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Morbus Ledderhose — Knoten an der Fußsohle
Roland Liebscher-Bracht
Schmerzspezialist & Bestseller-Autor
Geprüft von: Dr. med. Egbert Ritter
Mehr erfahrenMorbus Ledderhose (Plantarfibromatose) ist eine gutartige Erkrankung, bei der es zur Wucherung von Bindegewebe an der Fußsohle kommt. Dabei entstehen kleine Knoten. Diese können bei Belastung schmerzen und das Laufen beeinträchtigen. Die Erkrankung lässt sich meist nicht endgültig heilen, aber du kannst mit einigen Behandlungen und Übungen oft eine Linderung deiner Beschwerden erreichen.
Roland Liebscher-Bracht
Schmerzspezialist & SPIEGEL-Bestseller-Autor
Medizinische Prüfung: Dr. med. Egbert Ritter
Wenn du Knoten sowie harte Stränge an deiner Fußsohle ertasten kannst und dir das Abrollen des Fußes beim Gehen immer schwerer fällt, können das Hinweise auf die Erkrankung Morbus Ledderhose sein. Bei den Knoten unter der Haut handelt es sich um Bindegewebseinlagerungen. Diese rufen Gehschwierigkeiten hervor, je größer sie werden.
Bei Morbus Ledderhose kannst du oft selbst gegen deine Beschwerden vorgehen. Wir zeigen dir, wie du mit unseren Liebscher & Bracht Übungen® dein Bindegewebe flexibler machen und so ein Fortschreiten der Beschwerden im besten Fall stoppen kannst.
1. Morbus Ledderhose im Überblick
Kurz & Knapp
- Morbus Ledderhose gehört zu den Fibromatosen. Darunter versteht man Wucherungen im Bindegewebe, die gutartig sind.
- Typisch sind Knoten und Verhärtungen in der Fußsohle, genauer in der Fußsohlensehne beziehungsweise Sehnenplatte (Plantaraponeurose).
- Schmerzen sind für die Ledderhose-Erkrankung nicht üblich, allerdings können die Wucherungen das Gehen beeinträchtigen und bei Belastung weh tun.
- Mediziner*innen gehen davon aus, dass Morbus Ledderhose vererbbar ist.
Über die Krankheit und ihre Ursachen ist bisher wenig bekannt. Dennoch gibt es verschiedene Behandlungsansätze, die du in Kapitel 2 findest.
1.1 Definition und Vorkommen
Bei Morbus Ledderhose bemerken Patient*innen kleine Knoten oder verhärtete Stränge an ihrer Fußsohle. Genauer gesagt befinden sich diese Verhärtungen in der Plantaraponeurose, einer Bindegewebsplatte an der Fußsohle (auch Plantarfaszie).
Die Ledderhose-Krankheit ist nach dem deutschen Chirurgen Georg Ledderhose benannt.1) Dieser beschrieb die Krankheit Ende des 19. Jahrhunderts zum ersten Mal.
Eine weitere Bezeichnung für die Erkrankung ist „Fibromatosis plantae“. Als Fibromatosen bezeichnet man gutartige Wucherungen im Bindegewebe. Für diese Vermehrung des Gewebes sind bestimmte Zelltypen (Myofibroblasten) verantwortlich.
© Evgenia.B | shutterstock.com (bearbeitet)
Die Plantaraponeurose (plantar = zur Fußsohle gehörend) ist eine Sehnenplatte, die sich zwischen Muskulatur und Haut über die gesamte Sohle zieht. Sie wird auch als Fußsohlensehne bezeichnet und stabilisiert gemeinsam mit Bändern, Sehnen und Muskeln das Fußlängsgewölbe. Zwischen den einzelnen Fasern befindet sich Fettgewebe, das als Druckpolster für die Fußsohle dient.
Die entstandenen Knoten können immer größer werden und/oder sich vermehren (also multifokal auftreten), es kann aber auch bei einem bleiben.2) Bei etwa einem Viertel der Patient*innen sind beide Füße betroffen.3)
Was ist charakteristisch?
