Ein neuer Falter für den Pinzgau
Waldziest-Zünsler – Anania stachydalis
Wer gut beobachtet kann immer wieder Überraschungen erleben! So auch Ernst Moßhammer, Gruberbauer in Saalfelden. Nicht nur, dass er DER Ökobauer schlechthin ist. Er versucht mit seinen Handlungen und Beobachtungen auch immer wieder herauszufinden, ob und was er SEINER Natur auch Gutes tut.
So gelang es ihm im Sommer 2022, den seltenen Nachtfalter Anania stachydalis – zu deutsch: Waldziest-Zünsler – im Pinzgau erstmals zweifelsfrei nachzuweisen. Dieser Falter mit seinen etwa 25mm Flügelspannweite ist und war von Haus aus immer schon selten. Als eher wärmeliebende Art war er sicher nicht der erste Anwärter für den Pinzgau, aber mit dem Rückgang von Feuchtbereichen durch ständige Trockenlegungen und Drainagierungen ist sein möglicher Lebensraum auch sehr geschrumpft.
Die Raupe dieses Falters entwickelt sich NUR an Ziest-Arten, wobei Wald- und Sumpfziest die bevorzugten Pflanzen sind. Wenn es also die Voraussetzungen für diese Pflanzen auch nicht mehr gibt, wird der Falter ausgestorben sein. Die Natur ist unglaublich ineinander verzahnt, weshalb sich auch Landwirte und die Forstwirtschaft immer die Frage stellen sollten, ob „Flurbereinigungen“ immer notwendig sind.
Ein schattiger Feuchtgraben an einem Waldsaum würde in der Regel schon genügen, um vielen Arten das Überleben zu ermöglichen.
Jede Auffüllung einer Geländesenke, jedes Abtragen einer Geländekante zerstört unwiederbringlichen, natürlichen Lebensraum.
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