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Heuliez Mia: Einfach losstromern

Mia Quadratisch, praktisch, spritzig

Die Studie fand auf dem Autosalon in Genf ein großes Echo und Hunderte Vorbestellungen gingen ein: Der kleine Elektrovan Mia war einer der Stars der Messe. Ab September soll er mit drei Modellversionen in Serienproduktion gehen.

Merzig/Cerizay - Einfach, praktisch und umweltfreundlich, der Mia von Mia Electric gilt seit dem Automobilsalon in Genf als eine der treffendsten Antworten auf diese Aufgabenstellung. Hinzu kommt, dass der ehemalige VW-Designer Murat Günak ihn ausgesprochen sympathisch und hübsch gezeichnet hat. Kein Wunder also, dass die Kunden bereits ungeduldig warten.

Nach einer kleinen Verzögerung dürfen sie jetzt auf baldigen Vollzug hoffen. Die Serienproduktion des elektrischen Microvans startet im September. Ursprünglich sollte das Auto bereits ab Juni vom Band laufen. Dieser Termin sei unter anderem wegen Problemen bei der Zulieferung von Teilen nicht zu halten gewesen, sagte ein Sprecher des Unternehmens Kohlpharma im saarländischen Merzig.

Eigentlich handelt es sich beim Mia um ein Projekt der französischen Karosseriefirma Heuliez. Das Unternehmen aus Cerizay südöstlich von Nantes baute unter anderem Autos wie das Peugeot-Cabrio 206 CC oder den Opel Tigra Twin. Nach finanziellen Schwierigkeiten gab Heuliez die Mehrheit seiner Elektroautosparte an Kohlpharma und den Essener Energieberater Conenergy ab.

Die Kohlpharma-Tochterfirma Mia Electric bietet das Auto nun in drei Modellversionen an: einen 2,87 Meter langen Dreisitzer, eine 32 Zentimeter längere Ausführung mit vier Sitzen und einen Kastenaufbau mit 1500 Litern Ladevolumen. Die Preise fallen allerdings etwas anders aus als ursprünglich kalkuliert. Eigentlich hatte Heuliez für das Einstiegsmodell einen Preis von knapp 15.000 Euro avisiert. Jetzt wird das günstigste Modell 22.500 Euro kosten.

Volle Aufladung der Batterie in nur zwei Stunden

Die Batterie des Mia gibt es in drei Leistungsstufen mit 6, 12 und 18 Kilowattstunden, sodass der Kunde die Reichweite je nach Bedarf von mindestens 90 bis etwa 250 Kilometer variieren kann. Zum Einsatz kommen nicht herkömmliche Lithium-Ionen-, sondern Lithium-Phosphat-Akkus. Die können zwar nicht so viel Energie speichern, doch das ist bei dem geringen Gewicht des Mia auch nicht nötig.

Dafür hat die verwendete Akkutechnik einige Vorteile: "Weil es kein Hitzeproblem wie bei Lithium-Ionen-Akkus gibt, können wir auf eine Kühlung verzichten. Das verringert die Komplexität und senkt die Kosten", erklärt Projektleiter Murat Günak. Der größte Vorteil der Lithium-Phosphat-Akkus aber ist die überschaubare Ladezeit: In gut zwei Stunden ist die leere Batterie wieder voll - an einer normalen Steckdose.

Der 24 PS starke Elektromotor ermöglicht ein Spitzentempo von 110 Stundenkilometer. Mit der Standardbatterie an Bord wiegt der Wagen 825 Kilogramm, der lange Kastenwagen bringt zehn Kilogramm mehr auf die Waage.

Der Batterie-Van wird im westfranzösischen Cerizay produziert. Dem Unternehmen zufolge liegen Mia Electric mehrere Hundert Vorbestellungen von Städten und Versorgern in Frankreich und Deutschland vor. Das Auto soll noch in diesem Jahr auch an Privatkunden verkauft werden. Die Produktionskapazität in Cerizay liegt bei 12.000 Fahrzeugen im Jahr.

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