Typisch ist, dass die Erkrankung schubweise auftritt, das heißt: sich über Jahre hinweg unvermittelt und in unregelmäßigen Abständen verschlimmert. Das muss aber nicht bei jedem so sein. Am häufigsten treten die Knoten und Stränge in der Mitte der Fußsohle auf, also im mittleren Drittel oder Zentrum der Fuß-Unterseite.4) Meist befinden sie sich näher am Fußinnenrand als am Außenrand, also im Fußlängsgewölbe.5)
Manche Betroffene leiden unter einer Kontraktur der Zehen, das bedeutet, dass sich die Zehen aufgrund der Veränderungen in der Plantaraponeurose krümmen und in besonders schweren Fällen gar nicht mehr gerade ausstrecken lassen. Dies ist bei Morbus Ledderhose aber eher selten.
Wer ist besonders betroffen?
Insgesamt ist wenig über die Ledderhose-Krankheit bekannt. Mediziner*innen haben aber beobachtet, dass sie oft innerhalb von Familien mehrfach vorkommt. Das weist auf eine Vererbung hin. Außerdem sind Männer häufiger betroffen als Frauen.6) Eine weltweite Patientenumfrage von 2014/2015 zeigt, dass die Erkrankung bei Männern früher einsetzt (meistens im Alter zwischen 40 und 50 Jahren) als bei Frauen (oft zwischen 50 und 60 Jahren).
Die Krankheit diagnostizieren Ärzt*innen vermehrt bei Sportler*innen, vor allem in Laufdisziplinen. Auch Sportarten wie Basketball, Fußball, Tennis oder Tanzen sollen im Zusammenhang mit Morbus Ledderhose stehen und die Bildung von knotigen Verhärtungen an der Sohle fördern.
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1.2 Symptome
Das Krankheitsbild kann sehr unterschiedlich ausfallen. Dennoch gibt es typische Symptome, die auf Morbus Ledderhose hinweisen.
- Unter der Haut an der Fußsohle treten Knoten, Verdickungen und Verhärtungen sowie Strangbildungen auf.
- Die Knotenbildung an der Sohle kann die Gehfähigkeit beeinträchtigen. Wenn die Knoten besonders groß werden, kann vor allem das Abrollen des Fußes erschwert sein.
- Bei großen Knoten ist langes Stehen sowie eine volle Belastung des Fußes oftmals nicht möglich.
© Frankvr | shutterstock.com (bearbeitet)
- In der Regel sind die Knoten nicht schmerzhaft. Dennoch sind bei Belastung leichte Fußschmerzen möglich und Schmerzen können auch am inneren Fußrand auftreten.
- Das Tragen von Schuhen mit hartem Fußbett kann Beschwerden verursachen. Auch enges Schuhwerk können viele Betroffene nicht gut tragen.
- Nur selten tritt eine Streckhemmung (Kontraktur) auf, wodurch die Zehen dauerhaft gekrümmt sind.
1.3 Gegenüberstellung: Morbus Dupuytren und Morbus Ledderhose
Morbus Ledderhose ist – genau wie Morbus Dupuytren – eine gutartige Erkrankung mit Wucherungen im Bindegewebe (Fibromatose).
Während bei der Ledderhose-Krankheit die Knoten und Stränge an den Fußsohlen auftreten, bilden sie sich bei der Dupuytrenschen Erkrankung in den Handflächen. Bei beiden Krankheiten ist jeweils die sogenannte Sehnenplatte (Aponeurose) betroffen.
In schweren Fällen ist für Morbus Dupuytren typisch, dass man die Finger nicht mehr gerade ausstrecken kann. Das steht in einem Gegensatz zu der Zehen-Streckhemmung bei Ledderhose-Erkrankten, weil bei ihnen eine solche „Kontraktion“ eher selten vorkommt.
© Fineart1 | shutterstock.com (bearbeitet)
Morbus Ledderhose
- Morbus Ledderhose tritt am Fuß (genauer an der Fußsohle) auf.
- Die Knoten bei Morbus Ledderhose können wesentlich größer werden als bei Morbus Dupuytren. Auch verhärtete Stränge sind möglich, kommen aber nicht so häufig vor wie in der Hand.
- Eine Streckhemmung beziehungsweise Kontraktur tritt eher selten auf.
Morbus Dupuytren
- Morbus Dupuytren tritt an der Hand (genauer an der Handinnenfläche) auf.
- Die Erkrankung beginnt meist mit kleinen Knötchen, die sich zu festen Strängen entwickeln.
