Die Limburger Bischofskirche, nach ihrem Schutzpatron Sankt Georg benannt, präsentiert sich in beeindruckender landschaftlicher Lage auf einem Kalkfelsen hoch über der Lahn und prägt auf diese Weise nicht nur das Stadtbild Limburgs, sondern vielmehr die gesamte nähere Umgebung. Der Limburger Dom war auf der Rückseite des von 1964-1992 gültigen 1000-DM-Scheins abgebildet.
Der heutige St. Georgs-Dom ist eine dreischiffige, gewölbte Emporenbasilika gebundenen Systems über kreuzförmigem Grundriss mit einer Grundfläche von 54,5 x 35,4 Meter. Er weist vielfältige Bauelemente auf und verbindet französisch-frühgotische und spätromanisch-rheinische Konzeptionen und Stilmerkmale. Als einzige Kirche in Deutschland hat der Limburger Dom sieben Türme. Besonders mächtig erscheint die westliche Doppelturmfassade, auf die man zusteuert, wenn man die Domstraße hinaufläuft. Im gesamten Kircheninnenraum ist der Wandaufbau entsprechend dem frühgotischen Gestaltungsprinzip zweischalig, was reizvolle Durchblicke und Perspektiven ermöglicht. So überrascht der Innenraum mit seiner Helligkeit und Leichtigkeit. Das übergeordnete Thema des Bildprogramms im Inneren des Doms ist das Himmlische Jerusalem. Von der Ausstattung des 13. Jahrhunderts blieben zwei sehr bedeutende Objekte: Das Grabmal des Konrad Kurzbold sowie ein großer achtseitiger Taufstein. Zum Schatz des Doms zu Limburg gehört heute u.a. die von 1208 bis 1794 im Kloster Stuben an der Mosel aufbewahrte „Limburger Staurothek“, ein um 964 in Byzanz entstandenes kaiserliches Kreuzreliquiar (ein Behälter, in dem angebliche Teile vom Kreuz Christi aufbewahrt werden).
Aufgrund mangelnder Quellen zur hochmittelalterlichen Baugeschichte ist die Existenz von Vorgängerbauten an der Stelle des heutigen St. Georgs-Dom unklar. Da auf dem heutigen Domberg Bestattungen aus karolingischer Zeit gefunden worden sind, ist davon auszugehen, dass sich bereits eine karolingische Kapelle im Bereich des Bergplateaus befunden hat. Quellenmäßig gut gesichert ist allerdings erst die Gründung des Limburger Chorherrenstiftes im Jahre 910 durch den Grafen Konrad Kurzbold innerhalb einer Burganlage, welche den gesamten oberen Bergfelsen einnahm. Anzunehmen ist, dass kurz darauf der Bau der ersten Stiftskirche innerhalb der Grundfläche des heutigen Doms in Gang war. Bei Grabungsarbeiten in den Jahren 1935 und 1975-1977 sind die Fundamente dieses Vorgängerbaus gefunden worden.
Baugeschichtliche Untersuchungen belegen, dass der heutige Bau spätestens im letzten Jahrzehnt des 12. Jahrhunderts begonnen wurde. Man begann wahrscheinlich im Westen, wobei der Vorgängerbau zuerst inmitten der Baustelle bestehen blieb. Der Kirchenneubau wurde im Gegensatz zu vielen vergleichbaren mittelalterlichen Bauprojekten, die sich meist über sehr lange Zeiträume hinzogen, in einem Zug innerhalb von ca. fünfzig Jahren fertiggestellt. Nur die Südquerhaustürme wurden nicht mehr im Mittelalter ausgeführt, sondern entstanden erst nach den Vorbildern im Norden in den Jahren 1863-1864. Die Gesamtweihe der Kirche erfolgte 1235.
Als wichtiges Beispiel spätromanischer und frühgotischer Baukunst ist der St. Georgs-Dom in Limburg ein national bedeutendes Kulturdenkmal höchsten Ranges.
Lahn-Marmor-Route Dieses Objekt ist Teil der Lahn-Marmor-Route von Wetzlar nach Balduinstein.
(Jana Euteneuer, Universität Koblenz-Landau, 2015)
Internet denkxweb.denkmalpflege-hessen.de: DenkXweb - Ehem. Stifts- und Pfarrkirche St. Georg und Nikolaus, seit 1827 Dom- und Pfarrkirche der Diözese Limburg (abgerufen 10.02.2016) bistumlimburg.de: Museen im Bistum Limburg, Domschatz- und Diözesanmuseum in Limburg (abgerufen 07.11.2018)
Literatur
Kloft, Matthias Theodor (2011)
Der Dom, Limburg an der Lahn. (Kleine Kunstführer Nr. 590.) Regensburg.
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