Markt Karbach

779 n.Chr. wird Karbach geschichtlich erstmals als Carabach in einer Urkunde von Abt Sturmius zu Fulda erwähnt.
Funde (heute im Mainfränkischen Museum Würzburg) aus archäologischen Ausgrabungen beweisen, dass im Karbachtal bereits in der Älteren Jungsteinzeit Menschen siedelten. Aus der Bronzezeit sind Hünengräber nachgewiesen; Urnenfelder wurden gefunden auf der „Baute“ und im „Dörning“.

Karbach liegt am Rande des Spessarts, nahe des Mains, nur drei Kilometer entfernt von Marktheidenfeld, in einem reizvollen Tal mit einer abwechslungsreichen Kulturlandschaft, fruchtbaren Feldern und waldreichen Anhöhen im Wechsel mit Trockenstandorten mit einer artenreichen Flora und Fauna.

Karbach ist benannt nach dem gleichnamigen Bach; „Kar“ bedeutet Schüssel oder Mulde, sodass das Tal die Bezeichnung von der muldenförmigen Lage zwischen den Hügeln vor der Fränkischen Platte hat. Wasser hatte in Karbach schon immer eine große Bedeutung.
Entlang des Bachlaufs des Karbach waren einst, z.T. bis in die 1960er Jahre 14 Mühlen in Betrieb. Durch das Karbachtal führt ein reizvoller Wander- und Radweg, der Mainviereck und Maindreieck verbindet.

Wanderwege (Wanderkarte Naturpark Spessart) sind ausgeschildert.

Karbach führt in seinem Wappen den in seinen Fluren und Auen heimischen Greifvogel, der geschützte Rote Milan (Gabelweihe). Auf die Lage des Ortes am gleichnamigen Bachlauf nimmt der silberfarbene Wellenbalken unmittelbaren Bezug. Die enge geschichtliche Verbindung mit dem
Kloster Neustadt a.Main wird mit dem unzuialen N zum Ausdruck gebracht.
 



 

Sehenswert

Die Wahrzeichen Karbachs die hoch über dem Dorf ragende, weithin sichtbare St.Vitus-Pfarrkirche, erbaut von Fürstbischof Julius Echter 1614 (vormals eine Wehrkirche) gleich daneben die historische Alte Schule (ein Fachwerkbau aus dem Jahre 1607), Karbachs erstes Schulhaus. Mächtige Maulbeerbäume (Naturdenkmal) prägen den Kirchplatz, die historische Mitte des Marktes Karbach.

Marktplatz
Der Marktplatz mit neuem Dorfbrunnen wurde im Rahmen der Dorferneuerung 2006 neu gestaltet

Fachwerkhäuser
Beispiele:
u.a. ehemaliger Pfarrhof am Marktplatz (1627/1755)
Fachwerkbau des Gasthauses zum Stern (1703)
Fachwerkhaus an der Leite (1698)
Ehem.Gasthaus „Grüner Baum“ (18.Jh.), Hauptstraße

Historischer Sparziergang

vorbei an schönen Fachwerkhäusern zum neugestalteten Marktplatz mit dem neuen Dorf-brunnen, wo der restaurierte „alte“ Nepomuk wieder einen würdigen Platz hat, zum Rathaus.
Das Gebäude (1580) war seit dem 18. Jahrhundert bis zur Zerstörung der Innenräume in der Pogromnacht 1938 Synagoge und Jüdische Schule; eine Gedenktafel erinnert daran.
Daneben in einer Rekonstruktion die Mikwe (ehemals Ritualbad). Dort ist in der Lichtsäule mit der Bildergalerie die Geschichte Karbachs und die Geschichte des Marktplatzes als historische Betrachtung dokumentiert.
Vorbei an der – durch Erwerb und Abbruch baufälliger Gebäude mit Renaturierung – wieder sichtbar gewordene Felslandschaft unterhalb des Kirchbergs über den neuen, stufenlosen Bildstockweg hinauf zur Kirche.
Fünf neu restaurierte, historisch wertvolle Bildstöcke bereichern den Weg, bepflanzt mit Rosen und Lavendel sowie mit einigen Rebstöcken, symbolisch für die bis zur Jahrhundertwende am Dorfrand bestehenden Rebhänge
Durch den Torbogen der Alten Schule mit dem Echterwappen aus dem Jahre 1607 erreicht man den Kirchenvorplatz mit einem herrlichen Rundblick über Karbach bis weit hinüber in den Spessart. Von der vormaligen Wehrkirchenanlage ist noch eine Restmauer im Originalzustand erhalten.
Jüdischer Friedhof (auf dem Mühlberg); Besuche mit Führung möglich
(Anmeldungen bei der Gemeinde)
Der Friedhof diente den ehem. jüdischen Gemeinden Karbach, Marktheidenfeld und Homburg a.M.

Anreise per Bus

Anbindung an den Öffentlichen Nahverkehr der Landkreises Main-Spessart und Würzburg

Anreise mit PKW

A 3 Frankfurt – Würzburg:
Ausfahrt Rohrbrunn über B 8 - Marktheidenfeld über – Karbach
Ausfahrt Marktheidenfeld-Altfeld nach Marktheidenfeld – Karbach
Ausfahrt Wertheim über Bettingen – Triefenstein – Marktheidenfeld – Karbach

A 3 Nürnberg – Würzburg – Frankfurt:
Ausfahrt Helmstadt über B 8 - Marktheidenfeld – Karbach
Würzburg – Zellingen S. 2299 über Billingshausen – Birkenfeld – Karbach
Karlstadt S. 2438 über Urspringen – Roden – Zimmern
Lohr - Neustadt a.M. – Rothenfels – Hafenlohr – neue Brücke Marktheidenfeld – Karbach