- Häufig entsteht eine Kontraktur der Finger bis zu einem hohen Grad. Es wird vermutet, dass dies an der unterschiedlichen Nutzung von Händen und Füßen liegt. Die tägliche Belastung der Füße soll die Streckhemmung verhindern.
- Morbus Ledderhose tritt oft zusammen mit Morbus Dupuytren auf. Das bedeutet, bei vielen Patient*innen mit knotigen Veränderungen an der Fußsohle bilden sich ebenfalls Knoten an der Handfläche.
Umgekehrt gilt das jedoch nicht: Nicht jeder, der an der Dupuytrenschen Erkrankung leidet, bekommt auch die Ledderhose-Krankheit.
- Insgesamt ist Morbus Ledderhose wesentlich seltener als Morbus Dupuytren.
Mehr zur Dupuytrenschen Krankheit erfährst du in unserem speziellen Schmerzlexikon-Artikel „Morbus Dupuytren“. Dort findest du auch Übungen, die den schmerzenden Knoten und verkürzten Strängen in deiner Hand entgegenwirken können.
Eine weitere verwandte Krankheit ist die „Induratio penis plastica“, bei der sich Penis schmerzhaft verkrümmt.
1.4 Ursachen von Morbus Ledderhose
Über die Ledderhose-Krankheit ist insgesamt nur wenig bekannt. Dennoch tritt sie gehäuft im Zusammenhang mit folgenden Krankheiten auf:
- Diabetes mellitus
- Schilddrüsen- oder Lebererkrankungen
- Epilepsie7)
- Entzündungen
- Frozen Shoulder
Auch Rauchen und verstärkter Alkoholkonsum sollen mit Morbus Ledderhose im Zusammenhang stehen und die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung steigern.8) Außerdem tritt die Krankheit, wie bereits gesagt, bei Patient*innen auf, die an Morbus Dupuytren leiden.
Die Knoten an den Füßen können eine Nebenwirkung von bestimmten Antiepileptika (Barbiturate) wie zum Beispiel Phenobarbital oder Primidon sein. Diese Medikamente werden bei der Behandlung von epileptischen Anfällen eingesetzt.
Wichtig ist, dass du deine Ärztin oder deinen Arzt (zum Beispiel Hausarzt oder Fachärztin der Orthopädie) aufsuchst, wenn du an deinen Füßen knotige Veränderungen entdeckst. Nur so können bösartige Tumore, aber auch vorangegangene Verletzungen ausgeschlossen werden, beispielsweise durch MRT- oder Ultraschall- Aufnahmen. Um herauszufinden, ob es sich um eine Tumorerkrankung handelt, ist gegebenenfalls eine Biopsie nötig. Dabei wird Gewebe entnommen und untersucht.
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Kurz & Knapp
- Nach der Diagnose Morbus Ledderhose gibt es verschiedene Maßnahmen zur Behandlung. Diese unterscheiden sich je nach Symptomatik, Verlauf und Fortschreiten der Erkrankung.
- Konservative Maßnahmen sind die erste Wahl: Medikamente, Injektionen, Röntgenstrahlung und Stoßwellentherapie, aber auch Massagen des betroffenen Bereiches können bei Morbus Ledderhose helfen. Zu operativen Eingriffen kommt es nur in Ausnahmefällen.
- Unsere Empfehlung: In Absprache mit deiner Ärztin oder deinem Arzt kannst du unsere Dehnübungen und Faszien-Rollmassagen anwenden. Probiere sie ruhig auch ergänzend zu anderen Behandlungsansätzen aus und schaue, ob sie dir gut tun.
Sofort loslegen kannst du, wenn du zu Kapitel 3 „Übungen bei Knoten an den Fußsohlen“ springst.
Eine Behandlung von Morbus Ledderhose hat vor allem das Ziel, die Knoten zu verkleinern, um (Geh-)Beschwerden zu lindern beziehungsweise das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. In den meisten Fällen lässt sich die Krankheit nicht vollständig heilen, aber bremsen. Allerdings ist es bei den jeweiligen Patient*innen oft sehr unterschiedlich, wie gut eine Therapie anschlägt.
- Einlagen/ Orthesen: (Orthopädische) Schuheinlagen sollen den Druck auf die Knoten an der Fußsohle reduzieren. So können weiche Einlegesohlen für Entlastung sorgen.
