darauf achten

Anders als Echte Spinnmilben, bilden Falsche Spinnmilben (Tenuipalpidae) kein Gespinst, sind aber auf Phalaenopsis und auch den anderen Orchideen-Arten häufiger anzutreffen. Ein silbriger Schleier auf der Blattoberseite deutet schon darauf hin, dass sich auf der Unterseite zig winzige rote Milben tummeln.

Da der Befall oft zu spät erkannt wird, lässt sich nicht mehr viel machen. Wer laufend bei der Orchideenpflege akribisch kontrolliert, kann kleine Herde abwischen, denn der Schädling verbreitet sich langsam.

Wurzelfäule – und die Blätter der Orchidee machen schlapp

Gesunde Phalaenopsis-Wurzeln sind fest und grün oder silbrig grau. Wenn sie dunkelbraun bis schwarz sind, hohl, weich oder gar schmierig, hat die Wurzelfäule (Phytophthora) zugeschlagen. Meistens wurde zu viel gegossen, Gießwasser steht im Übertopf.

Trotzdem hängen die Blätter schlaff und runzelig herunter. Sie sind am Ende vertrocknet, weil die Orchidee kein Wasser mehr aufnimmt. Erkennt man das Dilemma rechtzeitig, sollte man die Orchidee umtopfen. Dabei entfernt man alles Faule und tauscht das Substrat.

Verfaulte Orchideenwurzeln
Gießt man zu viel, verfaulen Orchideenwurzeln. Am besten schneidet man sie ab und topft die Orchidee um.

Knitterwuchs: keine wirkliche Orchideenkrankheit

Bei Miltonia- aber auch bei Odontoglossum-Arten ziehen sich neue Blätter manchmal wie eine Ziehharmonika zusammen. Dieser unschöne Knitterwuchs ist die Folge von Fehlern bei der Orchideen-Pflege: Man hat zu viel oder zu wenig gegossen, die Orchidee ist zu kalt oder zu warm gestanden. Dann hat die Pflanze phasenweise zu wachsen aufgehört.

Der kraut&rüben Tipp:

Den meisten Orchideen-Arten genügt ein heller Platz an einem West- oder Ostfenster, direkte Sonne mögen sie nicht. Für eine optimale Luftfeuchte (ideal sind 50–70 %) besprüht man die Blätter von Zeit zu Zeit. Statt sie mit der Gießkanne zu wässern, taucht man den Pflanztopf alle 7–10 Tage in ein Wasserbad. Regelmäßig Lüften, Abstand von der Heizung und gute Pflege halten Orchideen gesund.

Zitat

Was kann man gegen Schildläuse an Orchideen tun?

Auch Schildläuse (Coccoidea) fallen oft erst auf, wenn der Befall schon fortgeschritten ist. Ausgeschiedene klebrige Honigtautröpfchen weisen auf die Saftsauger hin, die schier bewegungslos unter erst durchsichtigen, später braunen Wachsdeckeln auf Blättern und Blütentrieben sitzen. Manche Schildläuse können mit ihrem giftigen Speichel das Wachstum der Pflanzen regelrecht hemmen.

Anfangs kann man sie mit einer Zahnbürste abstreifen und abwaschen. Kratzt man nur den Deckel ab, legt man die Brut frei, die sich beim Muttertier versteckt. Oder man rückt ihnen mit einem umweltverträglichen Orchideenspray oder einer Schmierseife-Mixtur zu Leibe (siehe „Wollläuse“).

Schildläuse auf einem Blatt
Auch auf Orchideenblättern setzen sich Schildläuse entlang der Blattadern und der Blattränder fest.

Orchideenblätter bekommen Flecken und verfaulen

Hohe Temperaturen, sehr feuchte Luft und wenig Licht sind die Ursachen für Bakteriennassfäule (Erwinia). Meist junge Blätter bekommen glasige, gelbliche Flecken und verfaulen. Gegen Bakteriosen hilft gute Pflege. Achten Sie auf Schädlinge, denn die öffnen solchen Krankheiten Eintrittspforten.

Im Video erklärt Katja Holler alles zum Thema Orchideen umtopfen und zeigt, wie Wurzeln richtig zurück geschnitten werden und was beim Wässern von Orchideen zu beachten ist.

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