Ein von einem Biber gefällter Baum.
Im vergangenen Jahr haben biber rund 37.000 Euro Schaden in Thüringen verursacht. Bildrechte: MDR/Mayte Müller

Tiere Thüringen gibt 37.000 Euro für Biberschäden aus

09. März 2024, 17:12 Uhr

Von 2020 bis 2023 hat das Land Thüringen etwa 68.000 Euro ausgegeben, um Biberschäden zu begleichen. Die Zahl der Schadensanträge ist von Jahr zu Jahr gestiegen. Lange galten die Tiere als fast ausgestorben.

Das Land Thüringen hat im vergangenen Jahr rund 37.000 Euro ausgegeben, um von Bibern verursachte Schäden auszugleichen. Insgesamt acht Anträge auf eine entsprechende Förderung seien dafür bewilligt worden. Das geht aus einer Antwort des Umweltministeriums auf eine parlamentarische Anfrage der AfD hervor. In den beiden Jahren davor lag die Fördersumme bei etwas weniger Anträgen jeweils bei etwa 11.000 Euro.

68.000 Euro Schäden in drei Jahren

Demnach gab es zwischen 2020 und 2023 insgesamt 109 Meldungen von Schäden die laut Antragstellern Biber verursacht hatten. Allerdings seien deshalb nicht immer Anträge auf Förderung gestellt worden, so das Umweltministerium. Im genannten Zeitraum sei so eine Fördersumme von insgesamt etwa 68.000 Euro wegen Biberschäden ausbezahlt worden.

In Einzelfällen seien zusätzlich auch freiwillige Zahlungen gewährt worden. Grundsätzlich gilt dem Ministerium zufolge: Bevor Betroffene einen Antrag auf Förderung stellen können, muss eine Untere Naturschutzbehörde bestätigen, dass Biber für die Schäden verantwortlich sind. 

Ein Baumstamm wurde von einem Biber angenagt.
Zu Konflikten zwischen Bibern und Menschen kommt es etwa, wenn die Tiere Bäume fällen. Bildrechte: MDR/Mayte Müller

Zahl der Biber in Thüringen gestiegen

Zu Konflikten zwischen den am Wasser lebenden Pflanzenfressern und Menschen kommt es etwa, wenn die Tiere Bäume fällen oder mit ihren Bauten Abflüsse verstopfen. Zudem können angrenzende Äcker und Wiesen überflutet werden, wenn die Tiere Dämme bauen. Aus Sicht des Umweltministeriums haben Biber aber einen hohen naturschutzfachlichen Nutzen und ökologischen Wert. Die Tiere schaffen demnach naturnahe Fließgewässer und Lebensräume in Auen. Diese müssten sonst mit teuren Renaturierungsmaßnahmen hergestellt werden.

Die Zahl der Biber in Thüringen ist in den vergangenen Jahren wieder gestiegen. Zuvor galten die Nagetiere lange als fast ausgestorben. Experten gehen von mehreren hundert Bibern aus, die in Thüringen leben.

Ein Biber in der Dübener Heide
Lange galten Biber in Thüringen als nahezu ausgestorben. Bildrechte: MDR/Peter Ibe

MDR (jn/dpa)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 09. März 2024 | 19:00 Uhr

5 Kommentare

Graf von Henneberg vor 7 Wochen

Der Biber, der Gute, der macht doch keinen Schaden! Genau wie der Wolf, der Gute wenn er sich mit der Regulierung des Schafbestandes abmüht.
Ich für eine Biber- und Wolfswohlabgabe, sofort.

Ichse vor 7 Wochen

@Helmut Buech Genau dasselbe habe ich auch gedacht. Schon das Wort Biberschaden ist grenzwertig. Wenn es zu einem solchen "Schaden" kommt, dann doch nur, weil der Mensch in die Natur eingegriffen hat und nicht der Biber. Wir haben ihm doch den Lebensraum und die natürlichen Bedingungen weg genommen. Was kann denn der Biber dafür, dass etwa ein Feld überflutet wird? Für die Betroffenen ist das natürlich ärgerlich. Sehe ich ein. Aber die größten Schäden verursacht immer noch der Mensch. Wenn es uns nicht gäbe, hätten die Biber keine Probleme und viele andere Tiere würden sich sogar über die neu erschaffenen Biotope freuen, im Rahmen ihrer emotionalen Möglichkeiten natürlich. Aber es ist gut zu wissen, dass es eine Fraktion gibt, die sich darum kümmert... Ich möchte nicht wissen, was diese kleine Anfrage an Personalkosten verursacht hat. Danke AgD dass ich endlich die genaue Summe kenne. Kopfpatsch.

Ralf G vor 7 Wochen

Auch an die Arbeitsschutzmaßnahmen für die Bieber bei Baumfällarbeiten sollte gedacht werden. Manche Bieber sind wirklich leichtsinnig, wie das Foto des halbgefällten Baumes zeigt.
Eine Aufgabe für die Bieberbeauftragten.

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