Unser Tipp: Barfußlaufen! Und zwar auf unterschiedlichen Untergründen. Das trainiert deine Fußmuskeln ganz natürlich und tut deinen Füßen als Ausgleich zum alltäglichen festen Schuhwerk oft richtig gut.
- Massagen: Die regelmäßige Anwendung von Massagen an der Fußsohle ist keine anerkannte Therapie. Dennoch berichten Patient*innen immer wieder, dass sie ihre Beschwerden dadurch lindern konnten. Da bei einer einfachen und sanften Massage kaum ein Risiko besteht, kannst du es ruhig ausprobieren und schauen, ob es auch dir damit besser geht.
- Dehnung: Dehnübungen halten das Bindegewebe geschmeidiger, bringen die Faszien wieder in ihre volle Länge und können somit in vielen Fällen weitere Veränderungen an der Plantarfaszie der Fußsohle verhindern. Mit gezielten Dehnungen kannst du die oft unausgewogenen Bewegungen deiner Füße im Alltag ausgleichen. Häufig nutzen wir nämlich gar nicht mehr die volle Beweglichkeit unserer Füße, stecken sie meistens in feste Schuhe und gehen hauptsächlich über ebene, asphaltierte Böden.
Mit den Liebscher & Bracht Übungen® auf dieser Seite bekommst du einfache Anleitungen, um deine Füße zu dehnen. Für einen langfristigen Fortschritt ist es wichtig, dass du die Übungen regelmäßig machst und jede Dehnposition für etwa 2 Minuten hältst, damit dein Gewebe nachgeben kann.
- Injektionen: Medikamente wie Kortison (fachsprachlich: Cortison), aber auch das Enzym Kollagenase können bei Morbus Ledderhose direkt in die Knoten gespritzt werden. Dies soll dafür sorgen, dass sich die knotigen Verhärtungen verkleinern. In vielen Fällen können die Verhärtung dennoch wiederkommen.
- Bestrahlung/Strahlentherapie (Radiotherapie): Im Frühstadium von Morbus Ledderhose können Röntgenstrahlen oder Elektronen, die im betroffenen Bereich eingesetzt werden, Verhärtungen weicher machen und das Wachstum der Knoten verlangsamen. Bei der Strahlentherapie können kleine Knoten durch die Bestrahlung in Einzelfällen teilweise sogar ganz aufgelöst werden.
- Stoßwellentherapie: Bei der Methode der Stoßwellentherapie werden Schalldruckwellen direkt in die Knoten übertragen. Die Wirkung ist etwas umstritten. So beschreiben einige Patient*innen mit Morbus Ledderhose diese Therapie als unangenehm und bemerken keine Besserung. Andere berichten wiederum von Erfolgen beispielsweise bei der Behandlung von Verdickungen, die nach operativer Entfernung wiederkehrten.9) Außerdem können Betroffene mit starken Schmerzen eine gewisse Verbesserung erzielen.10)
- Operationen: Während bei Knoten und Verhärtungen an der Hand durch Morbus Dupuytren oft OPs stattfinden, wird bei Morbus Ledderhose ein operativer Eingriff möglichst vermieden. Der Grund dafür ist, dass unsere Füße im Alltag stark belastet sind, sodass die Wundheilung oft länger dauert, starke Schmerzen entstehen können und möglicherweise die Entstehung von Vernarbungen an Gewebe, Sehnen und Haut zu Problemen führt. Wenn eine OP nötig ist, wird als gängige Operationsmethode in der Orthopädie die vollständige Entfernung der knotigen Veränderungen angewendet. Teilweise kommt es nach solchen Eingriffen trotzdem zu Rückfällen (Rezidiven).11)
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3. Übungen bei Knoten an den Fußsohlen
Warst du in der Arztpraxis und hast deine Knoten an den Füßen untersuchen lassen? Die Wucherungen sind nicht bösartig? Wunderbar!
Dann kannst du jetzt nach ärztlicher Absprache den Verhärtungen und Knoten an der Fußsohle mit den Übungen aus dem Video den Kampf ansagen. Die Faszien-Rollmassagen und Dehnungen von Schmerzspezialist Roland Liebscher-Bracht bringen eine ordentliche Portion Entspannung in deine Füße und können dir sogar bei Fußschmerzen und Fehlstellungen an den Zehen helfen.
Noch keine Erfahrungen mit unseren Übungen? Dann wirf einen Blick in unsere Checkliste. Dort findest du Tipps und Hinweise zur korrekten Durchführung. Weitere Übungen für deine Füße findest du in unserem kostenfreien Ratgeber.
Übung 1: Faszien-Rollmassagen
Bei der Faszien-Rollmassage solltest du darauf achten, möglichst langsam und mit konstant starkem Druck vorzugehen. Die Mini-Kugel und die Mini-Rolle aus unserem Faszien-Rollmassage-Set eignen sich hervorragend für die Durchführung der Faszien-Rollmassage an der Fußsohle.
Variante 1
- Setze dich auf den Boden, am besten auf eine Matte.
- Positioniere die Mini-Kugel unter deiner Fußsohle.
- Rolle nun deine ganze Fußsohle in kleinen kreisenden Bewegungen ab.
- Suche dabei nach schmerzhaften Stellen und intensiviere dort den Druck.
Variante 2
Statt der Mini-Kugel kannst du auch die Mini-Rolle einsetzen und die Übung damit sowohl im Sitzen als auch im Stehen durchführen.
- Stelle deine Zehen auf die Mini-Rolle.
- Rolle von den Zehen über deine Fußsohle bis zu deiner Ferse.
- Intensiviere auch hier den Druck, wenn du dich auf besonders empfindlichen Stellen befindest.
Übung 2: Zehen beugen
Die Dehnübungen solltest du circa 2 Minuten halten und dabei eine gewisse Intensität erreichen. Das bedeutet, du spürst den Dehnungsschmerz, aber nur so stark, dass du weiterhin ruhig weiter atmen kannst und nicht das Bedürfnis hast, gegen die Dehnung anzuspannen.
Variante 1
- Setze dich auf die Matte und lege das eine Bein angewinkelt über das andere, sodass du die Zehen mit der Hand umgreifen kannst.
- Ziehe deine Zehen so weit du kannst zu dir, sodass sie sich beugen.
- Atme tief ein und aus und intensiviere die Dehnung beim Ausatmen.
- Wechsle die Seite und führe die Übung am anderen Fuß aus. Das solltest du auch machen, wenn nur einer deiner Füße von Morbus Ledderhose betroffen ist.
Variante 2
- Gehe in den Fersensitz.
- Fasse mit der Hand um deinen Fuß.
- Ziehe deine Zehen nach oben in Richtung Gesäß.
- Auch hier kannst du die Dehnung intensivieren, indem du ein und ausatmest und deine Zehen in der Ausatmung noch weiter nach oben ziehst.
- Führe die gleiche Übung auch am anderen Fuß aus.
Übung 3: Zehen strecken
Halte auch hier wieder die Dehnung für circa 2 Minuten und beachte ebenso, dass du eine gewisse Intensität erreichst, ohne dich dabei gegen die Dehnung anzuspannen.
- Setze dich wieder auf die Matte und lege deinen Fuß über das Knie des anderen Beines.
- Ziehe die Zehen in die Streckung nach hinten und gleichzeitig den Fuß nach oben in Richtung Knie.
- Steigere dich langsam mit der Ausatmung.
- Dehne anschließend die Zehen deines anderen Fußes.
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Checkliste für die Liebscher & Bracht Übungen®
Damit bei unseren Übungen nichts schiefgeht, haben wir die wichtigsten Infos in einer Checkliste zusammengefasst. So hast du alle Tipps auf einen Blick und kannst mit einem guten Gefühl üben.
- Übe immer in der richtigen Intensität und im Zweifelsfall lieber mit etwas geringerer Intensität. Du spürst dabei einen intensiven Schmerz, kannst aber während der Dehnung noch ruhig atmen. Der Dehnungsschmerz ist deutlich, fühlt sich aber nicht brennend, pulsierend oder scharf an.
- Bewege dich bei den Übungen so, dass du deinen Körper zu jedem Zeitpunkt beobachten und einschätzen kannst. Sei beispielsweise sehr achtsam, wenn du abrutschen oder das Gleichgewicht verlieren könntest. Bewege dich bei Liebscher & Bracht Übungen® grundsätzlich sehr langsam.
- Verzichte so weit wie möglich auf die Einnahme von Schmerzmitteln. Unsere Liebscher & Bracht Übungen® nutzen deinen Schmerz als Ausgangspunkt und täglichen Vergleichswert. Du solltest ihn daher nicht künstlich unterdrücken, sondern als Orientierung für die korrekte Übungsdurchführung und Dehnungsintensität einsetzen.
- Führe an 6 Tagen pro Woche die Übung mindestens einmal täglich aus. Für jeden Übungsschritt solltest du 2 bis 2,5 Minuten investieren. Bist du schon geübter, baue nach und nach auch das Gegenspannen und das aktive Dehnen ein. So kannst du die Liebscher & Bracht Übungen® deutlich intensivieren.
- Benutze professionelle Hilfsmittel für deine Liebscher & Bracht Übungen®. Unsere Hilfsmittel wie Rücken-, Kiefer-, Schulter-, Knie-, Nacken- oder ISG-Ischias-Retter unterstützen Menschen dabei, die Liebscher & Bracht Übungen® noch einfacher durchzuführen und sich damit noch besser selbstständig bei Schmerzen helfen zu können. Andere Hilfsmittel eignen sich zwar auch, erzielen möglicherweise aber nicht den Erfolg, den du dir wünschst.
- Sollten die Schmerzen aufgrund der Übungen zunehmen, besteht kein Grund zur Panik. Eine Erstverschlimmerung kann eine normale Reaktion deines Körpers sein. Wenn es dir nach den Übungen aber dauerhaft schlechter statt besser geht, pausiere aber bitte für einen oder zwei Tage und steigere dich erneut langsam. Sollten die Übungen über mehrere Wochen hinweg keine Besserung erbringen, suche einen Liebscher & Bracht Therapeuten auf oder hole dir ärztlichen Rat.
Wir wünschen dir viel Erfolg bei den Übungen!
Über diesen Artikel
Autor:
Roland Liebscher Bracht
Schmerzspezialist und Spiegel-Bestseller Autor
Medizinische Prüfung:
Dr. med. Egbert Ritter
Facharzt für Unfallchirurgie & Eh. Oberarzt in Salzburg
Veröffentlicht am: 26.02.2024 | Letzte Aktualisierung: 27.02.2024
Quellen & Studien
- ↑1 Meißner, T.: Wo bei Morbus Ledderhose der Schuh drückt. ÄrzteZeitung 2010 "letzter Zugriff: 11.01.2021".
- ↑2,↑7 Beckmann, J.; Kalteis, T.; Baer, W.; Grifka, J.; Lerch, K.: Plantarfibromatose: Therapie mit totaler Plantarfasziektomie. In: Zentralblatt Chirurgie 129 2004, S. 53-57.
- ↑3 Goldblum J.R., Fletcher J.A. Pathology and Genetics of Tumours of Soft Tissue and Bone. Volume 4. IARC Press; Lyon, France: 2002. Superficial Fibromatoses; pp. 81–82.
- ↑4 Meißner, T.: Wo bei Morbus Ledderhose der Schuh drückt. ÄrzteZeitung 2010 „letzter Zugriff: 11.01.2021".
- ↑5 Schleip, R.; Findley, T.W.; Chaitow, L.; Huijing, P.A. (Hrsg.): Lehrbuch Faszien. München 2014, S. 146.
- ↑6 Omur, Y.; Dhaene, B.; Grijseels, S.; Alard, S.: Ledderhose Disease: Clinical, Radiological (Ultrasound and MRI), and Anatomopathological Findings. In: Case Reports in Orthopedics online 2015.
- ↑8 Veith N.T., Tschernig T., Histing T., Madry H. Plantar Fibromatosis—Topical Review. Foot Ankle Int. 2013;34:1742–1746. doi: 10.1177/1071100713505535.
- ↑9 Knobloch, K.; Redeker, J.; Vogt, P.M.: Stoßwellentherapie in der plastischen Chirurgie. In: Plastische Chirurgie 2 2009, S. 9-16.
- ↑10 Knobloch, K.; Vogt, P.M.: High-energy focussed extracorporeal shockwave therapy reduces pain in plantar fibromatosis "Ledderhose’s disease". In: BMC Research Notes 5 2012 "letzter Zugriff: 11.02.2021".
- ↑11 Hery-Moßmann, N.: Morbus Ledderhose: Diagnose und Behandlung. Focus Online 2018 "letzter Zugriff: 12.01.2021".
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